Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr erstes Spiel beim ERGO Supercup 2015 gewonnen. In der Inselparkhalle in Hamburg bezwang das DBB-Team Lettland nach einer überzeugenden Leistung mit 85:80 (24:21, 16:21, 21:9, 24:29). Am morgigen Samstag steht um 15:45 Uhr das zweite Spiel gegen Polen auf dem Programm. Bester Werfer auf deutscher Seite war der überragende Dennis Schröder mit 22 Punkten.

Vor der Begegnung wurden die langjährigen deutschen Nationalspieler Demond Greene und Steffen Hamann (Foto rechts) für ihre Karrieren im DBB-Trikot geehrt. Bundestrainer Chris Fleming startete die Partie mit Dennis Schröder, Anton Gavel, Niels Giffey, Dirk Nowitzki und Maik Zirbes. Das lettische Team erwischte den besseren Start und kam zu Beginn immer wieder zu einfachen Punten. Nach vier gespielten Minuten und einem 6:10-Rückstand nahm Chris Fleming eine schnelle Auszeit. Maik Zirbes knickte um, musste das Feld verlassen und konnte im Laufe der Partie nicht mehr zurückkehren. Unter den Augen von DBB-Präsident Ingo Weiss, der den Ersten Brügermeister von Hamburg Olaf Scholz als besonderen Ehrengast begrüßte (Foto unten links), verkürzte Dennis Schröder per Dreier auf 11:13 (7. Min.). Wenig später brachte Tibor Pleiß (Foto) die Inselparkhalle in Hamburg mit einem krachenden Dunking zum Kochen (17:21). Robin Benzing legte kurz darauf einen Distanzwurf nach, der Deutschland erstmals in der Partie in Führung brachte (22:21). Mit einem 24:21 aus deutscher Sicht ging es in den zweiten Abschnitt.

HamannGreen2015-Verabschiedung-500Nach den zwischenzeitlichen lettischen Ausgleich traf Dirk Nowitzki das erste Mal aus dem Feld und stellte den alten Abstand von drei Punkten wieder her (27:24). Durch einen 8:2-Run eroberte Lettland nach 15 gespielten Minuten die Führung zurück (29:32). Die Begegnung blieb weiter hart umkämpft, die Führung wechselte ständig. Durch einen Freiwurf von Karsten Tadda lag die DBB-Auswahl gut drei Minuten vor der Halbzeit wieder in Front (36:35). Ein Dunk von Paul Zipser nach schönem Anspiel von Johannes Voigtmann und ein Korbleger im Fastbreak von Dennis Schröder konterten einen Vier-Punkte-Vorsprung der Letten (40:40). Nach sehr kurzweiligen ersten 20 Minuten lief das deutsche Team einem knappen Rückstand hinterher (40:42).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit taten sich die beiden EM-Gastgeber in der Offensive schwer. Tibor Pleiß sorgte für die ersten Highlights auf deutscher Seite. Erst verwertete er einen schönen Pass von Heiko Schaffartzik; anschließend kämpfte er stark beim Rebound, traf beim zweiten Versuch und verkürzte so auf 46:47. Die nächsten Minuten gehörten ganz klar Dennis Schröder. Durch zwei 3-Punkt-Spiele war er hauptverantwotlich, dass die DBB-Auswahl sich die Führung zurückerkämpfte (52:49). Die deutsche Nationalmannschaft fand nun im Angriff ihren Rhythmus und zog durch einen Dreier und zwei erfolgreiche Freiwürfe von Robin Benzing mit 58:49 erstmals deutlicher davon (28. Min.). Bis zur Viertelpause konnte der Vorsprung auf zehn Punkte ausgebaut werden (61:51).

WeissScholz2015-300Das deutsche Team ließ auch zu Beginn der letzten zehn Minuten nicht nach und hielt eine konstante Zehn-Punkte-Führung (34. Min.). Die lettische Mannschaft gab zu keiner Zeit auf und versuchte vor allem über ihre Spezialität, Distanzwürfe, wieder ins Spiel zu kommen (74:64). Fünf schnelle Punkte vom überragenden Tibor Pleiß bescherten dem DBB-Team die bis dato höchste Führung im Spiel (79:64). Doch Lettland ließ sich noch immer nicht abschütteln und verkürzte durch zwei Dreier auf 71:79 (38. Min.). Insgesamt legte Lettland einen 12:0-Lauf hin und war plötzlich wieder voll in der Partie (76:79). Dennis Schröder konnte die Zuschauer in Hamburg beruhigen und erhöhte wenig später wieder auf fünf Punkte (81:76). Als 20 Sekunden vor Schluss alle dachten, dass der deutsche Sieg sicher sei, schlugen die Letten erneut zurück und verkürzten nochmals auf 80:82. Dirk Nowitzki traf anschließend drei von vier Freiwürfen zum schlussendlichen 85:80-Erfolg. Gleich morgen geht es für das deutsche Team mit dem Spiel gegen Polen weiter.

„Ich habe heute einige sehr gute Dinge gesehen. Erstmals ist es uns gelungen das Spiel von Beginn an schnell zu machen, Kompliment an Dennis Schröder und Maodo Lo. In der ersten Halbzeit haben wir defensiv nicht auf unserem Level gespielt, das war dann 17 Minuten lang in der zweiten Hälfte viel Besser. Dann sind wir zweimal nicht entschlossen genug zurückgekommen und haben die Letten wieder ins Spiel gebracht. Tibor hat heute sein bestes Spiel in diesem Sommer gemacht und wir haben insgesamt einen weiteren Schritt in Richtung gute Raumaufeilung gemacht“, analysierte Chris Fleming.

„Wir hätten heute höher gewinnen müssen, haben aber dennoch viel besser und vor allem viel schneller als gegen Kroatien gespielt. Dirk war deutlich besser integriert und es ist uns gelungen ihm gute Würfe zu ermöglichen“, so Kapitän Heiko Schaffartzik nach der Partie. Der sehr starke Tibor Pleiß ergänzte: “ Wir sind auf einem sehr guten Weg, haben uns anfänglich zwar etwas schwer getan, aber uns im Laufe des Spiels immer besser in die Partie gekämpft.“

Für Deutschland spielten:
Robin Benzing (CAI Saragossa/ESP, 13 Punkte), Anton Gavel (FC Bayern München, 3), Niels Giffey (ALBA Berlin, 1), Alex King (ALBA Berlin, 2), Maodo Lo (Columbia University/USA, 4), Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks/USA, 11), Tibor Pleiß (Utah Jazz/USA, 21), Heiko Schaffartzik (ohne Verein), Dennis Schröder (Atlanta Hawks/USA, 22), Karsten Tadda (Brose Baskets Bamberg, 1), Akeem Vargas (ALBA Berlin, 2), Johannes Voigtmann (FRAPORT SKYLINERS), Maik Zirbes (Roter Stern Belgrad/Serbien, 2), Paul Zipser (FC Bayern München, 3)

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