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Seriensieger ASC Dortmund: h.v.l. Claudia Weiß (Kapitänin), Coach Uli Paschedag, Ursel Böcker, Gabi Mrohs-Czerkawski, Sandra Röder, Maike Großmann, Kathrin Ciprina, v.v.l. Ina Paschedag, Anja Grünbaum, Marzena Czerneka (Foto: Peter Helm).

Äußerst stimmungsvoll ging am Wochenende 11./12. Juni die DM der Basketballerinnen Ü45 in Wolfenbüttel über die Bühne. Dass am Ende wieder Serienmeister Dortmund die Nase vorn hatte, stand der guten Laune nicht im Wege. Dafür gab es erstmals ein richtig spannendes Endspiel mit zwei Verlängerungen!

„Unser Minimalziel hieß Halbfinale, und das haben wir ja erreicht“, resümierte eine glückliche Kerstin Gruß. Als Kapitänin der Gastgeberinnen war sie gleichzeitig für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich. Ein weiterer Grund zur Zufriedenheit: „Es hat alles super geklappt und wir haben nur positive Reaktionen bekommen. Ein großer Dank an all unsere Helfer.“

Gespielt wurde in zwei Dreiergruppen, und für Wolfenbüttel war klar, dass gegen Dortmund nichts gehen würde (18:45). Also konzentrierte sich die Truppe von Trainer Carsten Schaper auf die Ausein­andersetzung mit „Neckar meets Rhein“ und gewann mit 41:38, Halbfinale! Dortmund hingegen machte mit „Neckar meets Rhein“ kurzen Prozess (56:31). In der anderen Gruppe musste der Berliner SC Lehrgeld zahlen. Nach Niederlagen gegen die „Südwest Baskets“ (29:42) und gegen „Remscheid and Friends“ (24:38) blieb nur das Spiel um Platz 5.

Im ersten Halbfinale am Sonntagmorgen taten sich Dortmund und Remscheid schwer. Die Treff­sicher­heit blieb schwach, doch schließlich behielt doch der Favorit die Oberhand (35:25). Im zweiten Halbfinale bekam es Wolfenbüttel mit der kompakten Verteidigung der „Südwest Baskets“ zu tun, die zudem traumwandlerisch sicher trafen, ungewöhnlich für ein Turnierspiel am Sonntag­morgen. Wolfenbüttel hingegen merkte man an, dass sie am Vorabend die Players Night organisiert hatten. Die 8:26-Packung ging absolut in Ordnung. Im Spiel um Platz 5 punkteten die langbeinigen Berliner­innen gern am Brett, während „Neckar meets Rhein“ lieber ihre Distanzschützinnen in Position brachten. Am Ende setzte sich das Team aus der Hauptstadt durch (37:31).

Das kleine Finale hielten MTV/BG Wolfenbüttel gegen Remscheid lange offen, obwohl ihnen durch den Ausfall von Tina Fischer ein gutes Stück Korbgefahr verloren gegangen war. Als  die Gäste davonzogen, warf Ex-Nationalspielerin Monika Theis nochmals ihre ganze Routine in die Waag­schale, konnte das Spiel aber nicht mehr drehen. Doch auch die Remscheiderinnen waren inzwischen etwas turniermüde geworden: Das Geschehen spielte sich recht häufig im Liegen ab. Aufgrund von zehn vergebenen Freiwürfen verlor Wolfenbüttel mit 18:28.

Im Finale gab es eine Premiere. Zwar setzte sich der Serienmeister durch, doch die „Südwest Baskets“ leisteten mit einer starken Dreierserie heftige Gegenwehr – die Routiniers vom ASC wirkten beein­druckt. Zwei Verlängerungen waren nötig, ehe der neue Deutsche Meister mit 32:29 feststand. Gegen die Dortmunderinnen ist bei den Ü45-Damen nur ein Kraut gewachsen, und das blüht in München. Das bayerische Team war aber wegen Terminproblemen ferngeblieben.

Als Sprecher der Seniorinnen überreichte Hartmut Wunderlich den vom DBB-Präsidenten Ingo Weiss gestifteten Wanderpokal und äußerte sich beeindruckt vom Turnier in basketballfamiliärer Atmo­sphäre. MTV-Vorsitzender Klaus Dünnwald versicherte, es solle nicht die letzte Basketball-DM in Wolfenbüttel gewesen sein. Und die stellvertretende Bürgermeisterin Katrin Rühland erntete viel Applaus für ihre Bemerkung, selbst Gäste hätten in der Halle gespürt: „Hier trafen nicht Kontra­hentinnen aufeinander, sondern hier trafen sich Freundinnen.“

Frank Wöstmann

Endstand:
1. ASC Dortmund and Friends
2. Südwest Baskets
3. Remscheid and Friends
4. MTV/BG Wolfenbüttel
5. Berliner SV
6. Neckar meets Rhein