Sie waren als klarer Favorit ins Spiel gegangen und wurden dieser Favoritenrolle auch ebenso klar gerecht: Die deutschen U16-Mädchen stehen nach dem 63:43 (15:11, 20:9, 19:9, 9:14)-Erfolg gegen die Türkei im Viertelfinale der Europameisterschaft in Udine/Italien (Freitag). Damit ist das ausgegebene Ziel bereits erreicht, aber so langsam rückt auch ein ganz großer Erfolg in den Bereich des Möglichen, denn das Team von Bundestrainer Imre Szittya ist in diesem Sommer nach wie vor ungeschlagen. Und will das natürlich auch im Viertelfinale gegen Weißrussland bleiben. Heute erzielten Leonie Fiebich und Emily Bessoir die meisten Punkte (je 16).

Jessika Schiffer, Jenny Strozyk, Leonie Fiebich (Foto unten), Merit Brennecke und Luisa Geiselsöder (Foto links) starteten nervös in die Partie, während die Türkinnen unbeschwert agierten. Erst nach drei Minuten fielen die ersten deutschen Punkte durch Fiebich (2:2). Die vermeintlich einfachen Abschlüsse in Korbnähe fanden gleich in Serie ihr Ziel nicht (2:5, 5.). Dann aber befreite man sich langsam vom „Ballast“ auf den Schultern und ging in Führung (7:5, 6.). Es blieb aber ein Kampf hauptsächlich mit den eigenen Nerven (9:11, 9.). Zur Viertelpause sah es beim 15:11 schon etwas freundlicher aus.

Es war offensichtlich, dass die deutsche Mannschaft dem Gegner vom Potenzial her deutlich überlegen war, jetzt musste es nur noch aufs Parkett gebracht werden. Das DBB-Team versuchte den Ball unter den gegnerischen Korb zu spielen, um die körperlichen Vorteile ausspielen zu können. Dort war die Fehlwurfquote allerdings immer noch hoch, defensiv hatte man den Gegner allerdings weitgehend unter Kontrolle (20:11, 13., Emily Bessoir ´and one´). Der Vorsprung wuchs nach einem Dreier der starken Bessoir auf 28:14 (15.), die Türkinnen suchten ihr Heil in der Offensive vermehrt aus der Distanz. Gefühlt eine Vorentscheidung gefallen war schon beim 31:14 durch Fiebichs Dreier (18.). Kurz vor der Pause fing man sich allerdings noch einen ärgerlichen Dreier (35:20).

FiebichLeonie2016-219Die Dominanz der ING-DiBa-Korbjägerinnen änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Zwar versprühte das Szittya-Team wenig Glanz und vergab die ersten vier Würfe in der zweiten Hälfte, hatte den Gegner aber dennoch jederzeit unter Kontrolle. Ein „and one“ von Geiselsöder zum 38:22 (23.) brachte Sicherheit. die Türkei steckte nie auf, hatte aber nie eine Chance die Partie noch zu drehen (44:25, 25., ´ and one´ Fiebich). Immer mal wieder schlichen sich Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel und die Anzahl der Ballverluste wird dem Bundestrainer ganz sicher zu hoch gewesen sein, aber das änderte alles nichts an einem souveränen Einzug ins EM-Viertelfinale (49:27, 27.).

Nach drei Vierteln gab es keinerlei Zweifel mehr am deutschen Sieg (54:29). Der Bundestrainer konnte munter durchwechseln, alle zwölf Spielerinnen einsetzen und sich dann am Ende mit seinen Spielerinnen über den Einzug ins Viertelfinale freuen. Und da muss und soll ja noch nicht Schluss sein mit der beeindruckenden Siegesserie….

„Wir freuen uns riesig über den Einzug ins Viertelfinale! Die Mädchen haben heute alle Vorgaben erfüllt, sehr gut und konzentriert verteidigt und damit den Grundstein für den Sieg gelegt. Wir konnten am Ende sogar die Leistungsträgerin etwas schonen, was natürlich wichtig war. Morgen werden wir regenieren und freuen uns dann auf das Viertelfinale gegen Weißrussland. Die kennen wir noch nicht, da sie immer parallel zu uns gespielt haben. Aber da werden wir jetzt das Videostudium intensivieren“, so ein glücklicher Bundestrainer nach dem Spiel.

Für Deutschland spielten:
Marja Wucherer (TG 48 Würzburg / Main Sharks Würzburg), Tessa Strompen (Eintracht Braunschweig / Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel), Julia Förner (DJK Brose Bamberg, 3), Jenny Strozyk (Herner TC), Nina Rosemeyer (Wolfpack Wolfenbüttel / Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel, 7), Emily Bessoir (TS Jahn München, 16), Leonie Fiebich (DJK Landsberg / TS Jahn München, 16/14 Rebounds), Luisa Geiselsöder (TH Wohnbau Angels, 10), Elea Gaba (ChemCats Chemnitz, 5), Merit Brennecke (Wolfpack Wolfenbüttel / Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel), Emily Kapitza (SG Schramberg / USC Freiburg, 2), Jessika Schiffer (Rhöndorfer TV / Dragons Rhöndorf, 4).

Weitere Infos, Ergebnisse, Tabellen, Fotos, Videos und Statistiken unter http://www.fiba.com/europe/u16women/2016/