Vier lange Jahre war es her, seit Maximilian Kleber zuletzt für die deutsche Herren-Nationalmannschaft gespielt hatte. Beim World Cup Qualifier in Braunschweig gegen Österreich war es dann so weit mit seinem Comeback. Was zunächst langsam begann, nahm spätestens drei Tage später in Serbien ordentlich Fahrt auf und gipfelte in einem spektakulären Block gegen 2,22 m Mann Bojan Marjanovic, der mitentscheidend für den 88:81-Auswärtssieg der DBB-Auswahl in Novi Sad war. Kurz vor seinem Rückflug in die USA haben wir mit Maximilian Kleber über seine Nationalmannschafts-Eindrücke gesprochen:

Du warst vier Jahre lang nicht bei der Nationalmannschaft. Wie war die Rückkehr nach der langen Zeit?

Das war etwas ganz Besonderes für mich. Viele Spieler kenne ich ja schon ewig und es war cool, alle wiederzusehen und mit ihnen zu spielen. Am Anfang war es natürlich erst einmal ungewohnt, aber ich bin bestens aufgenommen worden. Hier in Europa ist der Basketball anders, man spielt viel mehr als Team.

Im ersten Spiel gegen Österreich lief bei dir persönlich noch nicht alles rund, in Serbien ist dann der Knoten so richtig geplatzt. Zufall, oder bist du von Tag zu Tag besser zurechtgekommen?

Ich glaube, das war eher Zufall, denn ich habe gegen Österreich nichts grundsätzlich anders gemacht als in Serbien. Meine Würfe sind halt leider nicht gefallen. Gegen Serbien lief es nach dem ersten Fehlwurf dann viel besser für mich. Und dass ich dann am Ende ein paar wichtige Punkte erzielt und vor allem den Block gegen Marjanovic hatte, war natürlich schön für mich. Und für das Team (lacht).

Wie sehr unterscheidet sich das Spiel, das du in der NBA spielst, von dem in der Nationalmannschaft. Ist es schwierig gewesen dich umzustellen?

In der NBA bin ich momentan ein reiner Rollenspieler und erledige meine Aufgaben. Da geht es für mich nicht darum zu kreieren. Defense ist mein Hauptjob, meist werde ich als 5 eingesetzt oder weit außen. Da lebt man dann von dem, was die anderen Spieler einem geben. Wie schon erwähnt, ist hier bei der Nationalmannschaft und generell in Europa das gesamte Team gefragt. Da muss ich mich nicht zurückhalten, im Gegenteil, ich soll aktiv und mutig sein. Solche Hinweise gibt Henrik (Rödl – Bundestrainer – Anm. d. Red.) immer wieder, im Training und im Spiel.

Wie sieht es mit dem nächsten Fenster im September aus. Bist du dabei?

Ja, ich wäre sehr, sehr gerne dabei. Leider kann ich nicht hundertprozentig zusagen, sondern muss erst mit den Mavericks über deren Pläne sprechen. Ich stehe immer in Kontakt mit Henrik und Armin (Andres – DBB-Vizepräsident für Leistungssport – Anm. d. Red.), es hat mir jetzt riesigen Spaß gemacht.

Wie verbringst du die Zeit bis dahin?

Ich hatte ja schon recht lange frei, da die NBA-Saison für uns so früh beendet war. Ein größerer Urlaub ist also nicht vorgesehen. Ich fliege jetzt zurück in die USA und trainiere dort, vor allem weiterhin an meinem Wurf. Dann komme ich auch wieder zurück nach Deutschland, aber ganz konkrete Termine und Zeiten habe ich noch nicht geplant. Es geht mir gut und im Training möchte ich meinen Körper und mein Spiel weiter aufbauen.

Wie sieht deine längerfristige Planung aus, sowohl NBA als auch Nationalmannschaft?

Mit der NBA habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt, den ich gerne so lange leben möchte wie möglich. Es ist genauso, wie ich es erwartet habe, und für einen Basketballer einfach das Ziel schlechthin. In der Nationalmannschaft haben wir ein sehr gutes Team zusammen, mit dem wir den kommenden Jahren etwas reißen können. Wir haben wirklich sauviel Talent im Team und es kommen ja noch viele Spieler nach. Wir müssen uns überhaupt nicht verstecken, an unsere Chance glauben und sie dann nutzen.