Vor der heutigen Partie stand man bereits unter den besten zwölf Mannschaften des Turniers! Somit war die Klasse vorzeitig gesichert. Nun sollte gegen Lettland der Sprung in die Top10 gelingen. Das Team von Bundestrainerin Hanna Ballhaus begann richtig stark und führte zur Halbzeit bereits mit 30 Punkten, ehe das Spiel am Ende nochmal ein Krimi wurde. Dennoch setzte man sich letztendlich verdient mit 70:67 (21:14, 36:3, 5:18, 18:32) durch. Sabally erzielte 24 Punkte, Tzokov (Foto) steuerte vier Dreier bei. Morgen folgt das Spiel um Platz neun.

Deutschland begann mit der eingespielten ersten Fünf aus Simon, Sabally, Klug, Lappenküper und Peroche. Klug traf am Korb zum 2:0 (1.), Lettland konterte per Dreier (2:3, 2.). Sabally, die energisch zum Korb zog und per ‚and one‘ traf, stellte die deutsche Führung aber wieder her (5:3, 3.). Nach starken Einzelaktionen von Simon und Klug stand es 9:5 (3.). Die folgenden Minuten sollten dann jener Johanna Klug gehören, die ihre ganze Klasse ausspielte. Erst traf sie einen weiten Zweier (11:5, 4.), dann setzte sie sich erneut gekonnt in Szene (16:5, 5.). Ein Dreier hielt Lettland im Spiel (16:8, 6.), doch Klug spielte mit ihren Gegnerinnen weiterhin Katz und Maus (18:8, 7.). Dann fand Lettland jedoch besser ins Spiel und legte einen 6:0-Run hin (18:14, 9.). Sabally konnte aber kurz vor Ende des ersten Viertels per Dreier für die wieder komfortablere 21:14-Führung  sorgen.

Das zweite Viertel begann zuerst zerfahren. Es schien, als müssten beide Manschaften dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Sabally schien jedoch andere Pläne zu haben: Sie erzielte acht Punkte in Folge, darunter schwierigste Würfe (29:15, 17.). Tzokov schien das offensive Rampenlicht teilen zu wollen und traf nun aus allen Lagen. Sie alleine streute drei Dreier ein! Es stand 41:17 (19.). Noch bemerkenswerter: Deutschland verteidigte unglaublich intensiv und hielt Lettland im zweiten Viertel bei nur drei Punkten! Eine echte Seltenheit im Basketball. Das Offensivfeuerwerk ging indes weiter: Klug traf per ‚and one‘, Sabally rundete diese richtig starke Mannschaftsleistung per Dreier ab. Mit einer 30-Punkte-Führung, 47:17, ging es in die Kabinen.

Nach der Pause raufte Lettland sich zusammen und konnte sieben Punkte in Folge erzielen (47:24, 26.). Deutschland blieb sechs Minuten ohne Punkte, ehe Sabally (Foto re.) beim Drive gefoult wurde und an die Linie ging – beide Freiwürfe saßen (49:24, 26.). Auch wenn Tzokov noch einen Dreier treffen konnte (52:26, 28.), ging dieses Viertel mit 5:18 verloren. Die beruhigende 52:35-Führung hatte aber Bestand.

Simon erzielte die ersten Punkte des letzten Spielabschnitts (54:35, 31.), doch Lettland arbeitete fleißig weiter am Comeback (54:40, 33.). In der 35. Minute betrug die deutsche Führung sogar ’nur noch‘ zehn Punkte (55:45), kurz darauf war der Vorsprung auf fünf Punkte geschmolzen (55:50, 36.). Gaba sorgte per ‚and one‘ für Entlastung (58:50, 36.), ehe Simon einen ganz wichtigen Dreier zum 62:52 traf (38.). Lettland warf nochmal alles in die Waagschale, doch Freiwürfe von Lappenküper und Simon sicherten den am Ende knappen 70:67-Erfolg. Der Sprung in die Top10 war geschafft!

Bundestrainerin Hanna Ballhaus sagte im Anschluss: „Wir haben uns auf der souveränen ersten Halbzeit ausgeruht und Lettland zurückkommen lassen – trotz eindringlicher Warnung in der Halbzeit. Es ist genau das passiert, was nicht passieren darf, allerdings haben auch Müdigkeit und Schiedsrichterentscheidungen dazu beigetragen. Ich bin froh, dass wir den Sieg über die Zeit gerettet haben, jetzt wollen wir nach vorne gucken. Man kann stolz darauf sein, unter den besten zehn Mannschaften zu stehen, morgen wollen wir nochmal performen und Platz neun erringen!“

Für Deutschland spielten:
Laura Schinkel (SV Halle Lions), Theresa Simon (Wolfpack Wolfenbüttel, 14), Britta Daub (Houston Baptist Huskies/USA), Satou Sabally (Oregon Ducks/USA, 24), Karolin Tzokov (TG Neuss Tigers, 12), Johanna Klug (Fordham Rams/USA, 13), Anna Lappenküper (Fort Wayne Mastodons/USA, 3), Lucile Peroche (ChemCats Chemnitz), Elea Gaba (ChemCats Chemnitz, 4), Leonie Rosemeyer (Wolfpack Wolfenbüttel), Corinna Flaskamp (BBZ Opladen), Anne Zipser (USC Heidelberg).

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