Von den letzten beiden U20-EMs kehrte die DBB-Auswahl jeweils mit Edelmetall zurück: Sowohl 2018 in Chemnitz als auch 2019 in Tel Aviv gewannen die U20-Herren Bronze. In diesem Jahr geht das Team in Podgorica/Montenegro auf Medaillenjagd. Am morgigen Samstag wartet zum Auftakt die Türkei (18:45 Uhr, live & kostenlos im FIBA-Stream). Ein, wie Head Coach Mario Dugandzic sagt, „unangenehmer Gegner“.

Neben den Türken trifft das deutsche Team in Gruppe D außerdem auf Polen und Gastgeber Montenegro. Wie Coach Dugandzic diese Konkurrenz einschätzt, wie er die Vorbereitung bewertet und welche Herausforderungen das Team dabei bewältigte, erklärt er im Interview.

Elias Baggette, Kapitän der Mannschaft, geht in sein letztes Jahr für den DBB-Nachwuchs. Von der U16 an vertrat der Guard Deutschland bisher in allen Altersklassen. | Foto: FIBA

„Eine Stärke, die nicht selbstverständlich ist“

Wie wichtig ist diese Zeit mit der Nationalmannschaft über den Sommer für die Entwicklung der Spieler?

Die Maßnahmen mit der Nationalmannschaft sind in meinen Augen enorm wichtig. Sich mit den besten Spielern Europas in seiner Altersklasse im höchsten Wettbewerb messen zu können ist und bleibt ein Privileg. Durch die internationale Competition können die Spieler weiter wachsen und sich auf größere Aufgaben in ihren Clubs vorbereiten.

Wie bewertest du den Sommer mit dem Team bisher und die Vorbereitung in der Zeit kurz vor dem Turnier?

Wir bewerten die Vorbereitung durchaus positiv. Die Jungs haben stets konzentriert und hart gearbeitet. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit zeigten sie vor allem in den Test-Länderspielen interessante Ansätze. Wieviel wir davon tatsächlich umgesetzt bekommen bleibt abzuwarten.

Was war dabei eure größte Herausforderung?

In wenigen Trainingseinheiten mit dem ganzen Team alle notwendigen Themenbereiche abzudecken, Abläufe einzustudieren und eine passende Spielanlage zu bauen. Dennoch glaube ich, ist es uns gelungen, – offensiv und defensiv – einen guten Mix implementiert zu haben.

Worin liegen die Stärken Deines Teams?

Ich würde behaupten, die Lust zu haben zusammen zu sein. Sei es in der Halle oder im Speisesaal beim Team-Essen. Das ist eine Stärke, die nicht selbstverständlich ist und vor allem im Turnier einen entscheidenden Push geben kann.

Wie schätzt du die Konkurrenz in eurer Gruppe ein?

Die Gegner in unserer Gruppe sind auf den ersten Blick sehr ausgeglichen. Die Türken haben viel Talent in ihren Reihen und werden gleich zu Beginn ein unangenehmer Gegner sein. Polen ist zwar für Russland nachgerückt, aber auch sie sind aggressiv und verfügen über das ein oder andere Top-Talent. Hinzu kommt die Heimmannschaft Montenegro, die durch ihre Euphorie sicherlich nicht einfach zu knacken sein wird. Wir freuen uns aber auf die Herausforderungen.

Welche Ziele habt ihr euch für diese EM gesteckt?

Wir wollen erst einmal gut ins Turnier starten. Das Ziel muss es sein, sich jedes Spiel eine Chance zu erarbeiten als Sieger vom Feld zu gehen. Dann schauen wir mal, wo die Reise hingeht.

Der Kader

Nolan Adekunle (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau)
Gian Aydinoglu (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau)
Elias Baggette (Foto oben,Eisbären Bremerhaven)
Julius Böhmer (s.Oliver Würzburg)
Sananda Fru (Basketball Löwen Braunschweig)
Bent Leuchten (University of California-Irvine/USA)
Evans Rapieque (SYNTAINICS MBC/BSW Sixers)
Michael Rataj (Oregon State University/USA)
Elias Rödl (St. Anselm College/USA)
Jordan Samare (FRAPORT SKYLINERS)
Len Schoormann (FRAPORT SKYLINERS)
Luc van Slooten (Basketball Löwen Braunschweig)