Was für ein Jahr für die deutschen Damen! Nur zwei Länderspiele standen auf dem Programm des Teams von Bundestrainer Walt Hopkins, aber die hatten es in sich. Und nach den beiden Spielen ist die Zuversicht so groß wie schon ganz lange nicht mehr, im Februar 2023 nach dann zwölf Jahren Abstinenz endlich wieder den Sprung zu einer EuroBasket-Endrunde zu schaffen. Wir schauen mal etwas ausführlicher auf die beiden Partien im Jahr 2022.

Überragender Auftritt in Weißenfels

Die deutschen Damen ließen in Weißenfels mit einem überragenden Sieg gegen den EM-Fünften und WM-Teilnehmer Bosnien und Herzegowina gewaltig aufhorchen. Das Team von Bundestrainer Walt Hopkins setzte sich gegen den favorisierten Gegner nach sehr starker Vorstellung mit 97:58 (22:16, 27:23, 29:8, 19:11) durch. Dadurch wahrten die DBB-Korbjägerinnen ihre Chance auf die Qualifikation zur EuroBasket Women im kommenden Jahr in Israel und Slowenien.

Deutschland startete gut in die Partie (12:4, 5.), ehe man dem ohne Superstar Jonquel Jones angetretenen Gegner einen 10:0-Lauf gestattete und sich in der 14. Minute mit 26:30 im Rückstand sah. Die Routine der Bosnierinnen schien sich durchzusetzen. Aber weit gefehlt. Das DBB-Team schlug mit einem 12:3-Lauf zurück und lag nach 17 Minuten wieder vorne (40:33). Von da an gab es kein Halten mehr. Der schon vierte Dreier von Svenja Brunckhorst und vier Dreier binnen zwei Minuten von Alina Hartmann ließen den Gegner verzweifeln (78:45, 29.), das Spiel war entschieden. Angesichts möglicher direkter Vergleiche hieß es bis zum Ende konzentriert zu bleiben. Bosnien und Herzegowina wirkte völlig konsterniert und fand überhaupt kein Mittel gegen die DBB-Auswahl. Der Vorsprung wuchs zwischenzeitlich auf über 40 Punkte, am Ende war nach dem 97:58-Erfolg großer Jubel angesagt!

Für Deutschland spielten:
Romy Bär (Rheinland Lions, 12), Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr, 11), Ama Degbeon (BKG Prima Akademia/HUN, 11), Emma Eichmeyer (GiroLive Panthers Osnabrück, 0), Leonie Fiebich (Casademont Zaragoza/ESP, 7), Luisa Geiselsöder (La Roche Vendee/FRA, 4), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr, 7), Marie Gülich (Valencia BC/ESP, 18), Alina Hartmann (Rutronik Stars Keltern, 17), Anna Lappenküper (Rheinland Lons, 0), Jessika Schiffer (Rider University/USA, 5), Laura Schinkel (GISA Lions MBC, 2).

Nach der Pause überzeugend in Nordmazedonien

Die deutsche Damen-Nationalmannschaft geht mit einer guten Ausgangspositon in die beiden abschließenden EM-Qualifikationsspiele im Februar 2023 gegen Belgien und in Bosnien und Herzegowina. Mit dem 71:47 (18:16, 9:19, 19:9, 25:3)-Erfolg in Skopje gegen Nordmazedonien bestätigte das Team von Bundestrainer Walt Hopkins den tollen Sieg gegen Bosnien und Herzegowina und hat es selber in der Hand, sich wieder für eine EM-Endrunde zu qualifizieren (2023, Israel und Slowenien).

Die erste Halbzeit im nordmazedonischen Skopje war allerdings eher eine zum Vergessen. Deutschland wollte schnell für klare Verhältnisse sorgen, doch das DBB-Team kam trotz des 13:6 (5.) nur schwer in Gang. Deutschland blieb zwar zunächst vorne, wusste aber noch nicht zu überzeugen. Es stellte sich kein Rhythmus ein, zu viele Ballverluste verhinderten das. Dann übernahm Nordmazedonien die Führung (19:20, 13.), die DBB-Damen wirkten etwas verunsichert. Einzig Fiebich trug das deutsche Team in diesen Minuten defensiv und offensiv. Die Würfe wollten auf beiden Seiten kaum fallen, auf dem Scoreboard tat sich wenig (25:27, 19.). 14 Ballverluste zur Pause waren einfach viel zu viele für das Hopkins-Team, das ganz schwache zwei Schlussminuten hinlegte (27:35).

Da musste sich jetzt einiges ändern im deutschen Spiel, um der Partie eine Wende zu geben. Die DBB-Auswahl kämpfte sich in die Partie, Sonja Greinacher glich aus und Leonie Fiebich holte mit einem Dreier die Führung für Deutschland zurück (44:41, 29.). Mit einem ganz starken 25:3-Lauf im Schlussabschnitt machten die Gäste dann recht schnell (57:46, 35.) klar, dass es einen Sieg für Deutschland geben würde. Nordmazedonien erholte sich im weiteren Spielverlauf nicht mehr.

Für Deutschland spielten:
Romy Bär (Rheinland Lions, 9), Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr, 10), Ama Degbeon (BKG Prima Akademia/HUN, 9), Emma Eichmeyer (GiroLive Panthers Osnabrück, dnp), Leonie Fiebich (Casademont Zaragoza/ESP, 23/13 REB), Luisa Geiselsöder (La Roche Vendee/FRA, 1), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr, 5), Marie Gülich (Valencia BC/ESP, 11), Alina Hartmann (Rutronik Stars Keltern, 3), Anna Lappenküper (Rheinland Lions, 0), Jessika Schiffer (Rider University/USA, 0), Laura Schinkel (GISA Lions MBC, 0).