Bitterer Auftakt! Die U20-Herren des Deutschen Basketball Bundes sind heute mit einer unglücklichen Niederlage in die FIBA U20 European Championship gestartet. In Podgorica/MNE unterlag das Team von Head Coach Mario Dugandzic der Türkei nach einer sehr wechselhaften Partie und einem starken Schlussspurt mit 65:66 (11:17, 14:16, 17:22, 23:11). Morgen geht es mit der Partie gegen Polen weiter (16.30 Uhr, live im FIBA Stream).

Aufgrund eines fehlenden Kampfrichters und der fehlenden türkischen Hymne begann die Partie einige Minuten später als geplant. Elias Baggette, Len Schoormann, Luc van Slooten, Jordan Samare und Nolan Adekunle starteten für das DBB-Team. Deutschland begann mit viel Elan. So konnte van Slooten bei einem Dunkingversch nur durch ein Foul gestoppt werden, traf aber die Freiwürfe (4:0, 3.). Recht wild ging es hin und her, die Türkei fand dann als erstes Team einen offensiven Rhythmus (6:13, 6.), allerdings auch mit kräftiger „Unterstützung“ der DBB-Auswahl (Auszeit Deutschland). Vor allem der türkische Überathlet Adem Bona machte den Deutschen offensiv und defensiv zu schaffen (9:17, 9.). Sananda Fru sorgte mit einem spektakulären Dunk für Aufsehen, aber im ersten Viertel suchte das deutsche Team insgesamt vergeblich nach einem passenden Rezept gegen die Türken (11:17).

Rückstand wächst zunächst

Im zweiten Viertel legten die DBB-Akteure in der Defense einen Zahn zu und ließen die Türken hart für ihre Würfe arbeiten. Vorne aber fiel zunächst nichts (0/10 Dreier), sodass der Rückstand wuchs (13:28, 16.). Es fehlte offensiv einfach an Impulsen und Erfolgserlebnissen, die Türkei zog weiter davon. Dugandzic versuchte es mit verschiedenen Line-ups. Endlich traf der erste Dreier (18:31, Schoormann, 18.), Samare legte nach Offensivrebound nach, Auszeit Türkei. Bis zum Seitenwechsel hatte Deutschland u.a. durch einen weiteren Schoormann-Dreier und einen Dunk von Michael Rataj weiter verkürzt (25:33).

Momentum wandert hin und zurück

Bent Leuchten markierte das 27:33 direkt nach der Pause, traf auch doppelt von der Freiwurflinie und gab damit die Richtung vor. Die Türkei zeigte Wirkung, konnte sich aber anschließend „befreien“ (29:37, 23.). Schoormann netzte seinen dritten Dreier, das DBB-Team blieb jetzt dran. Baguette besorgte per „and one“ das 35:40, dann war wieder Schoormann zur Stelle, dieses Mal per Lay-up, gefolgt von Baguette-Freiwürfen (39:40, 26.). Das Momentum war klar auf die Seite der ING-Korbjäger gewandert. Zum Führungswechsel kam es allerdings nicht, weil sich erneut Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel schlichen, die auch Bona spektakulär nutzte (40:47, 28.). Samare stoppte kurzfristig den türkischen Lauf, aber der neben Bona überragende Türke Mustaf hatte direkt die passende Antwort (42:54, 29.). Nach drei Vierteln sah es nicht gut aus für die deutschen U20-Herren (42:55), auch weil den Türken zu viele zweite Chancen gestattet wurden.

Der Schlussabschnitt sah eine DBB-Auswahl, die noch einmal alles mobilisierte (47:59, Dreier Rataj, 33. | 49:59, Fru, 34. | 51:59, Rataj, 35.). Doch immer, wenn es für die Türken brenzlig zu werden drohte, trafen sie ihre Würfe. Deutschland steckte nie auf, versuchte es mit hohem Tempo und war nach 37 Minuten durch Punkte von Fru und Rataj plötzlich wieder in Schlagdistanz (58:61). Es war ein Kampf auf des Messers Schneide, kurz vor dem Ende wieder mit leichten Vorteilen für die Türken (58:64, 1´28, Auszeit Deutschland). Schoormann ging mit 1´22 auf der Uhr dreimal an die Linie: 61:64. Das DBB-Team holte sich den Ball, Nolan Adekunle versenkte die fälligen Freiwürfe (63:64, ´48). Wieder ein Ballgewinn für Deutschland, Foul, Freiwürfe Baguette: 65:64 (´33). Freiwürfe Türkei mit 19 Sekunden auf der Uhr, ohne Erfolg, aber Ballbesitz Türkei (´15). Foulpfiff gegen Deutschland eine Sekunde vor dem Ende, zwei Freiwüfe Türkei: 65:66. BITTER!

 

„Eigentlich zum richtigen Zeitpunkt in Führung gegangen“

Head Coach Mario Dugandzic: „Schade, dass dieses Spiel so ein Ende genommen hat. Eigentlich sind wir zum richtigen Zeitpunkt im Führung gegangen. Doch die zu vielen Offensivrebounds in Hlbzeit eins brachten uns zu früh in viele Probleme. Dennoch sind die Jungs zwei Mal nach hohen Rückständen wieder zurückgekommen und das rechnen wir ihnen hoch an. Darauf müssen wir aufbauen. Doch morgen gegen Polen müssen von Anfang an besser zupacken.“

 

Für Deutschland spielten

Nolan Adekunle (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau), Gian Aydinoglu (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau), Elias Baggette (Eisbären Bremerhaven, 15), Julius Böhmer (s.Oliver Würzburg), Sananda Fru (Basketball Löwen Braunschweig, 8), Bent Leuchten (University of California-Irvine/USA, 6), Evans Rapieque (SYNTAINICS MBC/BSW Sixers), Michael Rataj (Oregon State University/USA, 11), Elias Rödl (St. Anselm College/USA, dnp), Jordan Samare (FRAPORT SKYLINERS, 6), Len Schoormann (Hamburg Towers, 14), Luc van Slooten (Basketball Löwen Braunschweig, 3).

Boxscore