Im zweiten Spiel des FIBA U16 Women’s European Challengers in Helsinki/Finnland musste sich das U16-Team von Bundestrainer Stefan Mienack nach einer taffen Partie mit 56:57 (16:22, 14:11, 13:15, 13:9) gegen die Gegnerinnen aus Lettland geschlagen geben. Morgen treffen die deutschen U16-Mädchen auf die Gastgeberinnen aus Finnland, die am ersten Tag mit einem Punkt gegen die Lettinnen gewonnen hatten.

Bundestrainer Stefan Mienack setzte zu Beginn auf die gleiche Starting-Five wie im gestrigen Spiel gegen Griechenland, bestehend aus Joanna Scheu, Lilly Rüße, Annika Soltau, Magdalena Winter und Mailien Rolf. Das deutsche Team startete energievoll in das erste Viertel mit lautstarker Unterstützung von der Bank. Durch energisches Attackieren des Korbes erspielten sich die deutschen U18-Mädchen Freiräume in der Zone. Die Lettinnen hingegen bewiesen gleich zu Beginn ihren treffsicheren Wurf von außen (11:16, 6.). Die DBB-Auswahl hatte Probleme Struktur in den Angriff zu bekommen und konsequent zu finishen. Nach drei auffeinanderfolgenden Dreiern Lettlands (11:22, 8.) reagierte Bundestrainer Mienack mit der Auszeit. Mailien Rolf (Foto) lieferte per Dreier und erfolgreichem Layup die Antwort und verkürzte somit auf 16:22 zum Viertelende.

Leider war dieser kurze Lauf mit Beginn des zweiten Viertels gebrochen und das deutsche Team fiel erneut auf 20:29 (12.) zurück. Die lettischen Gegnerinnen versenkten auch im zweiten Viertel 55% von der Dreipunktelinie, während bei den deutschen Mädchen bis dahin lediglich ein Dreier den Weg in den Korb fand (1/8). Doch dann kam Annika Soltau mit Punkten und einem defensiven Block gegen die Lettinnen. Joana Scheu legte mit einem „and one“  zum 26:31 (17.) nach. Auch in der Defense gab sich das Mienack-Team fokussierter und war zur Halbzeit mit 30:33 an Lettland dran.

Nach der Halbzeitpause spielte die DBB-Auswahl ihre Stärken aus und bewies schnelle Hände in der Defense. Miriam Diala belohnte sich und ihr Team nach der grandiosen Aufholjagd mit der Führung (36:35, 24.). Auch in der Defense untermauerten die deutschen Mädchen ihre überragende Spielphase. Joanna Scheu klaute den Gegnerinnen den Ball und bediente darauf Miriam Diala zum 40:35 (25.). Allerdings erzwangen die Lettinen einige Fouls und punkteten sich von der Freiwurflinie aus zurück in Führung (41:43, 28.). Nach einem spannenden dritten Viertel, das bereits der Spielatmosphäre einer Crunchtime glich, lag die DBB-Auswahl mit fünf Punkten zurück (43:48).

Offensiv wirkte das deutsche Team im letzten Viertel zunächst etwas planlos und auch die Dreipunktequote (1/19) ließ weiterhin zu Wünschen übrig (32.). Nach wie vor überzeugte offensiv insbesondere Annika Soltau im deutschen Team und wurde immer wieder unter dem Korb von ihren Mitspielerinnen gesucht. Die Lettinnen hingegen hatten inzwischen auf eine Zonenverteidigung umgestellt, sodass die Zone meist dicht war und die deutschen U18-Mädchen zunehmend zu schwierigen Pässen und Distanzwürfen gezwungen waren. Doch die DBB-Mädchen attackierten unbeirrt den Korb und gingen durch Soltau erneut in Führung (50:48, 35.). Die Schlussdramatik war perfekt. Die Lettinnen glichen knapp zwei Minuten vor Spielende aus und verwandelten obendrauf einen Dreier mit Foul (54:57). Wieder einmal Soltau sorgte mit einem erfolgreichen Spin-Move für das 56:57 (39.). Minus ein Punkt für Deutschland, Ballbesitz und noch 9 Sekunden auf der Uhr. Leider konnte das deutsche Team den letzten Angriff nicht nutzen und verlor letztlich nach einer ausgeglichenen Partie mit 56:57 gegen Lettland.

„Das war eine enge Kiste heute! Wir haben uns schwer getan ins Spiel zu finden, aber haben dann immer mehr Zugriff bekommen aufs Spielgeschehen. In der zweiten Halbzeit haben wir mit einer kleineren Aufstellung gespielt, um beweglicher gegen Lettlands Flügelspielerinnen zu sein. Das Spiel haben wir verloren, weil wir von der Freiwurflinie wieder nicht performen konnten und auch von der Dreierlinie nichts reinmachen. Wir müssen die Würfe mit mehr Selbstvertrauen nehmen, mehr an uns glauben und dann haben wir es mit unserem Kampfgeist morgen gegen Finnland in der eigenen Hand, den Dreiervergleich für uns zu entscheiden“, fand Bundestrainer Stefan Mienack deutliche Worte zur Niederlage gegen Lettland und zum Fokus für das morgige Spiel.

BOXSCORE

Für Deutschland spielten:
Joanna Scheu (SV Möhringen/Regio-Team Stuttgart, 2), Melina Aigner (SB DJK Rosenheim, 2), Miriam Diala (SG Kirchheim/Heidelberg/Basket-Girls Rhein-Neckar, 8), Maria Perner (SB DJK Rosenheim, 3), Lena Lingnau (MTV BG Wolfenbüttel/Girls Baskets BS-WF, 5), Annika Soltau (TG Sandhausen/TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt, 28), Mailien Rolf (Foto, SG Darmstadt/Roßdorf, 7), Emmanuelle Djuela Kenfac (City Basket Berlin, dnp), Alexa Hans (BG Bonn 92/Rheinland Lions, 0), Magdalena Winter (ALBA BERLIN, 2), Lilly Rüße (Osnabrücker SC, 2), Leonie Greser (TG 48 Würzburg/Main Sharks Würzburg, dnp).

Weitere Spieltermine (dt. Zeit):
Mittwoch 11.08.2021 | 19:30 Uhr | Deutschland – Finnland
Freitag 13.08.2021 | 13:30 Uhr | Frankreich – Deutschland
Samstag 14.08.2021 | 16:30 Uhr | Bulgarien – Deutschland

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