Das vergangene Wochenende verlief ganz im Zeichen des Minibasketballs. Gleich vier Veranstaltungen von bundesweiter und internationaler Reichweite standen im Frankfurt am Main auf dem Programm. Das Highlight sollte die Minibasketball-Convention von FIBA Europe am 13. und 14. Mai im Lindner Hotel & Sports Academy sein.

Minitrainer-Offensive macht den Auftakt
Den Auftakt machte bereits am Donnerstag der Beginn des Abschlusslehrgangs des zweiten Jahrgangs der Minitrainer-Offensive. Die 15 Trainerstudenten/innen des gemeinsamen Ausbildungsprogrammes von DBB und Deutschem Basketball Ausbildungs Fonds (einer Einrichtung von easyCredit BBL und 2. Basketball-Bundesliga) schlossen in Frankfurt ihren einjährigen Intensivkurs ab und nahmen gemeinsam mit dem zehnköpfigen Expertenteam an fast allen Programmpunkten teil. Vor dem Beginn des öffentlichen Programms am Samstag absolvierte der Lehrgang noch Einheiten in der Sportschule des LSB Hessen sowie dem Trainingszentrum der Fraport Skyliners auf dem Programm.

Special Olympics Europe/Eurasia befasst sich mit Minibasketball
Am Freitag wurde es dann schon international. Vor Beginn der FIBA Convention begann das Minibasketball-Seminar von Special Olympics Europe Eurasia mit 21 Delegierten aus 17 Nationen. Nach zwei Sessions in ihrem Kreis sollte das Thema dann auch Platz am Samstag im Praxisteil der FIBA Convention finden. Der Organisator des Programms, Miroslaw Krogulec, aus dem SOEE-Büro in Warschau zeigte sich am Ende sehr zufrieden und dankbar: „Thank you very much for the warm hospitality of FIBA Europe and DBB over the weekend in Frankfurt. All worked out perfectly!”

Tag des Minibasketballs ein Riesenerfolg
Am Samstagmorgen stand dann der eigentliche Höhepunkt des Wochenendes auf dem Programm. Erstmalig hatten der DBB und der Deutsche Basketball Ausbildungs Fonds gemeinsam zu einem Tag des Minibasketballs eingeladen. Über 160 Akteure aus dem deutschen Minibasketball von der jugendlichen Trainerin über den Vereinsvorsitzenden bis hin zu den hauptamtlichen Jugend- und Minitrainern einiger Standorte der easyCredit BBL oder den Jugendbundestrainern Kay Blümel und Harald Stein reichte dabei das Teilnehmerfeld.

Das Team der Minitrainer-Offensive war mit organisatorischen Aufgaben und Vortragsbeiträgen gleich mehrfach beteiligt. Am Vormittag gab es nach der Eröffnung durch den DBB-Vizepräsidenten Stefan Raid (Foto oben links) in der Sportschule des LSB Hessen dann Beiträge zu aktuellen Projekten im deutschen Minibasketball. Im Fokus dabei die Minitrainer-Offensive und das daraus entstehende Fortbildungsangebot, die ebenfalls von Ausbildungs Fonds und Verband gemeinsam betriebene neue Minibasketball-Community auf www.minibasketball.de sowie das Thema absenkbare Körbe für Minibasketball. Als weiteres Highlight wurde der neue Leitfaden Minibasketball, den der DBB künftig kostenlos herausgibt, vorgestellt, den alle Teilnehmenden bereits beim Einchecken in ihren Tagungsunterlagen vorgefunden hatten.

Anschließend stellten der POST SV Nürnberg und BiG Gotha ihre Projekte „Stark mit Minis“ und „BiG KiTa“ vor. Den Abschluss des Vormittages machte mit Jürgen Maaßmann aus dem Basketballverband Baden-Württemberg dann einer der beiden Autoren des neuen Minibasketball-Leitfadens mit einer Einheit zu Training- und Trainingssituationen im Minibereich.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es für die 160 deutschen Teilnehmenden mit Shuttle-Bussen in die Sportparkhalle nach Neu-Isenburg, wo sie dann mit den 80 internationalen Gäste der FIBA Europe Minibasketball Convention, die im Laufe des Vormittags angereist waren, zusammentrafen, um einen gemeinsamen englischsprachigen Praxisteil zu sehen. Mit dabei waren dort dann auch die Delegierten des Seminars von Special Olympics.

Bereits nach dem ersten Teil stellte Stefan Raid zufrieden fest: „Die Projekte und Ideen, die in unseren Vereinen entstanden sind, sind spannend und vielfältig und diese Veranstaltung gibt viele Anregungen, Ähnliches zu versuchen. Allein das ist Anlass gewesen, hier unseren Tag des Mini-Basketballs in Verbindung mit der FIBA Convention zu veranstalten.“

FIBA Europe Minibasketball Convention
Den Auftakt des Praxisteils machte nach der Eröffnung durch Kamil Novak (Foto oben Mitte, Regionaldirektor FIBA Europe) und Asterios Zois (Foto oben rechts, Board-Mitglied FIBA Europe) eine Special Olympics Gruppe von den bayerischen Bruckberg Schulen. Die Betreuer um Coach Michael Newton demonstrierten, wie sie mit behinderten und nicht-behinderten Kindern gemeinsam „Unified Basketball“ lehren und spielen.

Im Anschluss daran präsentierte ein Trainerteam des slowenischen Verbandes das Konzept „Playful Basketball“, ein vielseitiger Bewegungs- und Geschicklichkeitsparcours, mit dem der Verband dort an Schulen auftritt. Fast 30 Demokinder aus Hofheim, Weiterstadt und von der benachbarten Wilhelm-Hauff-Grundschule hatten ebenso viel Spaß wie die 240 Zuschauenden. Das lag nicht zuletzt am Maskottchen Lipko, das die Kids während des Programms zusätzlich unterhielt. Um einen realistischen Eindruck von ihrem Programm zu geben und Material und Maskottchen mitzubringen, waren die Slowenen extra mit dem Auto angereist.

Zum Abschluss durfte natürlich auch ein deutscher Beitrag nicht fehlen. Marko Woytowicz (Foto rechts) vom FC Bayern Basketball, der auch zum Expertenteam der Minitrainer-Offensive gehört, stellte seine Lieblingsübungen und Grundideen vor, um Kinder für und mit Basketball zu begeistern. Dabei unterstützte ihn eine Minimannschaft des örtlichen BC Neu-Isenburg als Demoteam.

Die große Zahl der deutschen Teilnehmenden und die volle Tribüne in der Sportparkhalle beeindruckte die FIBA-Verantwortlichen sichtlich. Mit dem Transfer zurück zur Sportschule nach Frankfurt endete das Programm für die deutschen Teilnehmenden am Tag des Minibasketballs. Für die internationalen Gäste stand am Abend dann das offizielle FIBA-Eventdinner auf dem Programm. Vorher konnten sie sich beim traditionellen Teilnehmerspiel, einem geführten Spaziergang durch den „Sportbezirk Frankfurt“ oder einer Führung durch die Commerzbank-Arena etwas die Beine vertreten.

Am Sonntag folgten dann noch zwei Vorträge zum australischen Minibasketballprogramm „Aussie Hoops“ und zu aktuellen Entwicklungen in Deutschland. Im Anschluss an die Vorstellung des deutschen Programms erhielten die 15 Absolventen/innen des zweiten Jahrgangs der Minitrainer-Offensive ihre Zertifikate aus den Händen von Kamil Novak sowie der DBB-Vizepräsidenten Stefan Raid und Lothar Bösing (Foto unten). Auch der sportliche Leiter der easyCredit BBL, Jens Staudenmayer, war extra nach Frankfurt gekommen, um den 15 neuen Minibasketballexperten/innen zu graulieren. Der letzte Teil stand im Zeichen der Vorstellung und Diskussion des FIBA Minibasketball-Trainingshandbuches, das der australische Mitautor Michael Haynes (Foto rechts) vorstellte, der zuvor auch das australische Konzept präsentierte hatte. Mit einem abschließenden gemeinsamen Lunch ging dann ein langes Minibasketball-Wochenende zu Ende.

Zum Abschluss blickten die Verantwortlichen für Deutschland und Europe zufrieden darauf zurück. „Wir legen unseren Fokus verstärkt auf die Jugendarbeit. Vor einigen Jahren haben wir unseren Youth Development Fund eingerichtet, der speziell den U14-Bereich fördert. Mit dieser Veranstaltung hier liegt die Latte für alle kommenden Events nun sehr hoch“, lobte Kamil Novak und Lothar Bösing wusste zu ergänzen:  „Die Mini-Basketball Convention ist eine unglaublich interessante und wichtige Chance, um gerade im internationalen Bereich einen Vergleich zu schaffen, welche Strukturen und welche Trainer-Aus- und -Fortbildungen es in anderen Ländern gibt. Die enorme Nachfrage zeigt, wie wichtig das auch in den anderen Ländern angesehen wird.“

 

Fotos: DBB/uliphoto.de