Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat ihr letztes Vorbereitungsspiel vor der EuroBasket verloren. In der ausverkauften LANXESS arena unterlag die DBB-Auswahl mit 63:68 (16:10, 22:22, 10:15, 15:21) gegen Frankreich. Am Samstag bestreitet das Team von Bundestrainer Chris Fleming gegen Island das EM-Auftaktspiel. Bester Werfer auf deutscher Seite war am heutigen Tag Dennis Schröder mit 16 Punkten.

Weiterhin musste Deutschland ohne Akeem Vargas und Maodo Lo auskommen. Das DBB-Team startete in die Partie mit Dennis Schröder, Anton Gavel, Paul Zipser, Dirk Nowitzki (Foto) und Tibor Pleiß. Paul Zipser sorgte für die ersten drei Punkte auf deutscher Seite und eine frühe 3:0 Führung (2. Min.). De Colo brachte die Franzosen durch einen Dreier erstmals in der Partie in Führung (5:7). Unter großem Jubel der Zuschauer glich jedoch Dirk Nowitzki mit seinem ersten Treffer aus dem Feld nur wenige Sekunden später zum 7:7 aus (5. Min.). Nach einem erfolgreichen Distanzwurf von Paul Zipser und vier Punkten von Johannes Voigtmann setzte sich die DBB-Auswahl bis zur ersten Viertelpause erstmals deutlicher ab (16:10).

Der Beginn des zweiten Viertels verlief sehr ausgeglichen. Dirk Nowitzki traf einen seiner gefürchteten Fadeaway-Jumper zum 20:15 (12. Min.). Der bis dato schönsten Angriff des deutschen Teams, vollendet durch einen Dreier von Dennis Schröder zur 27:18-Führung, zwang den französischen Coach zu einer Auszeit. Wenig später legte Paul Zipser nach und brachte seine Mannschaft erstmals zweistellig in Führung. Zwei Minuten vor der Halbzeit verkürzten die Franzosen durch zwei Dreier von Diot auf 33:29. Nach einem Dreier von Dennis Schröder und weiteren zwei Punkten von Dirk Nowitzki erhöhte Deutschland den Vorsprung bis zur Halbzeit wieder auf sechs Punkte. Ausschlaggebend für die Führung zur Halbzeit war die hohe Trefferquote aus dem Feld (52%) sowie die überraschende Rebound-Überlegenheit (22:15).

Die Franzosen erwischten den besseren Start in den zweiten Durchgang und kamen immer wieder zu leichten Punkten. Nach fünf gespielten Minuten in Viertel Nummer drei führte Deutschland nur noch mit zwei Punkten (42:40). In dieser Phase entwickelte sich eine spannende und ausgeglichene Partie, in der Deutschland jedoch durchgehend in Führung lag. Besonders stark präsentierte sich im dritten Abschnitt Tibor Pleiß, der hinten aufräumte und auch im Angriff Akzente setzte. Durch einen Dreier von Charles Kahudi aus der eigenen Hälfte mit der Schlusssirene verkürzte Frankreich vor den letzten zehn Minuten auf 47:48.

PleissZipser2015vsFRA-350Wieder waren es die Franzosen, die den besseren Start hatten. Sie legten einen 7:2-Lauf auf das Parkett und lagen schnell mit 54:50 in Front (33. Min.). Bundestrainer Chris Fleming nahm eine Auszeit. Das DBB-Team reagierte stark und eroberte die Führung durch einen Schaffartzik-Dreier und Punkten von Dennis Schröder zurück (55:54). Die deutsche Mannschaft lief jetzt von außen heiß; Alex King und erneut Heiko Schaffartzik erhöhten den Vorsprung vier Minuten vor dem Ende auf 61:56. Doch Frankreich konterte prompt und glich innerhalb weniger Sekunden wieder aus (61:61). In diesen Momenten verließ Deutschland das Glück im Abschluss. Vier Minuten blieb die DBB-Auswahl ohne Punkt und lief 50 Sekunden vor Schluss einem Vier-Punkte-Rückstand hinterher. Davon erholte sich die deutsche Mannschaft nicht mehr und verlor schlussendlich nach einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zu Freitag knapp mit 63:68.

„Wir wollten heute mit Energie und harter Defense ins Spiel gehen. Das ist uns gut gelungen. Vor zwei Tagen haben wir uns weit unter Wert verkauft, da hatten wir für uns etwas gutzumachen. Ein bisschen mehr Ballbewegung am Ende und wir hätten das Spiel gewinnen können. Wir befinden uns nach wie vor in einem Prozess und haben aus jedem Spiel etwas gelernt. Ich bin sehr angetan von der Bereitschaft der Jungs“, lobte Chris Fleming sein Team.

„Als Spieler haben wir nach dem Freitagspiel viel untereinander gesprochen. Das Publikum hat uns sehr geholfen, es wollte genau wie wir gewinnen. Insgesamt bewerte ich unsere Vorbereitung positiv, ein zwei Spiele waren nicht so toll, aber im Großen und Ganzen haben wir eine gute Entwicklung genommen und vier bis fünf Schritte nach vorne gemacht. Berlin kann kommen“, meinte Heiko Schaffartzik.

Für Deutschland spielten:
Niels Giffey (ALBA Berlin, 2), Alex King (ALBA Berlin, 3), Heiko Schaffartzik (ohne Verein, 6), Karsten Tadda (Brose Baskets Bamberg), Tibor Pleiß (Utah Jazz/USA, 8), Robin Benzing (CAI Saragossa/ESP), Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks/USA, 10), Dennis Schröder (Atlanta Hawks/USA, 16), Paul Zipser (FC Bayern München, 8), Anton Gavel (FC Bayern München, 2), Johannes Voigtmann (FRAPORT SKYLINERS, 8).

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