Im vorletzten Spiel der FIBA U18 European Championship in Izmir/Türkei trafen die Jungs von Bundestrainer Alan Ibrahimagic auf die Mannschaft aus Tschechien. Das Team zeigte ganz viel Siegeswillen und musste sich dennoch 70:77 (15:22, 22:16, 21:17, 12:22) geschlagen geben. Justin Onyejiaka fiel erkrankt aus. Am morgigen Sonntag will sich das Team den elften Platz sichern. Ob dies gelingt, entscheidet sich um 15 Uhr gegen den Verlierer der Partie Griechenland – Polen. Das Spiel ist live und kostenlos im FIBA-Stream zu sehen.

Ein guter Start doch Probleme im Angriff

In die heutige Partie starteten Sebastian Hartmann, Luis Wulff, Kilian Brockhoff, Johann Grünloh und Elijah Ndi. Der erste Angriff gehörte zwar den Tschechen, doch Elijah Ndi und Kilian Brockhoff hatten schnell die Antwort parat 4:4 (3.). Dann gehörte das Momentum der Mannschaft aus Tschechien, das seine Würfe traf und Fouls zog, während die deutsche Mannschaft offensiv nicht den richtigen Abschluss fand (6:12, 5.). Alan Ibrahimagic nahm eine Auszeit. Mit dem, was seine Jungs danach zeigten, konnte der Bundestrainer nicht so richtig zufrieden sein. In der Offense belief sich das Spiel der Deutschen auf Einzelaktionen und auch in der Defense kam es zu Fehlern. Das erste Viertel verlor man 15:22.

Wieder alles offen

In den ersten 30 Sekunden des zweiten Viertels verkürzten Rikus Schulte und Elias Rapieque auf 19:22. Doch ein Foul beim Dreier brachte kurzerhand wieder das 19:25 (13.). Die tschechischen Korbjäger machten ordentlich Lärm von der Bank. Bei den DBB-Youngstern kam es zu Absprachefehlern in der Defense. Dem tschechischen Team gelangen immer wieder leichte Punkte (27:36, 15.). Wie schon das ganze Turnier über half Sebastian Hartmann mit seinem konstanten Dreier dem Team. Mit seinem gelungenen Freiwurf konnte er die deutsche Mannschaft auf drei Punkte heranbringen (33:36, 17.). In die Halbzeit ging es nach einem erfolgreichen Last-second-Shot von Rikus Schulte mit 37:38.

An locker lassen nicht zu denken

Schon nach zwei gespielten Minuten in der zweiten Hälfte zogen die Tschechen wieder auf neun Punkte weg (39:48). Was folgte war die Timeout und der Umschwung. Ein schöner Spielzug von Elias Rapieque, der von Coast zu Coast zog und unter dem Korb auf Nils Machowski ablegte (43:48, 25.). Doch die tschechischen Jungs ließen sich nicht so einfach abschütteln. Durch zwei Freiwürfe von Nils Machowski zog die DBB-Auswahl gleich (51:51, 18.). Was für ein spannendes Viertel! Schafften die deutschen Jungs endlich die Führung? Ja. Wieder durch Nils Machowski (55:53, 29.). Kilian Brockhoff verwandelte in den letzten Sekunden einen Dreier und so ging das deutsche Team erstmalig führend in ein Viertel (58:55).

Bissig

Bei beiden Teams gelang offensiv erst einmal nichts. Doch wie stark kämpfte Lenny Liedtke unter dem Korb? Sehr stark. Das wurde mit zwei Freiwürfen belohnt, die er verwandelte. (59:55, 32.). Doch wie sich schon das ganze Spiel über abzeichnete – die Tschechen waren bissig. Das 61:61 war schnell hergestellt (34.). Doch die DBB-Auswahl wollte gewinnen, das spürte man. Nils Machowski machte heute ein ganz starkes Spiel und traf zuverlässig seine Freiwürfe (64:61, 35.). Einem Dreier von Sebastian Hartmann folgte ein Dunk des tschechischen Simon Svoboda zum Stand von 70:68 bei drei verbleibenden Minuten. Dann ging es wild zu. Erst ein Pass ins Aus, dann Freiwürfe für die Tschechen, eine vergebene Chance unter dem eigenen Korb, Rebound der Tschechen und der Dreier auf tschechischer Seite führten zum 70:74 (39.). Auf deutscher Seite fiel der Dreier nicht, Tschechien schickte man wieder an die Linie. Der erste fiel. Beim Kampf um den Rebound nach dem zweiten, Freiwurf kassierte man wieder ein Foul. Es kam zum 70:76. Die Zeit auf der Uhr reichte nicht mehr, um das Blatt noch zu wenden. Nach einem spannenden Spiel geht Tschechien 77:70 als Sieger vom Parkett.

„Es gab kein zurück mehr“

Bundestrainer Alan Ibrahimagic: „Die Tschechen kamen ohne ihren besten Spieler. Sie sind gekommen um zu gewinnen. Wir nicht. Unsere Gegner waren einfach ready. Wir kamen nicht ins Spiel und so setze sich das das ganze Spiel über fort. Im letzten Viertel hatten wir kurz ein Momentum, das wir mit zwei Ballverlusten wieder zerstört haben und dann gab es kein zurück mehr.“

Für Deutschland spielten

Kilian Brockhoff (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 13), Johann Grünloh (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 3), Sebastian Hartmann (FC Bayern München, 10), Lenny Liedtke (ratiopharm ulm/BBU’01, 5), Nils Machowski (ALBA BERLIN, 13), Elijah Ndi (Würzburg Baskets Academy, 6), Luis Nonfon (Porsche BBA Ludwigsburg/BSG Basket Ludwigsburg, 0), Elias Jose Rapieque (ALBA BERLIN, 7), Rikus Schulte (ALBA BERLIN, 13), Luis Wulff (FC Bayern München, 0).

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