Die Nerven bewahrt! In einem hart umkämpften Spiel schlagen die U16-Mädchen im Platzierungsspiel um die Plätze 13-16 bei der FIBA U16 Women’s European Championship in Matosinhos/POR Litauen mit 73:68 (19:19, 15:17, 25:13, 14:19). Die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Mienack bewahrt sich damit die Chance auf einen Verbleib in der Division A.

Am morgigen Samstag geht es dann um 16.15 Uhr (live und kostenlos im FIBA-Stream) im Spiel um Platz 13 um alles. Die Mädchen müssen gegen den Sieger der Partie Dänemark gegen Finnland gewinnen, um auch im kommenden Jahr erstklassig spielen zu dürfen.

Spannende erste Hälfte

Litauen kannte die deutsche Mannschaft bereits aus ihrem ersten EM-Spiel, das sie mit 54:55 verlor. Die DBB-Auswahl startete mit einem Dreier von Sophia Müller in die Partie. Nach drei Minuten ging Deutschland mit 7:2 in Führung. Durch einige unnötige Fehler und Unsicherheiten verspielte man den Vorsprung aber recht schnell wieder und ließ Litauen sogar die Führung übernehmen.

In den folgenden Minuten war das Spiel hart umkämpft, keine Mannschaft schaffte es sich ein großes Polster aufzubauen. Sophia Müller beendete das Viertel so, wie sie es begann, nämlich mit einem Dreier kurz vor der Viertelpause. Somit war der Spielstand nach dem ersten Viertel ausgeglichen (19:19).

Mit vier Punkten in Folge startete die deutsche Mannschaft in den zweiten Spielabschnitt, doch Litauen konterte mit zwei Schnellangriffen und glich die Partie erneut aus (23:23). Die Begegnung blieb weiter spannend. Beide Teams spielten mit viel Tempo und hatten offensiv einen guten Rhythmus. In der zweiten Hälfte des zweiten Viertels wurde die Partie aber phasenweise etwas wild mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten.

Drei Minuten vor der Halbzeitpause lag die deutsche Mannschaft mit nur zwei Punkten zurück (29:31). Einige leichtsinnige Fehler erlaubten es den Litauerinnen ihren Vorsprung zu vergrößern. Sie führten zwei Minuten vor dem Ende mit sieben Punkten. Doch so einfach ließen sich die deutschen Mädchen nicht abhängen. Sie fingen sich wieder und verkürzten bis zur Halbzeitpause den Rückstand noch auf 34:36.

Deutschland setzt sich ab

Litauen begann die zweite Halbzeit mit einem Dreier und erhöhte in den ersten Minuten nach der Pause die Führung wieder auf fünf Punkte. Doch wieder blieb die deutsche Mannschaft dran und drehte die Partie kurze Zeit später (43:41). Bis vier Minuten vor Ende des Viertels schaffte es keines der beiden Teams sich entscheidend abzusetzen.

Doch dann startete die deutsche Mannschaft einen Run. Mit viel Aggressivität und Entschlossenheit, sowohl offensiv als auch defensiv, gelang es den deutschen Mädchen bis zwei Minuten vor der Viertelpause einen Vorsprung von neun Punkten aufzubauen (56:47). Auch in den folgenden Minuten gaben sie nicht nach und arbeiteten vor allem sehr stark unter dem Korb, wofür sie sich immer wieder belohnten. In den letzten Spielabschnitt gingen sie mit einer Zehn-Punkte-Führung (59:49).

Zu Beginn des vierten Viertels fing sich Litauen wieder und holte auf. Nach drei Minuten nahm Stefan Mienack beim Stand von 61:56 eine Auszeit. Die deutsche Mannschaft blieb auch in den folgenden Minuten vorne, doch in trockenen Tüchern war der Sieg noch lange nicht. Die Mädchen kämpften weiter, doch vor allem in der Offensive hatten sie ihre Selbstverständlichkeit aus dem dritten Viertel verloren. Zur Mitte des vierten Viertels führten sie noch mit 65:59.

In den folgenden Minuten wurde es immer enger für die deutsche Mannschaft. Zwei Minuten vor dem Ende waren sie noch vier Punkte in Front (67:63). Mit einem Drei-Punkt-Spiel verkürzte Litauen in der Folge auf nur noch einen Punkt Rückstand. Ein Dreier von Chloé Emanga Noupoue verschaffte der deutschen Mannschaft etwas mehr als eine Minute vor dem Ende wieder etwas Luft (70:66). Die Litauerinnen verkürzten auf zwei Punkte und hatten eine halbe Minute vor Schluss die Chance erneut in Führung zu gehen, doch verpassten den Dreier, sodass sie die deutsche Mannschaft an die Linie bringen mussten. Maria Perner verwandelte beide Freiwürfe zur 72:68-Führung mit noch 9,4 Sekunden auf der Uhr. Litauen verpasste den anschließenden Wurf, sodass die deutschen Mädchen mit 73:68 als Siegerinnen feststanden.

„Bis zum Ende die Ruhe bewahrt“

Head Coach Stefan Mienack lobte sein Team nach dem ersten EM-Sieg: „Das war ein großer Kraftakt heute. Respekt an das Team und alle Spielerinnen wie fokussiert wir in die Partie gegangen sind. Wir haben uns während des Spiels durch nichts aus der Ruhe bringen lassen, sind immer bei uns geblieben und haben an uns geglaubt. Wir haben bis zum Ende die Ruhe und die Kontrolle bewahrt. Deswegen freue ich mich für die Mannschaft, dass wir den ersten Sieg hier bei der EM einfahren konnten. Morgen erwartet uns ein genauso schweres Spiel wie heute und es gilt jetzt wieder die Zeit zu nutzen, um körperlich und mental zu regenerieren und morgen bereit zu sein für das letzte Spiel der EM.“

Für Deutschland spielten

Julijana Blazic (TuS Lichterfelde), Karla Busch (USV Braunschweig, DNP), Chloé Emanga Noupoue (BSG Basket Ludwigsburg, 13), Helena Englisch (MTV München, 4), Nafi Harz (TuS Lichterfelde), Lisa Hoffmann (SC Rist Wedel, 6), Johanna Huppertz (TG Neuss Tigers, 2), Sophia Müller (Citybasket Recklinghausen, 12), Chanel Ndi (TG Würzburg, 7), Paula Paradzik (USC Freiburg, 11), Maria Perner (TuS Bad Aibling/TSV 1880 Wasserburg, 15), Lisanne Räwer Tanguep (TSG Reutlingen, 3)

Boxscore