Am Rande der Deutschen Meisterschaft im Juli in Berlin entstand in einigen Gesprächen die Idee, im 3×3 doch mal mit dem Nederlandse Basketball Bond (NBB) ein gemeinsames Projekt zu machen. Der NBB hat ein starkes 3×3-Programm mit einer Sommer- und Wintertour und vor allem viel Erfahrung in der Ausbildung von Schiedsrichtern für 3×3. Im globalen 3×3-Ranking der FIBA liegt der NBB punktemäßig damit vor dem DBB.

Gesagt getan, wenige Wochen später trafen sich die 3×3-Verantwortlichen des DBB und des NBB im NBB-Office in der Nähe von Utrecht und beschlossen, eine gemeinsame 3×3-Hallen-Tour in den Herbstferien auf die Beine zu stellen. Kombiniert werden sollte die Tour mit einem Ausbildungs- und Austauschprogramm für 3×3-Schiedsrichter/-innen. Mit dem gemeinsamen Partner PEAK war die Idee für einen Tourpartner schnell gefunden. Nach wenigen Telefonaten war PEAK dann auch gerne an Bord und es wurde die PEAK 3×3 Crossover Tour ins Leben gerufen. Mit Turnieren auf beiden Seiten der Grenze und einem gemeinsamen Finale fand das Überqueren der Grenze seinen Weg in den Namen des Projektes.

Mit großer Eile entstand das Logo und die Suche nach geeigneten Spielorten wurde gestartet. Bis zum EM-Qualifikationsspiel in Oberhausen sollte schließlich alles feststehen und vorgestellt werden. Die Wahl der Spielorte für die Qualifikationsturniere fiel auf Aachen, Ibbenbüren, Haren, Dortmund und Bemmel. Das Finale wurde an die Friedensstadt Münster vergeben, die für ihre engen Beziehungen zu den Niederlanden bekannt ist. In den Kategorien Herren, Damen, U18-Jungen und U18-Mädchen qualifizierten sich jeweils die Finalisten der Vorturniere für den Abschluss der Tour in Münster. Die FIBA sprach dem Projekt den Status eines „Satellite“ zu, so dass der Gewinner bei den Herren 2017 an einem internationalen Challenger zur World Tour teilnehmen darf und alle Teams für sich und DBB und NBB viele Punkte im 3×3-Ranking sammeln können.

Parallel zur Vorbereitung der Turniere wurden die Plätze für die Schiedsrichter-Ausbildung ausgeschrieben und stießen auf große Nachfrage. Am Ende absolvierten 18 deutsche Schiedsrichter/innen das Programm unter Leitung des deutschen FIBA 3×3 Referees Benedikt Loder und seinen niederländischen Kollegen. Alle können nach einem noch ausstehenden Theorietest nun eine deutsche 3×3-Lizenz bekommen. Acht von ihnen wurden am Ende nominiert, auch beim Finale in Münster zu pfeifen. Dort agierten sie gemeinsam mit acht erfahrenen Kollegen/innen aus dem NBB.

Auch wenn nicht alle Vorturniere die angepeilte Größe erreichen konnten, kamen zum Finale in Münster fast 30 Teams aus Deutschland und den Niederlanden zusammen. Von Beginn an gab es Spiele auf hohem Niveau und mit großer Intensität.

Am Ende gingen die Titel für die Jugendkategorien in die Niederlande an „Open Run Next Gen“ bei den U18-Jungen und an „Red White“ bei den U18-Mädchen. Die Titel bei den Senioren gingen beide nach Deutschland, bei den Damen an das Team „Three free throws“ (Schwerte/Dortmund) und bei den Herren an die 3×3-Routiniers von „Der Stamm“ aus Aachen, die nun 2017 ein Qualifikationsturnier zur World Tour spielen dürfen. Den Freiwurf-Contest konnte der Dortmunder Lennard Willer für sich entscheiden. PEAK-Preise und –Gutscheine sowie Trophäen gab es am Ende für alle vier Teams.

Am Ende können DBB und NBB eine positive Bilanz ziehen: Das Schiedsrichterprogramm ist außerordentlich gut gelaufen, Teams aus beiden Ländern haben Turniere im Nachbarland besucht und vor allem war es Werbung für den 3×3-Basketball. Im Winter wird man sich nun zusammensetzen und ausloten, ob und wie es weitere gemeinsame 3×3-Aktionen der Nachbarverbände geben kann.