Sowohl in der NBBL als auch in der JBBL gibt es neue Titelträger. Im Endspiel der JBBL entthronte die Porsche BBA Ludwigsburg den Meister von 2014, die Young Dragons Quakenbrück. Trotz einer Aufholjagd der Dragons setzten sich die Ludwigsburger zum Schluss knapp mit 62:61 (39:31) durch. Im NBBL-Finale holte sich der FC Bayern München, der bereits im Halbfinale Titelverteidiger ALBA Berlin aus dem Rennen schmiss, den Titel. Die Münchner gewannen dank einer starken zweiten Halbzeit mit 69:59 (30:31) gegen die Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS.

JBBL-Finale

Wie bei einem Finale nicht anders zu erwarten, starteten beide Teams relativ nervös in die Partie. Ein Dreier von Karl Potratz zum 8:6 (5. Minute) sorgte für etwas Entspannung bei den Young Dragons, doch auch die Ludwigsburger fanden nun in die Partie. Für Thorben Döding, der mit seinem 3. Foul auf die Bank musste, nahm Philipp Herkenhoff, der auch einer der ganz heißen Kandidaten auf die Auszeichnung als wertvollster Spieler der Saison war, das Heft in die Hand. Der 2,02 Meter große Power Forward brachte nun zunehmend den Ball nach vorne, setzte seine Mitspieler mit klugen Pässen in Szene und kam dann in der 9. Minute auch zu seinen ersten Punkten der Partie (15:12). Jeweils zwei weitere Zähler von Hendrik Prasuhn und Herkenhoff schraubten die Führung des Titelverteidigers auf 19:12, ehe Justin Kater den Lauf der Drachen unterbrechen konnte. Mit einer 21:15-Führung für die Niedersachsen ging es in die erste Viertelpause.

Und diese tat den Ludwigsburgern gut, sie konnten sich taktisch neu ausrichten. Und die Maßnahmen von BBA-Coach Ross Jorgusen zahlten sich aus: Die Barockstädter holten den Rückstand schnell auf, und dank Punkten von Fekremariam Abraha ging die BBA nach 13 Minuten erstmals in Führung (22:21). Ludwigsburg suchte nun vermehrt den Zug zum Korb, was die Young Dragons im Verlauf des zweiten Viertels zunehmend in Foultrouble brachte: Johann Potratz und Jonah Wiendick kassierten kurz hintereinander ihr jeweils drittes Foul, Herkenhoff sein zweites. Dragons-Coach Joan Hallo sah sich zu einer Auszeit veranlasst, die allerdings auch nicht die 39:31-Halbzeitführung der Ludwigsburger verhindern konnte.

Die zweite Halbzeit begannen die Ludwigsburger genauso konzentriert, wie sie die erste beendet hatten. Quakenbrück hatte gegen die Defensive der Barockstädter keine guten Lösungen parat und ihre zahlreichen Versuche von der Dreierlinie (allein 21 in der ersten Hälfte, 28 nach 30 Minuten) blieben zu oft ohne Ertrag (21 Prozent). Quakenbrück war bemüht, den Rückstand in den einstelligen Bereich zu drücken, aber die BBA behauptete vor dem Schlussviertel einen Zehn-Punkte-Vorsprung (54:44).

Für den finalen Abschnitt kehrte Herkenhoff dann auf das Parkett zurück, konnte aber auch nicht verhindern, dass Ludwigsburg seinen Vorsprung leicht ausbaute (58:47, 33.). Die Young Dragons hatten Mühe, ihre Angriffe innerhalb von 24 Sekunden abzuschließen und mussten öfter als es ihnen lieb war einen Not-Dreier nehmen. Die BBA dagegen wartete im Angriff geduldig auf ihre Chance und nutzte ihre Athletik, um in Brettnähe hochprozentig abzuschließen. Beim Stand von 62:47 vier Minuten vor dem Ende schien die Entscheidung zugunsten der „Akademiker“ gefallen, doch der Champ bäumte sich noch einmal auf: Dreier Herkenhoff, Dunk Herkenhoff, und plötzlich waren es nur noch zehn Punkte Rückstand (52:62, 37.). Und sie glaubten noch an die Titelverteidigung: Ludwigsburg wurde angesichts des Quakenbrücker Drucks nervös, Thorben Döding verkürzte 56 Sekunden vor Schluss mit zwei Freiwürfen auf 57:62 und Hendrik Prasuhn mit zwei weiteren Freiwürfen und einem Treffer aus dem Feld auf 61:62. Neun Sekunden vor Schluss hatten die Young Dragons Einwurf und die Chance auf den Game-Winner, aber Herkenhoffs Jumper prallte vom Ring ab – die Porsche BBA Ludwigsburg wurde erstmals in ihrer Vereinsgeschichte Deutscher U16-Meister.

Young Dragons: Thorben Döding 12, Johann Potratz 15, Jonah Wiendieck, Jan-Luca Köster, Hinnerk Wangerpohl, Anton Schwarz, Gianluca Stöver, Marius Lau 3, Hendrik Prasuhn 10, Philipp Herkenhoff 12, Thorben Banko 6, Andreas Höhler 3.
Porsche BBA Ludwigsburg: Luyeye 8, Stierlen 3, Hellwig, Auerbach 5, Mugagan 9, Kater 6, Abraha 5, Massing 2, Emanga 7, Franz 11, Seric 6, Sishane.

 

NBBL_Jubel_FCBayern

NBBL-Finale

Mit zwei Punkten von Jules Dang Akodo, der die Frankfurter am Tag zuvor mit seinen Distanztreffern gegen Hagen ins Finale geführt hatte, eröffneten die Frankfurter die Partie. Einen Dreier von FCB-Forward Ogynsipe beantwortete Akonto ebenfalls von Downtown zum 5:5. Als Okeke einen weiteren Dreier zum 11:5 für die Hessen einnetzte, sah sich Bayern-Coach Oliver Kostic zur ersten Auszeit genötigt (7. Minute). Die Münchener kamen mit der Defensive der Hessen, die im Verlauf der Hauptrunde und der Playoffs schon so manches Team zur Verzweiflung getrieben hatte, überhaupt nicht zurecht. Die Skyliners hingegen, denen noch die 50 Minuten effektive Spielzeit aus dem Halbfinale in den Knochen steckten, warteten im Angriff geduldig auf ihre Chance und trafen die wichtigen Würfe aus der Distanz.

Zu Beginn des zweiten Viertels kam der FCBB besser aus den Startlöchern. Ein Dreier von Richard Freudenberg verkürzte den Rückstand auf 13:17 (11.), und zwei weitere Distanztreffer von Georg Beyschlag, der den angeschlagenen Sebastian Schmitt (hatte sich im Halbfinale gegen Berlin eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen) als Point Guard vertrat, bescherten den Bayern eine 21:17-Führung (13.). Das Drei-Punkt-Spiel von Frankfurts Spielmacher Akodo und Assist auf Ivan Mihaljevic brachten Frankfurt wieder nach vorne (24:23, 16.). Kopfzerbrechen bereitete den Hessen in dieser Phase allerdings Bayern-Forward Freudenberg, der die nächsten sechs FCBB-Punkte erzielte.

Das dritte Viertel gehörte dann Dean Kovacevic. Bis dahin offensiv noch überhaupt nicht in Erscheinung getreten, sorgten seine acht Punkte zwischen der 24. und 28. Minute, darunter zwei Dreier, für eine erste größere Führung der Bayern (50:43). Mit seinem 4. Foul nahm sich der Forward dann aber selbst aus dem Spiel, aber die Bayern gingen mit einer 52:46-Führung ins Schlussviertel.

Hier war es dann wieder Richard Freudenberg, der Verantwortung übernahm und mit fünf Punkten Serie die Führung des FCB auf 57:48 ausbaute. Frankfurt wirkte nun müde, konnte nicht so tief rotieren wie die Bayern und mussten dann noch einen Dreier von Luca Burkardt zum 48:60 (35.) schlucken. Frankfurts Spielmacher Akodo, der wie schon im Halbfinale fast durchspielte, traf noch einmal zwei Freiwürfe zum 52:60, doch der überragende Freudenberg sorgte mit seinen Punkten 20 bis 24 für die vorentscheidende 65:52-Führung zwei Minuten vor Schluss.

Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS: Kiel 10, Williams, Musovic, Knothe 1, Kastrati, Schubert, Dang Akodo 16, Okeke 15, Scheffels, Mihaljevic 4, Akbayir, Trtovav 13.
FC Bayern München: Schmitt, Beyschlag 13, Jallow 2, Hack Vazquez, Garic, Freudenberg 24, Ivancic, Burkardt 3, Kovacevic 12, Ogunsipe 13, Ballhausen, Dollinger 2.

Fotos: Jörg Laube