76 offizielle Länderspiele für Deutschland, 51 Siege, 25 Niederlagen, 495 Punkte, Bestleistung 25 Punkte am 1. September 2019 in Shenzhen/CHN im WM-Auftaktspiel gegen Frankreich (74:78). Das ist in aller Kürze der DBB-Steckbrief von Center Johannes „Jo“ Voigtmann. Letztes Jahr eine ganz entscheidende Stütze in der Olympia-Qualifikation und Teil der DBB-Mannschaft, die es im tollen Basketball-Sommer 2021 bis ins Olympia-Viertelfinale schaffte. So könnte man fortsetzen. Dazu Stammspieler bei einem der renommiertesten Klubs in Europa, ZSKA Moskau.

Auch in diesem Jahr soll Voigtmann bei der FIBA EuroBasket 2022 (1.-7. September 2022 Vorrunde mit der deutschen Mannschaft in Köln, 10.-18. September 2022 Finalrunde in Berlin, Tickets) im deutschen Team eine wichtige Rolle spielen. Für ihn ist die EuroBasket schon recht nah und die Vorfreude groß, wie er uns im Interview mitteilte:

Jo, das Jahr der EuroBasket 2022 mit großen Teilen in Deutschland hat begonnen. Gibt es schon so etwas wie Vorfreude bei Dir?
Natürlich freue ich mich auf den Sommer. Es ist ja schon länger klar, dass wir die EuroBasket in Deutschland haben und da ich die Vorrunde in Deutschland 2015 miterlebt habe (in Berlin – Anm. d. Red.), freue mich umso mehr darauf und hoffe, dass das ein großes Fest wird.

Du warst im vergangenen Jahr im Olympiateam mit dabei, zuvor auch bei der WM 2019 und bei den EMs 2017 und 2015. Wie sehen Deine Planungen in diesem Jahr aus? Wieder Lust auf das DBB-Trikot vor den heimischen Fans?
Solange es meine Gesundheit zulässt, werde ich natürlich dabei sein. Dann habe ich zwei Jahre fast durchgespielt, aber ich hoffe, dass ich trotzdem soweit auf einem körperlichen Niveau bin, dass ich da eine gute Rolle spielen kann. Ich bin natürlich heiß darauf, gerade danach, wie der letzte Sommer gelaufen ist mit Olympia. Ich hoffe, dass wir so ein bisschen das Momentum mitnehmen können.

Du hattest bereits ein Gespräch mit Gordon Herbert. Worüber habt ihr gesprochen, was waren die wichtigsten Inhalte?
Mit Gordie habe ich geredet. Es ging hauptsächlich darum, wie die Fenster zu gestalten sind, ob es da eine Möglichkeit gibt für mich mitzumachen. Sonst ging es um nichts Genaues. Er hat nach dem allgemeinen Commitment gefragt und so allgemeine Sachen. Das war jetzt noch nichts Spezifisches.

Johannes Voigtmann im Olympia-Viertelfinale gegen Slowenien.
Foto: FIBA

Schon 76 Mal offiziell für Deutschland am Ball: Johannes Voigtmann.
Foto: DBB/Camera 4

Was glaubst Du ist in diesem Jahr für die deutsche Mannschaft möglich?
Das ist momentan natürlich noch viel zu früh zu sagen. Ich denke, wir werden alles versuchen, dass wir ’ne gute Truppe zusammenhaben. Aber, wie sich letztes Jahr auch gezeigt hat, ist jetzt nicht unbedingt wichtig, wer dabei ist, sondern mit wieviel Commitment man dabei ist. Das müssen wir aus dem letzten Sommer irgendwie mit rüberretten, diese Stimmung. Ich denke, die Mannschaft wird ein bisschen anders aussehen, aber diese Stimmung müssen wir mitnehmen aus dem letzten Jahr oder wieder kreieren. Weil wir einfach gesehen haben, dass es so geht! Es geht, wenn alle an einem Strang ziehen, wenn alle mit dem Herz dabei sind, wenn alle heiß sind. Dann werden wir gucken.

Was sagst Du kurz zu den Gegnern in der Vorrunde? Frankreich, Litauen, Slowenien, Bosnien und Herzegowina und Ungarn?
Wir haben eine ziemlich gute Vorrunde. Frankreich, Litauen, Slowenien, Bosnien und Herzegowina und Ungarn, das ist nun wirklich kein Selbstläufer. Da sind viele große Namen dabei, viele Teams, die immer in den erweiterten Kreis der Medaillenfavoriten gehören. Bei so einer Großveranstaltung mit sechs Teams in der Vorrunde kann viel passieren. Fünf Spiele, da hast du jede Menge Möglichkeiten, auch mal ein schlechtes Spiel wettzumachen. Aber es ist natürlich eine sehr starke Gruppe. Wenn wir vollzählig sind und wenn wir diesen eben angesprochenen Teamgeist entwickeln können, dann sollten wir uns nicht verstecken.

Und noch ein Satz zu den deutschen Fans!
Ich hoffe, dass viele Fans erlaubt sein werden, ich habe die Hoffnung, dass es sogar full house sein kann. Das wäre natürlich ein Fest, gerade nach so langer Zeit mit wenig bis gar keinen Zuschauern. Es wäre natürlich super, wenn wir uns mit so vielen Fans wie möglich im Rücken in eine Art Euphorie hinein manövrieren könnten. Das ist genau das, was wir jetzt nach den zwei Jahren brauchen, um dann auch erfolgreich zu sein.