Endspiel verpasst, Medaillenchance steht! Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Herren spielt bei der FIBA EuroBasket 2022 um BRONZE! Mit der 91:96 (24:27, 27:19, 20:19, 20:31)-Niederlage im heutigen Halbfinale gegen Weltmeister Spanien hat das Team von Bundestrainer Gordon Herbert immer noch die Chance auf den größten Triumph seit 2005, als Deutschland bei der EuroBasket in Serbien die Silbermedaille gewann. Am kommenden Sonntag, 18. September 2022, 17.15 Uhr, geht es im kleinen Finale gegen Polen (live und kostenlos bei MagentaSport und RTL), ehe Frankreich und Spanien um den Titel spielen.

Unverändert mit Dennis Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Daniel Theis und Johannes Voigtmann begann die DBB-Auswahl. Schröder und Wagner brillierten offensiv in den ersten Minuten (8:4, 3.) und unterhielten die mit über 14.000 Zuschauer*innen ausverkaufte Arena bestens. Spanien nutzte aber die ersten Fehler im deutschen Spiel umgehend (10:12, 5.). Theis brachte das Publikum per Dreier in Rage (14:14, 6.), kurz später bediente Schröder Theis mit einem sensationellen „alley oop“ (18:18, 8.). Die Partie bot schon wieder eine ganze Menge an hochattraktivem Basketball. Spanien war hellwach und immer da, wenn Deutschland die Tür ein kleines Stück aufmachte (21:27, 10.). Los Dreier fast von der Mittellinie mit der Sirene kam da genau richtig.

14:0-Lauf des DBB-Teams

Unter den Augen von Außenministerin Annalena Baerbock begann Spanien das zweite Viertel mit einem Dreier von Routinier Rudy Fernandez. Deutschland hatte Probleme mit den wechselnden Verteidigungen des Gegners und musste aufpassen, als Fernandez wieder von weit draußen traf (24:33, 13.), Auszeit Deutschland. Spanien hatte das Momentum, aber dann stopfte Wagner einen Fastbreak durch den spanischen Korb. Spanien blieb spielbestimmend, während Deutschland alles dafür tat, wieder näher heranzukommen. Schröder besorgte das 32:39 (16.) an der Freiwurflinie, dann per Dreier das 35:41 (17.). Anschließend leisteten sich die Spanier ein unsportliches Foul an Nick Weiler-Babb. Der traf beide Freiwürfe, der Anschluss war wiederhergestellt. Als sich dann noch ein Dreier von Obst in den Korb „mogelte“, explodierte die Arena (40:41, 18.). Schröder tanzte förmlich die Führung für das DBB-Team per „and one“ herbei, was für ein Spiel (43:41)! Der nächste Dreier von Obst traf zum 46:41, die Stimmung war kaum noch steigerungsfähig. Der deutsche Lauf endete erst nach 14 unbeantworteten Punkten durch einen Dreier von Lorenzo Brown. Aber das war noch nicht alles: Schröder stahl spektakulär den Ball, Obst freute sich über einen perfekten Pass und netzte seinen dritten Dreier. Zum Seitenwechsel hieß es 51:46 für Deutschland. Durchatmen!

Was für eine Spannung

Deutschland startete gut in Viertel drei (55:46, 21.), musste aber immer wachsam bleiben, denn dass die Spanier immer gefährlich sind, hatten sie im Turnierverlauf oft genug bewiesen. Urplötzlich waren sie wieder da, Auszeit Deutschland (55:53, 22.). Spanien übernahm die Führung, Deutschland wankte wie schon anfangs des zweiten Viertels (57:61, 25.). Wagner schaffte per Dreier den umjubelten Anschluss, nach weiteren zwei Punkten von ihm lag Deutschland wieder vorne. Schröder war per Dreier zur Stelle, die Arena kochte (65:61, 27.). Die Spannung war zum Greifen, mehr ging nicht. Mit dem zweiten 14:0-Lauf setzte sich das Team auf 71:61 ab (29.). WAS FÜR EIN SPIEL! Mit 71:65 ging es in den Schlussabschnitt.

Spanien im Schlussviertel besser

Spanien verkürzte zu Beginn des Viertels auf drei Punkte Rückstand, doch Wagner erhöhte in den folgenden Angriffen wieder auf sieben (75:68, 32.). Spanien glich sechseinhalb Minuten vor dem Ende aus, woraufhin Coach Herbert die Auszeit nahm (77:77, 34.). Eine Minute später brachte Brown die Spanier von der Freiwurflinie mit zwei Punkten in Führung. Offensiv lief es jetzt bei der deutschen Mannschaft gar nicht mehr und auch defensiv hatte sie Probleme die spanischen Stars in Schach zu halten (77:81, 36.). Obst traf vier Minuten vor dem Ende endlich wieder von draußen, doch Spanien konterte sofort. Lange fielen keine Punkte (80:86, 40.). Schröder foulte 36 Sekunden vor dem Ende noch immer beim Stand von 80:86 und schickte Brown an die Linie, der beide Freiwürfe verwandelte (80:88, 40.). Obst traf direkt nach der anschließenden Auszeit von draußen und zwang so Spanien zur Auszeit. Hernangomez traf wieder zweimal von der Linie, auf der Gegenseite traf Lo mit 18 Sekunden auf der Uhr nochmal für Drei (86:90, 40.). Wieder foulte das deutsche Team, wieder traf Brown beide Freiwürfe und Theis dunkte auf der anderen Seite. Auf der Uhr waren noch 9,4 Sekunden und die deutsche Mannschaft lag vier Punkte hinten. Hernangomez wurde beim Dreier gefoult und durfte deshalb dreimal an die Linie (88:94, 40.). Lo traf erneut für Drei, doch mit drei Sekunden auf der Uhr, konnte die deutsche Mannschaft das Spiel nicht mehr drehen und verlor letztendlich mit 91:96.

„Es ist noch nicht vorbei!“

Bundestrainer Gordon Herbert: „Wir haben in der entscheidenden Phase zu viele einfache Punkte zugelassen und zu viele einfache Würfe nicht getroffen. Das waren harte fünf Minuten Endes dritten und Anfang des vierten Viertels. Aber es ist noch nicht vorbei, unser Ziel bleibt eine Medaille. Wir richten unseren Blick auf Sonntag, jetzt sind wir enttäuscht. Es war ein Momentum-Spiel und die Spanier wissen, wie man gewinnt.“

Andreas Obst: „Gratulation an die Spanier, sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Unsere Defens im letzten Viertel war zu fehlerhaft und hat den Spaniern leichte Punkte geschenkt. Die Defense war insgesamt nicht gut genug. Wir müssen uns jetzt schnell erholen und dann den Angriff auf Bronze starten.“

Für Deutschland spielten:

Niels Giffey (letzter Verein: Zalgiris Kaunas/LTU, 0), Justus Hollatz (CB Breogán/ESP, dnp), Maodo Lô (ALBA BERLIN, 9), Andreas Obst (FC Bayern München, 15), Dennis Schröder (Free Agent, 30), Christian Sengfelder (Brose Bamberg, dnp), Daniel Theis (Indiana Pacers/USA, 10), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN, 6), Johannes Voigtmann (Olimpia Milano/ITA, 2), Franz Wagner (Orlando Magic/USA, 15), Nick Weiler-Babb (FC Bayern München, 4), Jonas Wohlfarth-Bottermann (Veolia Towers Hamburg, 0).

Boxscore

Tickets

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