Mehr als drei Viertel der Spiele der WNBA-Spielzeit sind für die Phoenix Mercury und Centerin Marie Gülich (Foto) bereits absolviert. Die 24-jährige Deutsche spielt in diesem Jahr ihre erste Saison in Amerikas höchster Profiliga für Damenbasketball. An zwölfter Steller wurde sie am 12. April als dritte Deutsche überhaupt bei der diesjährigen Draft ausgewählt, nachdem sie mit der Oregon State University zu den besten College-Teams des Landes zählte. Seitdem hat sie 20 Spiele für ihre Phoenix Mercury absolviert, kommt dabei auf  fünf Spielminuten pro Partie und erzielt 1,4 Punkte. Von der Freiwurflinie zeigt sich Gülich sehr treffsicher und verwandelt 75 Prozent ihrer Versuche. Ihr statistisch bislang bestes Spiel machte sie am 3. Juni gegen die Atlanta Dream. In zehn Minuten erzielte sie zwei Punkte, sammelte drei Rebounds und blockte einen Wurf. Ihre Trainerin, die Australierin Sandy Brondello, hatte in einem Interview mit einer lokalen Zeitung viel Lob für die gebürtige Altenkirchenerin über: „Marie hat eine steile Lernkurve hingelegt, mit mehr Spielzeit wird sie immer besser werden.“

Nach einem guten Start in die Saison straucheln ihre Phoenix Mercury im Moment etwas. Mitte Juli belegte Gülich mit ihrer Mannschaft noch den zweiten Rang, der nach den Playoffregeln der WNBA zu einer direkten Teilnahme an den Halbfinals berechtigt. Nach nur zwei Siegen aus den letzten zehn Spielen liegt man derzeit auf Platz sieben. Bei noch vier austehenden Partien beträgt der Vorsprung auf einen Nicht-Playoffplatz vier Siege. Bereits morgen könnte der Einzug in die Playoffs perfekt gemacht werden. Doch auch nach oben ist noch einiges möglich. Der Abstand auf den dritten Platz beträgt nur zwei Siege. Die Schlussphase der Hauptrunde verspricht also höchst spannend zu werden.

In der spielfreien Zeit der WNBA wird Marie Gülich wieder in Europa zum Einsatz kommen. Im Juli unterschrieb sie einen Vertrag beim italienischen Erstligisten und EuroLeague-Teilnehmer Reyer Venezia. Langweilig sollte es für die Nationalspielerin also erstmal nicht werden.