Schwieriger Start für die deutschen U16-Jungen! Zum Auftakt der Europameisterschaft im polnischen Radom unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Alan Ibrahimagic dem favorisierten Kroaten mit 41:54 (7:16, 9:9, 13:10, 12:19). Bei den deutschen Youngstern (Foto Tim Köpple) zeichnete sich Hendrik Drescher als erfolgreichster Punktejäger aus (17). Morgen geht es mit dem Spiel gegen die Gastgeber weiter, die heute deutlich gegen die Türkei verloren.

Ibrahimagic schickte zu Beginn Jonas Mattisseck, Drescher, Kay Bruhnke, Bruno Vrcic und Marco Hollersbacher aufs Feld. Kroatien machte viel Druck, aber Deutschland hatte keine Probleme bis zum gegnerischen Korb durchzukommen. Nur fehlte es dort in den Anfangsminuten an Kaltschnäuzigkeit im Abschluss (3:4, 4.). Die Kroaten nutzten in dieser Phase jeden Fehler der DBB-Youngster gnadenlos und waren plötzlich deutlicher in Front (3:11, 6.). Das DBB-Team lief dem frühen Rückstand vergeblich hinterher, war auf der Suche nach einem eigenen Rhythmus (6:16, 9.). Doch eine 15-prozentige Wurfquote ließ nicht mehr zu.

Offensiv ging auch weiterhin nichts zusammen in der DBB-Auswahl. Zu kompliziert agierten die ING-DiBa-Korbjäger, und wenn man mal frei zum Wurf kam, verfehlten die Versuche ihr Ziel. Kroatien war keinesfalls ein Übergegner und musste nicht besonders stark spielen um vorne zu bleiben. Ein Ball nach dem anderen ging bei den Deutschen verloren bzw. wurde verworfen, doch auch Kroatien brachte rein gar nichts zustande: 7:17 (13.). Drescher beendete eine minutenlange Durststrecke des DBB-Teams mit sechs unbeantworteten Punkten zum 13:17 (17.) in einem extrem punktearmen Spiel. Drescher übernahm jetzt das Kommando im deutschen Angriff und machte per „and one“ das 16:18 (18.). Bis zur Pause waren dann die Kroaten aber wieder obenauf: 16:25. Sechs von 35 Würfen hatten die DBB-Jungen getroffen.

Defensiv hatte Deutschland auch zu Beginn des dritten Viertels keine Probleme mit den Kroaten, vorne hatte man Drescher: 20:27 (23.).Die Körpersprache sah jetzt ganz anders aus, man feuerte sich gegenseitig an und kam durch Bruno Vrcic und Hollersbacher zum 24:27 (25.). Mehrfach bekam man die Chance weiter zu verkürzen, aber das wollte nicht gelingen. 27:33 hieß es nach 28 Minuten, der letzte Kick fehlte auf deutscher Seite. Dass man mit einer Wurfquote von 25 Prozent überhaupt noch im Spiel war, war dem aufopferungsvollen Einsatz in der Defense zu verdanken. Nach 30 Minuten gab es noch Chancen: 29:35. Ein Dreier hätte mal gut getan, aber die bisherigen 13 Versuche waren allesamt daneben gegangen.

Deutschland hing sich rein und freute sich endlich über einen erfolgreichen Distanzwurf: Manuel Feuerpfeil traf zum 32:37 (32.). Doch erneut schaffte man es nicht nachzusetzen, während Kroatien traf: 32:41 (34.). Unverzagt versuchten es die DBB-Jungen weiter, doch so langsam lief ihnen die Zeit davon. Der Dreier der Kroaten zum 33:46 vier Minuten vor dem Ende bedeutete dann die Vorentscheidung, Deutschland kämpfte aber bis zur letzten Sekunde.

„Die Nervosität konnte man schon vor dem Spiel spüren. Sie hat sich dann leider in unserer Offensive ausgewirkt. Kroatien ist offensiv sehr talentiert, da haben wir defensiv einen sehr guten Job gemacht. Darauf müssen wir aufbauen. Vorne waren wir zu zögerlich, nicht mit der nötigen Überzeugung. Aber für diese Altersgruppe war das ein typisches Auftaktspiel. Wir können offensiv deutlich besser spielen und ich glaube an die Mannschaft“, so Alan Ibrahimagic nach dem Spiel.

Für Deutschland spielten:
Tim Köpple (BB Ulm/Neu-Ulm / ratiopharm akademie, 6), Manuel Feuerpfeil (BG Regnitztal / TSV Breitengüßbach, 3), Kay Bruhnke (BG Regnitztal / Regnitztal Baskets, 3), Finn Fleute (Metropol Baskets Ruhr), Jonas Mattisseck (ALBA Berlin, 1), Marco Hollersbacher (SG VFK Boele-Kabel / Phoenix Youngsters, 5), Bruno Vrcic (FC Bayern München, 5), Matthew Meredith (Nürnberger BC), Quirin Emanga (BSG Basket Ludwigsburg / Porsche BBA Ludwigsburg, 1), Hendrik Drescher (ALBA Berlin, 17), Kilian Binapfl (FC Bayern München, 2), Luc van Slooten (TSV Quakenbrück / Young Dragons Quakenbrück).

Weitere EM-Vorrundenspiele:
Samstag, 13. August, 18.30 Uhr: Polen – Deutschland
Montag, 15. August, 14.00 Uhr: Deutschland – Türkei

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