Künftig werden wir Ihnen an dieser Stelle jeweils kurz nach Erscheinen des DBB-Journals einige „Appetithäppchen“ servieren, um Sie auf unser Magazin neugierig zu machen. Heute beginnen wir mit einigen Auszügen aus dem Interview mit Maik Zirbes:

Maik, es herrscht immer noch Verwunderung darüber, dass Du nach Belgrad gewechselt bist. Erläutere uns bitte Deine Gründe?
Bei der Verwunderung frage ich mich: Warum? Wir spielen Euroleague TOP16, wir legen viel Wert auf Jugendarbeit, unsere Mannschaft ist sehr jung, von daher ist es eine sehr, sehr gute Adresse. Außerdem ist die Stadt sehr cool und die Fans sind einfach unglaublich. Ja, wie soll ich sagen? Alles ist sehr gut!

Warum nicht Spanien oder? Bisher ist halt kein Deutscher nach Serbien gegangen.
Ja, das stimmt schon, Manchmal frage ich mich, warum noch keiner hierhin gegangen ist. Wenn man sich anguckt, wie viele Trainer auf Top-Niveau aus Serbien kommen oder allgemein aus den Balkan-Ländern, warum dann nicht einfach mal zu den Wurzeln gehen, dahin, wo alle herkommen. Wenn man sich die Geschichte von Roter Stern anguckt, dann sieht man, dass einige sehr, sehr gute Spieler von hier gekommen sind bzw. sehr, sehr gute Trainer. Ich bereue die Entscheidung hierhin gegangen zu sein absolut keine Sekunde. Euroleague TOP16, ABA League und jetzt kommt bald noch der Cup, wo wir gute Chancen haben. Es läuft alles genauso, wie ich es mir vorgestellt habe.

Du hast mal in einem Interview gesagt, dass Du gerne von der „Jugo-Schule“ lernen möchtest. Was genau hast Du damit gemeint und was hast Du schon gelernt?
Lass´ uns lieber sagen „Balkan-Schule“, man weiß ja nie, wie die Trainer reagieren (lacht). Wie ich vorhin schon gesagt habe, kommt eine Vielzahl hervorragender Trainer von hier und die ganze Arbeitseinstellung ist komplett anderes als zum Beispiel in Deutschland. Wir sind jünger als alle anderen Teams in der Euroleague, unser Budget ist viel kleiner, trotzdem halten wir uns sehr gut. Das gibt den Trainern und der Art und Weise, wie sie trainieren lassen, Recht. Und das bereits seit vielen Jahren. Wir machen hier auch andere Moves als üblich. Ich habe ein, zwei Moves gelernt, die ich vorher noch nie gesehen und natürlich auch noch nie gemacht habe. Aber im Allgemeinen wird man hauptsächlich darauf getrimmt, immer hundert Prozent zu geben und immer den Fokus auf die Defense zu legen. Es ist jetzt nicht so, dass ich sagen würde, dass man sich in Deutschland in dieser Beziehung ausruhen kann, aber wenn Du hier mal eine Sekunde lang nicht da stehst, wo Du hingehörst, dann wirst Du angebrüllt und halb aus dem Training geschmissen. Hier bist Du dauerhaft auf Angriffsstellung.

Supercup GER vs ISRKommen wir zu einem Großereignis, dass bereits seine Schatten voraus wirft: die EuroBasket 2015 mit einer Vorrunde in Berlin. Ein festes Ziel für Dich?
Das ist natürlich absolut ein Ziel für mich, aber bisher habe ich mir noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf meine Situation hier, aber natürlich ist die EuroBasket immer im Hinterkopf. Ich bin auch regelmäßig in Kontakt mit Chris Fleming und Arne Woltmann, da gibt es immer wieder Updates. Chris wird im März zu Besuch kommen.

Bei Spox.com gab es jetzt einen Artikel zum Thema EM-Kader mit der Überschrift: die Angst geht um. Wie groß ist die Angst, nicht in Berlin dabei zu sein? Motiviert dieser Konkurrenzkampf, wenn man davon ausgeht, dass Spieler wie Chris Kaman oder Tibor Pleiß mit dabei sind?
Angst? Also, nee! Ich will, dass Deutschland weiter kommt und sehr gut spielt. Von daher bin ich mir sicher, dass der Trainer genau weiß, was er macht. Das sehe ich recht locker. Die Situation spornt mich eher an, ich will halt zeigen, dass ich auch einen Ball fangen kann (lacht). Ich komme sehr gut klar mit Tibor, von daher wird es schon Konkurrenz geben, aber groß die Köpfe einschlagen werden wir uns nicht. Ob Chris Kaman kommt oder nicht, darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.

Vervollständige bitte diese drei Sätze
Die ersten serbischen Wörter, die ich gelernt habe, sind ….. die kann ich nicht sagen (lacht). Im täglichen Gebrauch. vielleicht „Racun molim“ (Rechnung bitte).

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