Die deutschen U20-Herren haben bei der Europameisterschaft in Podgorica/MNE das Viertelfinale verpasst und spielen nun nur noch um die Plätze 9-16. Im Achtelfinale unterlag die Mannschaft von Head Coach Mario Dugandzic Litauen mit 70:75 (25:18, 17:17, 12:22, 16:18). Nächster Gegner morgen ist voraussichtlich Portugal.

Der Modus der Jugendeuropameisterschaften will es seit einigen Jahren so, dass das vierte Spiel das wichtigste ist. Denn dann entscheidet sich, ob es ins Viertelfinale oder um die Plätze 9-16 geht, unabhängig von den Vorrundenergebnissen. Und gerade bei Duellen der Vorrunden- Zweit- und Drittplatzierten ist meist eine ganze Menge drin. Deutschland begann mit ganz starker Defense und sehr gutem Offensivrebounding. Das „and one“ von Michael Rataj führte zum 7:3 (3.), der Dunk von Sananda Fru zum 9:5 (4.). Allerdings waren die frühen Ballverluste ärgerlich. Nach einem Dreier von Nolan Adekunle, einem Freiwurf von Luc van Slooten, Punkten von Rataj und einem Dreier von Evans Rapieque durfte man den Start als gelungen bezeichnen (18:11, 7.). Die Dominanz der ING-Korbjäger konnte man nach dem ersten Viertel fast noch zu wenig am Resultat ablesen (25:18).

Zu viele Ballverluste

Van Slooten traf von weit draußen zum 29:18 und damit zur zweistelligen Führung der DBB-Auswahl (13.). Deutschland dominierte die Rebounds ganz klar, brachte sich aber trotz der Führung durch Fehler immer wieder selbst um den Lohn (29:23, 15., 15 Ballverluste!). Litauen wurde langsam gefährlicher aus der Distanz (33:29, 16.), die DBB-Akteure ließen vorne ein paar Würfe liegen, hatten aber auch immer wieder Antworten parat (39:31, Freiwürfe Len Schoormann, 19.). Der erst kurz zuvor eingewechselte Elias Rödl sorgte mit Ablauf der Uhr per Dreier für die 42:35-Halbzeit-Führung.

Führungswechsel und vergebliche Aufholjagden

Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Litauen mit viel Aggressivität aufs Feld und brachte die deutsche Mannschaft kurzfristig in Bedrängnis. Erst nach drei Minuten kam die DBB-Auswahl zum ersten Punkt nach dem Seitenwechsel (43:39, Fru), unmittelbar gekontert von einem litauischen Dreier. Die Partie war wieder völlig offen und konnte von neuem beginnen. Deutschland hatte offensiv völlig den Faden verloren und musste den Führungswechsel zulassen (48:52, 27.). Jetzt musste das DBB-Team dringend einen Rhythmus finden, um nicht höher in Rückstand zu geraten. Und genau das geschah auch, denn Deutschland biss sich förmlich in die Partie hinein. Litauen blieb aber zunächst vorne, nach dem dritten Viertel hieß es 54:57.

Mit schnellen Händen in der Defense startet das Dugandzic-Team in den Schlussabschnitt, aber offensiv lief einfach zu wenig bzw. wurden reihenweise falsche Entscheidungen getroffen. Man musste jetzt stark um die deutsche Mannschaft bangen (54:62, 32.). Einzig Rataj tankte sich hin und wieder erfolgreich durch. Dugandzic versuchte mit der zweiten Auszeit sein Team wachzurütteln. Erst einmal vergeblich, denn jetzt offenbarten sich auch in der Defense eklatante Lücken (56:66, 34.). Der Dunk von Fru machte Hoffnung und es ging so etwas wie ein Ruck durch das Team (61:66, 35., Julius Böhmer). Rataj hielt sein Team mit einem „coast to coast“ im Spiel (63:69. 36.), aber es folgte Ballverlust Nr.29! Deutschland versuchte es noch einmal mit einer Pressverteidigung und Baggette war zum 65:69 und zum 67:69 erfolgreich (37.). Und wieder ging es neu los! Litauen ging erneut etwas weg (67:74, 1´39), Auszeit Deutschland. Fru versenkte einen Freiwurf (´54), aber Litauen ließ sich jetzt nicht mehr beirren.

„Besser auf den Ball aufpassen!“

Head Coach Mario Dugandzic: „Das Spiel ist schnell zusammengefasst. Wir produzieren 31 Ballverluste. Litauen war enorm aggressiv und die Linie der Schiedsrichter locker. Wir schafften es nicht uns im Moment anzupassen und kamen somit hinten raus in große Probleme. Schade, denn wir haben keine schlechten Quoten geschossen und vor allem den Rebound kontrolliert. Wir müssen uns zeitnah sammeln und morgen vor allem besser auf den Ball aufpassen.“

Für Deutschland spielten

Nolan Adekunle (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau, 7), Gian Aydinoglu (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau, 0), Elias Baggette (Eisbären Bremerhaven, 14), Julius Böhmer (s.Oliver Würzburg, 7), Sananda Fru (Basketball Löwen Braunschweig, 12), Bent Leuchten (University of California-Irvine/USA, dnp), Evans Rapieque (SYNTAINICS MBC/BSW Sixers, 3), Michael Rataj (Oregon State University/USA, 15), Elias Rödl (St. Anselm College/USA, 3), Jordan Samare (FRAPORT SKYLINERS, dnp), Len Schoormann (Hamburg Towers, 2), Luc van Slooten (Basketball Löwen Braunschweig, 7).

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