Toller Erfolg für die U18-Mädchen! Die Mannschaft von Head Coach Sidney Parsons gewinnt ihr Achtelfinale bei der FIBA U18 Women’s European Championship in Heraklion/GRE denkbar knapp mit 56:55 (16:14, 14:13, 18:14, 8:14) gegen Ungarn und zieht ins Viertelfinale ein. In einem ausgeglichenen Spiel, das am Ende zum Krimi wurde, zeigte die DBB-Auswahl viel Energie und Einsatz und kämpfte bis zur letzten Sekunde um den am Ende verdienten Sieg.

Im Viertelfinale am Donnerstag um 18.00 Uhr heißt der Gegner für die deutschen Mädchen nun Polen (live und kostenlos im FIBA-Stream).

Ausgeglichene Partie

Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Sie zeigten starke defensive Leistungen, vergaben aber offensiv einige Chancen. Nach drei Minuten war die Partie ausgeglichen (4:4). Im Anschluss konnte sich die deutsche Mannschaft leicht absetzen. Sie spielten sich gute Wurfmöglichkeiten heraus, zwangen die Ungarinnen zu Fehlern und Fouls und verteidigten weiterhin stark. Nach acht Minuten führten sie mit 14:6.

Doch bis zum Ende des Viertels holte Ungarn mit starken Offensivaktionen noch einmal auf und kam bis auf zwei Punkte an das deutsche Team heran. Zur Viertelpause stand es deshalb 16:14.

Das Spiel blieb weiter eng und Ungarn glich nach zwei Minuten im zweiten Viertel aus (18:18). Das Scoring lief jetzt auf beiden Seiten besser. Die deutsche Mannschaft setzte sich erneut etwas ab und ging nach einem schnellen Run mit 24:18 in Führung. Doch die Ungarinnen blieben weiter hartnäckig und ließen sich nicht abschütteln.

Beide Mannschaften spielten mit viel Tempo, doch schafften es oft nicht, sich gute Chancen zu erspielen. Ungarn verkürzte zwei Minuten vor der Halbzeitpause auf nur noch einen Punkt Rückstand (28:27). Zwei weitere Punkte konnte die deutsche Mannschaft im zweiten Viertel noch erzielen, weshalb es mit einem Zwischenstand von 30:27 in die Kabine ging.

Sieg in der Schlusssekunde

Zu Beginn des dritten Viertels taten sich erneut beide Teams schwer, Punkte zu erzielen. In den ersten vier Minuten erzielten sie zusammen nur vier Punkte. Es blieb auch in den Folgeminuten bei wenigen sehenswerten Offensivaktionen, aber Ungarn arbeitete sich Schritt für Schritt wieder heran. Nach sechseinhalb Minuten im dritten Viertel stand es 35:33 für das deutsche Team.

Die DBB-Auswahl startete noch einmal einen kleinen Run, doch die Ungarinnen konterten immer wieder. Jetzt fielen auf einmal auf beiden Seiten die Würfe, die vorher noch  daneben gingen. Mit dem Ablauf der Uhr zum Viertelende versenkte Mailien Rolf einen unglaublichen Wurf von der Mittellinie und erhöhte somit den Vorsprung der deutschen Mannschaft auf 48:41.

Der Sieben-Punkte-Vorsprung hielt nicht lange für die deutschen Mädchen. Nach zwei Minuten kam Ungarn wieder auf drei Punkte heran und ging eine Minute später sogar mit einem Punkt in Führung. Aus der Partie wurde jetzt ein regelrechter Schlagabtausch mit viel Tempo und guten Aktionen auf beiden Seiten. Zur Mitte des Viertels lag die deutsche Mannschaft erneut mit drei Punkten in Front (54:51).

Ungarn verkürzte daraufhin erneut auf einen Punkt Rückstand und ging wieder in Führung. In den letzten Minuten ging es hin und her, mal war die eine Mannschaft im Vorteil, dann wieder die andere. Eine Minute vor dem Ende führte das deutsche Team mit einem Punkt. Beide Mannschaften vergaben wichtige Würfe in der letzten Minute, sodass es elf Sekunden vor dem Ende noch immer 56:55 stand.

Die Ungarinnen foulten, doch die deutsche Mannschaft verlor beim darauffolgenden Einwurf den Ball. Um den ungarischen Schnellangriff zu verhindern foulte Lina Falk mit 0.3 Sekunden auf der Uhr unter dem Korb. Die Ungarin warf allerdings beide Freiwürfe daneben, was für die deutsche Mannschaft am Ende den etwas glücklichen aber verdienten 56:55-Sieg bedeutete.

„Bis zum Ende gekämpft“

Head Coach Sidney Parsons zeigte sich nach dem Spiel überglücklich und stolz auf ihre Mannschaft: „Was für ein Spiel! Ich kann das nicht glauben. Unser Ziel am Anfang des Sommers war es, in der Division A zu bleiben. Wir wussten, dass das nicht leicht wird, wegen der Doppelbelastung mit der U18-EM und der U17-WM und wegen vielen Krankheiten und Verletzungen, bevor der Sommer überhaupt begonnen hat. Das war eng heute, aber Sieg ist Sieg. Ich habe vor dem Spiel gesagt: Ich will nur gewinnen, ob mit einem Punkt oder mit 20. Die Mannschaft hat bis zum Ende gekämpft, hat alles gegeben. Wir haben am Ende ein bisschen Glück gehabt, aber wir haben diesen Sommer so hart gearbeitet, genau für so einen Moment. Ich bin stolz auf die Mannschaft und bin froh, dass wir jetzt im Viertelfinale sind. Wir haben alles gegeben für den Sieg und das haben wir geschafft. Jetzt müssen wir auf die Regeneration heute Abend und auf das Viertelfinale gegen Polen morgen schauen.“

Für Deutschland spielten

Nicole Brochlitz (TK Hannover), Frieda Bühner (Florida Gators/USA, 22), Miriam Diala (Basket-Girls Rhein-Neckar/Basket Ladies Kurpfalz), Lina Falk (Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel, 2), Hilke Feldrappe (ALBA Berlin, 4), Paula Haw (TS Jahn München, DNP), Nina Horvath (Bender Baskets Grünberg, 2), Emmanuelle Kenfac Djuela (TuS Lichterfelde, DNP), Leoni Kreyenfeld (ALBA Berlin, 2), Greta Kröger (BG Bonn 92/TRB Team Rheinland Lions, 6), Mailien Rolf (TV Hofheim/SV Rhein-Main Baskets Langen, 7), Noreen Stöckle (BSG Basket Ludwigsburg, 11)

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