Es sollte nicht sein für die Gastgeber: Vor über 2.100 Zuschauern in der Hagener ENERVIE Arena zieht Ludwigsburg zum zweiten Mal nach 2011 ins JBBL TOP4 ein. Beste Korbjäger auf Seiten der BBA waren Lawrence Mugagan und Mateo Serie mit jeweils elf Zählern, für Hagen kam Jasper Günther auf 16 Punkte.
Angeführt von dem quirligen Point Guard legten die TOP4-Gastgeber (Foto Luca Cadaz) einen glänzenden Start hin, führten nach vier Minuten mit 8:1. Beim 12:5-Zwischenstand nach acht Minuten hatte Günther sechs der zwölf Hagener Punkte erzielt und gefühlt die andere Hälfte vorbereitet – Phoenix-Headcoach Matthias Grothe gönnte seinem Spielmacher danach eine kurze Verschnaufpause auf der Bank. Ludwigsburg kam in Person von Daniel Franz (fünf Punkte im ersten Viertel) langsam heran (10:12, 9. Minute).
Dass die jungen Feuervögel über zwei gute Spielmacher verfügten, bewies dann David Ewald, der in Abwesenheit von Günther seine Nebenleute immer wieder geschickt einzusetzen wusste (23:13, 12.); vier Assists standen für Ewald in knapp neun Minuten Einsatzzeit zu Buche. Vor allem Big Man Vladimir Pinchuk durfte sich über passgenaue Anspiele freuen (25:15, 12.). Beim 28:17 kurz darauf hatten sich die Hagener ihre bis dato größte Führung erspielt. Punkt um Punkt verkürzten die Barockstädter anschließend, Hagen war nicht mehr so effektiv wie zu Beginn der Partie.
Die Aufholjagd der Ludwigsburger setzte sich zu Beginn des dritten Viertels fort. Zunächst blockte Lawrence Mugagan einen Wurfversuch der Hagener in die zweite Zuschauerreihe, dann sorgte Jonathan Luyeye für die erste Führung der BBA im Spiel (32:31, 22.). Die Youngsters ließen in dieser Phase zu viele Chancen ungenutzt, und Ludwigsburg erhöhte den Vorsprung durch Fekremariam Abraham auf 35:31 (24.). Mit zwei Freiwürfen schraubte Tim Auerbach den Vorsprung der Barockstädter erstmals in den zweistelligen Bereich (47:37, 28.). Danach waren nach langer Zeit noch einmal die Hausherren am Zug, und Japser Günther vollendete einen trockenen Zwischenspurt zum 44:49 aus Hagener Sicht (30.). Mit der Unterstützung der heimischen Fans war auf einmal wieder Feuer im Spiel der Youngsters, die drauf und dran waren, sich das Momentum zurückzuholen (45:49).
Bis Mitte der letzten zehn Minuten tat sich dann nichts Spektakuläres: Hagen bemüht, Ludwigsburg weitgehend mit der Kontrolle über das Spiel. Emanga traf zum 56:51 (34.), ehe es wieder laut wurde in der ENERVIE Arena: Erik Krumme und Günther hatten auf 55:56 verkürzt, und ein Schrittfehler von Frantz tat sein Übriges, dass die Dezibelzahl auf den Rängen in neue Höhen kletterte. Allein die Führung für die Westfalen, sie sollte nicht fallen (55:57, 37.) Krumme verabschiedete sich danach mit seinem fünften Foul, aber Mugagan vergab beide Boni an der Linie. Anschließend durfte auch Enanga foulbedingt auf der Ersatzbank Platz nehmen und musste von da mit ansehen, wie Noah Tepelidis zum 57:57 für die Youngsters ausglich. Nun brannte die Luft in der altehrwürdigen „Ische“: Mugagan traf für die BBA zum 59:57, Florian Fischer verkürzte für Hagen später an der Linie auf 59:60. Ein Freiwurf und ein Korbleger von Mateo Serie zum 63:59 für die BBA setzten die Gastgeber wieder erneut unter Druck. Und dem waren die Hagener in der Crunchtime nicht mehr gewachsen: Luyeye schraubte die Führung, Mugagan setzte mit einem spektakulären Dunk den Schlusspunkt. Ludwigsburg gewinnt am Ende verdient mit 68:60 und trifft im JBBL-Finale am Sonntagmorgen (11.00 Uhr) auf Titelverteidiger Young Dragons Quakenbrück.
Phoenix Hagen Youngsters: Purps 2, Günther 16, Wegmann, Ewald 2, Fischer 3, Tepelidis 12, Cadaz, Pinchuk 11, Walhöfer 2, Hartmann, Krumme 9, Scheller 3.
Porsche BBA Ludwigsburg: Luyeye 6, Stierlen 1, Hellwig 3, Auerbach 8, Mugagan 13, Kater 4, Abraha 8, Massing 4, Emanga 5, Brekalo, Franz 5, Seric 11.