GROSSARTIG! MEDAILLE! JETZT UM GOLD! Die deutschen U19-Herren sind nur noch einen Sieg vom ganz großen Triumph entfernt. Im Halbfinale des World Cups in Lausanne/SUI setzte sich das Team von Alan Ibrahimagic mit 84:72 (19:17, 26:14, 12:18, 27:23) gegen Slowenien durch und hat damit bereits eine Medaille sicher. Das ist schon jetzt der größte WM-Erfolg aller Zeiten einer deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaft. Nun kommt es zum Traumfinale gegen die USA (Sonntag, 20:00 Uhr, live auf dem YouTube-Kanal der FIBA), die das zweite Halbfinale gegen Neuseeland dominierten.

Defensivfight

Ins Halbfinale starteten für Deutschland Jack Kayil, Christian Anderson, Eric Reibe, Declan Duru und Hannes Steinbach. Reibe eröffnete mit den ersten Punkten (2:0), defensiv stand die deutsche Fünf stabil und ließ zunächst wenig zu, aber auch Slowenien verteidigt stark. Slowenien verkürzte per Freiwurf und ging nach Ballgewinn per Dunk erstmals in Führung (2:3). Duru glich von der Linie aus (3:3, 3.). Deutschland tat sich in der Anfangsphase schwer gegen die aggressive Verteidigung der Slowenen, fand aber vereinzelt Lösungen. Steinbach brachte die Führung zurück, Duru legte nach zum 7:5. Nach einem Layup von Anderson und zwei weiteren Punkten (11:6, 6.) stabilisierte sich das deutsche Team weiter. Stoiber punktete nach schönem Drive, Kayil erhöhte aus der Distanz auf 16:8. Slowenien konterte nach Auszeit per Dreier (16:11), doch Anderson antwortete aus der Mitteldistanz (18:11). Kurz vor Viertelende kamen die Slowenen durch zwei weitere Dreier gefährlich nah heran. Steinbach traf an der Linie, konnte aber in der Schlussphase unter dem Korb kaum noch entlasten. Slowenien nutzte einen Ballverlust der Deutschen mit einem weiteren Dreier zum 19:17 nach zehn Minuten.

Deutschland zieht davon

Slowenien kam weiterhin aggressiv aus der Viertelpause, erzwang einen Turnover und ging per Dreier erstmals wieder in Führung (19:20). Nach einem technischen Foul gegen den slowenischen Coach blieb der fällige Freiwurf ungenutzt, doch Steinbach glich kurz darauf an der Linie aus (20:20). Duru brachte Deutschland erneut in Führung, Slowenien antwortete umgehend (22:22). Mit bereits vier Teamfouls der Slowenen nach knapp drei Minuten erhöhte Deutschland den Druck. Steinbach traf erneut von der Linie (24:22), Duru klaute den Ball und vollendete per Layup (26:22). Die U29-Herren fand nun offensiv wie defensiv ihren Rhythmus: Anderson punktete nach starkem Drive (28:22), traf anschließend auch von außen zum 31:22 (14.). Ein Block von Steinbach und weitere Stops in der Defense sicherten Ballbesitz, Anderson legte per Dreier zum 34:22 nach. Nach einem slowenischen Dreier (34:25) antwortete Reibe per Dunk. Anderson erhöhte erneut von der Linie auf 38:25. Auch ein weiterer Dreier der Slowenen änderte wenig. Anderson verwandelte erneut zwei Freiwürfe (40:28). Garner stellte im Fastbreak auf 42:31, ehe Steinbach nach starkem Pass von Kayil traf und per And-One die höchste bisherige Führung erzielte (45:31, 19.). Duru verhinderte mit einem Steal weitere Punkte der Slowenen, Steinbach blockte den letzten Wurf des Viertels. Zur Pause führte Deutschland verdient mit 45:31.

Boxscore

Fotos: FIBA

Solide Führung trotz Slowenien-Lauf

Die zweite Halbzeit begann auf beiden Seiten mit intensiver Defense, erst nach knapp zwei Minuten gelang Reibe per And-One die ersten Punkte des Viertels (48:31). Slowenien verkürzte kurz darauf, doch Anderson antwortete mit einem Midrange-Jumper zum 50:33. Es folgten mehrere Minuten ohne Punkte, beide Teams verteidigten mit hoher Intensität. Erst in der 25. Minute traf Slowenien wieder von der Linie, doch Dörries antwortete kraftvoll mit einem Dunk (52:37). Anderson fand erneut eine Lücke, zog zum Korb und verwandelte samt And-One zum 55:37. Die U19-Herren zeigte sich weiter stabil in der Defensive, doch Slowenien verkürzte durch einen Dreier und zweite Chancen im Fastbreak auf 55:42 (29.). Nach einem unsportlichen Foul von Anderson nutzte Slowenien die Freiwürfe zum 55:44. Steinbach stoppte den Lauf der Slowenen mit einem wichtigen Treffer (57:44), doch Slowenien blieb dran, erst per And-One, dann mit Punkten aus der Zone zum 57:49 zum Viertelende.

Histroischer Finaleinzug für Deutschland

Slowenien eröffnete das Schlussviertel mit zwei Freiwurfpunkten, Anderson legte an der Linie nach (59:51). Dann ließ Reibe die deutsche Bank jubeln mit einem Dreier zum 62:51 wurde Slowenien zum Timeout gezwungen. Doch Deutschland blieb im Flow: Reibe versenkte den nächsten Distanzwurf (65:51, 33.). Nach einem slowenischen Korberfolg konterte Steinbach per Dunk nach Steal und schnellem Pass zum 67:53. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit hohem Tempo. Slowenien traf von außen, doch Duru erhöhte an der Linie (69:56), Kayil legte per And-One nach (72:59). Auf einen slowenischen Dreier antwortete Kayil sofort mit einem eigenen und versenkte kurz darauf direkt den nächsten Distanzwurf zum 78:65 (37.). Slowenien versuchte noch einmal zu verkürzen, kam per Dunk und Dreier heran (79:70), doch Deutschland behielt die Kontrolle. Garner und Steinbach punkteten an der Linie, Duru blockte stark unter dem Korb. Nach zwei Freiwurftreffern von Anderson stand es 84:70 und das Finale war zum Greifen nah. In der Schlussminute sorgte ein disqualifizierendes Foul von Dörries noch für einen unschönen Moment, Slowenien verwandelte beide Freiwürfe zum Endstand. Doch das rückte schnell in den Hintergrund: Mit 84:72 zieht die deutsche U19-Auswahl zum ersten Mal in der Geschichte ins WM-Finale ein.

Für Deutschland spielten
Spielerin Punkte Verein
Musa Abra dnp CATL Basketball Löwen
Christian Anderson Jr. 27 Texas Tech University/USA
Amon Levi Dörries 2 ALBA Berlin/Lok Bernau
Declan Duru 11 Real Madrid/ESP
Keenan Garner 3 Indiana University Indianapolis/USA
Jack Kayil 12 ALBA Berlin
Nicolas Kodjoe dnp FC Bayern München Basketball
Janne Müller 0 Dragons Rhöndorf/Telekom Baskets Bonn
Jordan Müller 0 BBU 01 Ulm
Eric Reibe 13 University of Connecticut/USA
Hannes Steinbach 14 Würzburg Baskets Akademie
Tom Stoiber 2 Nürnberg Falcons BC