Am Sonntag, 12. November 2023, tritt die deutsche Damen-Nationalmannschaft in Hamburg gegen Italien an. Gespielt wird um 17.30 Uhr (Tickets) in der edel-optics.de Arena, wo die DBB-Damen erstmals auftreten. Die Heimspielstätte der Velia Towers Hamburg ist auch der Austragungsort einer Vorrunde der Women’s EuroBasket 2025.

Das deutsche Team unter Head Coach Lisa Thomaidis kommt mit der Empfehlung des großartigen sechsten Platzes bei der Women’s EuroBasket 2023 in die Stadt an Alster und Elbe. Die Partie gegen Italien, die im Rahmen der EM-Qualifikation mit den vier Ausrichtern in einer Gruppe stattfindet, ist gleichzeitig die frühe Generalprobe für die Olympia-Qualifikation im Februar 2024. Dann spielt die DBB-Auswahl im brasilianischen Belem gegen Australien, Brasilien und Serbien um eines von drei Olympiatickets.

Mittendrin im Geschehen wird Leonie Fiebich von Casademont Zaragoza (Spanien) sein. Und genau mit der haben wir uns unterhalten:

Hallo Leonie, erst einmal das Wichtigste: Wie geht es Dir?

Das ist gerade eine schlechte Frage. Ich bin tatsächlich gestern im Training doof umgeknickt und weiß noch nicht, ob ich heute spiele. Mal gucken. Aber sonst geht es mir im Großen und Ganzen ganz gut. Wir sind jetzt in der spanischen Liga und in der EuroLeaue gestartet. Das ist viel Belastung, viel Reisen, viele Spiele, da muss man sich dran gewöhnen. Aber es macht auf jeden Fall Spaß.

Mentale und physische Pause

Wie ist die Zeit nach der Women’s EuroBasket 2023 für Dich gelaufen?

Ich habe ja die EuroBasket und den Sommer mit einer Verletzung gespielt. Danach ging es erst einmal in eine Pause, mental und physisch. Dann habe ich angefangen Reha zu machen. Es stand eine OP im Raum, aber ich habe mich dann dagegen entschieden und mit der Reha jetzt eine ganz gute Lösung gefunden. Dann war ich auch eine Woche in New York und dort mit den Liberty (halten die WNBA-Rechte an Leonie Fiebich – Anm. d. Red.) trainieren. Ich war mit den Ärzten in Kontakt und habe die Leute dort kennengelernt, das war ganz cool. Dann ging es für mich direkt weiter in die Saisonvorbereitung mit Zaragoza. Ja, und jetzt bin ich wieder in Spanien.

Jetzt stehen die nächsten Spiele mit der Nationalmannschaft an. Wie ist Dein Kommentar dazu, dass Deutschland eine Vorrunde der Women’s EuroBasket 2025 ausrichtet?

Das ist natürlich perfekt. Als ich das mitbekommen habe, habe ich mich extrem gefreut. Für uns geht es gerade so richtig bergauf und da passt das super. Es ist super cool, dass wir dann noch einmal eine Chance haben zuhause zu spielen. Vor deutschem Publikum haben wir in den vergangenen Jahren nicht so oft gespielt.

„Perfekt als Vorbereitung“

Ihr müsst euch also nicht mehr qualifizieren und seid mit den anderen Ausrichtern in einer Art „Testspielgruppe“. Eine gute Lösung?

Für uns ist das natürlich sehr sehr gut, gerade wenn man auf den kommenden Februar guckt mit dem Olympischen Qualifikationsturnier. Das ist perfekt für uns als Vorbereitung. Wir haben die Chance eine Woche lang miteinander zu verbringen und zwei Spiele zu spielen, und alles ohne Druck. Ich glaube, eine bessere Situation gibt es für uns gar nicht, um uns auf die Olympia-Qualifikation vorzubereiten. Generell wollen wir bis zur Weltmeisterschaft 2026 in Deutschland zeigen, dass wir uns auch so qualifizieren würden. Und: Wir wollen die Spiele gewinnen.

Jetzt kommt ihr nach Hamburg zum Test gegen Italien. Vorfreude?

Ja, voll! Ich persönlich liebe die Stadt Hamburg, ich freu‘ mich extrem dahin zu kommen. Ich glaube, alle im Team sind sehr aufgeregt und freuen sich total auf die neue Stadt. Wir haben mit den Damen da noch nie gespielt. Wir hoffen natürlich, dass ganz viele Leute kommen und uns anfeuern.

Wie ist der Kontakt zu Bundestrainerin Lisa Thomaidis?

Gut! Wir haben eine Teamgruppe mit den Coaches zusammen und da wird eigentlich regelmäßig reingeschrieben. Als Marie und ich jetzt in die EuroLeague gestartet sind, haben wir Kontakt gehabt. Heute starten Alina und Alex in den EuroCup, da gab es nochmal was. Also es ist ein guter Kontakt da.

Was erwartest Du vom Team, auch hinsichtlich der Olympiaqualifikation im Februar 2024 in Brasilien?

(lacht) Das ist natürlich immer schwer zu sagen, weil man nicht genau weiß, welche Spielerinnen zur Verfügung stehen für welche Fenster. Aber man kann auf jeden Fall erwarten, dass wir 100 Prozent geben und natürlich alles daran setzen, uns in Brasilien für Olympia zu qualifizieren. Jetzt liegt erst einmal der volle Fokus auf dem November, um da einfach nochmal die Grundlagen, die wir vor und während der EM etabliert haben, zu vertiefen und uns noch einmal besser auf unser Zusammenspiel zu konzentrieren. Damit wir dann echt eine Einheit auf dem Feld bilden, die ganz schwer zu schlagen ist.

„Nette Leute bei uns im Team“

Es ist damit zu rechnen, dass die beiden Sabally-Schwestern zum Team stoßen. Wie viel machen die Beiden euch besser?

In den vergangenen Jahren war ja keine der beiden Sabally-Schwestern mit dabei, weder im Training noch bei den Spielen. Beide sind natürlich qualitativ richtig gute Spielerinnen, aber es wird wichtig sein, sie gut bei uns ins Team zu integrieren und in die Teamchemie mit reinzukriegen. Das wird dann die Herausforderung, wenn wir im November oder Februar gemeinsam in der Halle stehen. Vom spielerischen Vermögen her haben sich Nyara und Satou natürlich weiterentwickelt, es sind jetzt andere Spielerinnen als noch vor ein paar Jahren. Persönlich, wir sind ja alle nette Leute bei uns im Team, kriegen wir das gut hin. Da sollte es keine Probleme geben.

Worauf dürfen sich die Hamburger Basketballfans freuen?

Die dürfen sich auf ein Spiel freuen, in dem wir 100 Prozent geben und mit viel Herz spielen, mit viel Energie. Selbst wenn wir schon qualifiziert sind, hat es für uns nicht soviel Auswirkungen darauf, wie wir das Spiel angehen. Wir wollen auf jeden Fall ‚competitive‘ auftreten und zu 100 Prozent gewinnen.