Ganze vier Länderspiele absolvierten die deutschen Damen (Foto Marie Gülich) im Kalenderjahr 2021, ein Jahr zuvor waren es sogar nur zwei gewesen. Da ist es für Bundestrainer Walt Hopkins natürlich ganz schwierig, ein echtes Team nach seinen Vorstellungen zu formen. Außerdem kamen jeweils größere personelle Probleme hinzu, sodass letztlich ein größerer Erfolg ausblieb.

Im Rahmen der Qualifikation für die Eurobasket Women 2021 trat die DBB-Auswahl im Februar 2021 zum zweiten Mal in Folge in einer sogenannten „Bubble“ im lettischen Riga an. Dort hatte man sich, mit einer starken 3:1-Bilanz angereist, vorab gute Chancen ausgerechnet, erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder eine Qualifikation zur EM-Endrunde zu überstehen. Doch bereits vor den Spielen mussten die DBB-Damen auf Centerin Marie Gülich und Forward Satou Sabally und damit auf zwei ganz wichtige Leistungsträgerinnen verzichten. Beim Training in Riga kam dann noch eine weitere Verletzung einer Starting Five-Spielerin, Leonie Fibich (unten), hinzu, sodass man in den Spielen gegen Kroatien (66:80) und Lettland (57:78) letztlich ohne viele Chancen war. Zwar starteten die DBB-Korbjägerinnen jeweils hervorragend und steckten auch im weiteren Spielverlauf nie auf, aber die Ausfälle wogen zu schwer. Die Eurobasket Women 2021 fand also einmal mehr ohne Deutschland statt.

Im November 2021 wurde der nächste Anlauf genommen, dieses Mal im Rahmen der Qualifikation zur Eurobasket Women 2023. Die ersten beiden Spiele, zuhause in Halle/Saale gegen Nordmazedonien und auswärts in Belgien, standen auf dem Programm. Wieder ging es im Vorfeld darum, die stärkste deutsche Mannschaft zu versammeln, wieder gelang das aber nicht. Sabally fiel verletzt aus, weitere Spielerinnen standen erkrankt nicht zur Verfügung. Dennoch ging Deutschland als klarer Favorit in die Partie gegen Nordmazedonien. Und wurde zunächst einmal kalt erwischt, als die Gäste auf 4:13 davonzogen. Es blieb mühsam und zäh bis zum Seitenwechsel (26:30), ehe dann nach der Pause der Knoten platzte. Nur noch elf Punkte wurden den Nordmazedonierinnen gestattet, nach dem dritten Viertel war das Spiel zugunsten der DBB-Auswahl gelaufen (54:37). Letztlich startete Deutschland mit einem 73:41-Erfolg.

Ungleich schwieriger mutete das die Aufgabe beim EM-Dritten aus Belgien an. Die hatten ihr Auswärtsspiel in Bosnien und Herzegowina verloren und gingen mit ordentlich Wut im Bauch in die Begegnung mit Deutschland. Doch die mehr als 3.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena in Kortrijk rieben sich anfangs die Augen, denn das DBB-Team begann couragiert und selbstbewusst. Nach elf Minuten lag Deutschland mit 19:15 vorne, zur Halbzeit schien beim Stand von 32:32 noch alles drin. Belgien startete aber mit einem 11:0-Lauf in den dritten Spielabschnitt, davon erholten sich die Gäste letztlich nicht mehr. Der Favorit kontrollierte die Partie und baute den Vorsprung im letzten Viertel noch deutlich aus (Endstand 84:55). Die Hypothek dieser hohen Niederlage wiegt für den weiteren Verlauf der Qualifikation schwer, aber noch hat die DBB-Auswahl alle Möglichkeiten. Das nächste Pflichtspiel folgt erst im November 2022 mit dem Heimspiel gegen Bosnien und Herzegowina.