Im Achtelfinale der FIBA U18 European Championship in Izmir/TUR (30. Juli – 7. August 2022) blieb das deutsche Team gegen die Titelanwärter aus Frankreich nach gutem Start letztlich deutlich auf der Strecke. Mit 51:74 (12:19, 13:20, 16:23, 10:12). Somit steht  am morgigen Donnerstag die erste Partie um die Plätze 9-16 gegen den Verlierer des Spieles Slowenien gegen Kroatien an (Donnerstag, 12:45 Uhr, live & kostenlos im FIBA-Stream).

Großer Gegner

Mit Titelanwärter Frankreich, der mit drei Siegen und einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein die Gruppenphase beendete, stand der deutschen Mannschaft im Achtelfinale eine riesige Aufgabe bevor. Deutschland musste verletzungsbedingt erneut auf Martin Kalu verzichten, der auch im weiteren Verlauf der EM nicht mehr ins Geschehen eingreifen wird. Den Anfang machten Justin Onyejiaka, Luis Wulff, Kilian Brockhoff, Johann Grünloh und Elijah Ndi. Die Franzosen gingen zwar zunächst 5:0 (2.) in Führung, doch die deutsche Mannschaft war wach. Gerade in der Defense zwang sie die Franzosen zu Fehlpässen und kam so zu schnellen Fastbreak-Punkten (6:7 aus deutscher Sicht, 5.). Von der Dreierlinie sollte heute nicht viel gehen. Doch ein Dreier von Sebastian Hartmann fiel endlich und die deutsche Mannschaft ging kurzzeitig in Führung (9:7). Doch gegen Ende des ersten Viertels machte die DBB-Auswahl zu viele Fehler und das Blatt wendete sich zu einem 12:19.

Die Dreier wollen nicht fallen

Frankreich startete mit viel Energie ins zweite Viertel und kam schnell zu Punkten, 21:14 (12.). Das französische Team dominierte sowohl offensiv (2|8) als auch defensiv den Rebound (5|11). In der Offense der deutschen Mannschaft funktionierte in dieser Phase des Spiels wenig, dafür bauten die französischen Jungs ihren Vorsprung auf zwölf Punkte aus (14:26). Rikus Schulte gelangen auf deutscher Seite nach drei Minuten Durststrecke endlich zwei Punkte und Kilian Brockhoff legte zweimal nach (20:29). Nun sah das Zusammenspiel der DBB-Youngster wesentlich besser aus. Doch dafür wurde man in der Defense nachlässiger und gewährte so ein „Alley oop“-Anspiel auf den Franzosen Sido Cissoko (20:31). Alan Ibrahimagic sah sich zur Auszeit gezwungen. Wenn man den Anschluss nicht komplett verlieren wollte, mussten jetzt Punkte her. Doch ein unkonzentrierter Pass, der Steal und der Dunk der Franzosen folgten. Während die Franzosen ihre langen Spieler unter dem Korb immer wieder gut in Szene setzten, gelang dies der deutschen Mannschaft überhaupt nicht. Die Folge waren notgedrungene Dreipunkte-Würfe, welche heute einfach nicht fielen (2/15). In die Halbzeit ging es mit einem Rückstand von 25:39.

Kraft- und Konzentrationsabfall

Am Anfang des dritten Viertels funktionierte nun einiges besser. Ein kontrolliertes Passspiel und ein guter Zug zum Korb stellten wieder eine Zehn-Punkte-Differenz her (31:41). Doch die Aufwärtstendenz der DBB-Auswahl war nicht im Sinne der Franzosen. Das Team aus Frankreich setzte sich offensiv immer wieder durch und vergrößerte den Vorsprung wieder (33:49). Die nächste deutsche Auszeit war angesagt. Doch auch die half nicht, um wieder ins Spiel zu finden. Die Franzosen sicherten sich einen Rebound nach dem anderen und münzten ihre Zweitchancen in Punkte um. Jetzt nahm das Spiel seinen Lauf. Die Energie und Konzentration ließ auf deutscher Seite spürbar nach. Ein weiterer Dreier von Sebastian Hartmann war letztlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein (38:57 27.). In den Schlussabschnitt ging es mit 41:62.

Fehlerbehaftetes letztes Viertel

Das letzte Viertel war auf beiden Seiten sehr fehlerbehaftet. Es wurden Bälle ins Aus geworfen, es kam zu Pässen in die Arme der Gegner und es tummelte sich beim Kampf um den Rebound. Die meisten Punkte kamen nun über die Freiwurflinie zustande. Bei verbleibenden fünf Minuten Spielzeit hieß es 49:71. Außer Fouls und Freiwürfen passierte dann nicht mehr viel. So unterlagen die DBB-Korbjäger mit 51:74.

 

„Wir wollen uns weiter steigern“

Bundestrainer Alan Ibrahimagic: „Wir haben eigentlich sehr gut angefangen und insgesamt das, was wir uns vorgenommen hatten, defensiv sehr gut umgesetzt. Allerdings waren wir nicht in der Lage 40 Minuten die Physis zu matchen und da die entscheidenden Rebounds zu sichern. An sich waren wir basketballerisch schon ganz solide, aber von der Physis und der Entschlossenheit waren die Franzosen uns voraus. Mit Ausblick auf morgen hoffen wir, dass wir uns weiter steigern können. Jetzt kommen Spiele, in denen es sehr auf die Physis und die Wettkampfhärte ankommt und da müssen wir bereit für sein.“

Für Deutschland spielten

Kilian Brockhoff (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 12), Johann Grünloh (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 4), Sebastian Hartmann (FC Bayern München, 11), Martin Kalu (FC Bayern München, DNP), Lenny Liedtke (ratiopharm ulm/BBU’01, 2), Nils Machowski (ALBA BERLIN, 3), Elijah Ndi (Würzburg Baskets Academy, 2), Luis Nonfon (Porsche BBA Ludwigsburg/BSG Basket Ludwigsburg, 3), Justin Onyejiaka (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 9), Elias Jose Rapieque (ALBA BERLIN, 0), Rikus Schulte (ALBA BERLIN, 5), Luis Wulff (FC Bayern München, 0).

Boxscore