Vom 16. bis 18. August 2019 findet in Hamburg der VTG Supercup statt. Die Nationalteams von Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland messen sich an diesen drei Tagen in der edel-optics.de-Arena in Hamburg-Wilhelmsburg. Weitere Infos zu den Gegnern, Tickets und dem Spielplan finden Sie hier.

Anlässlich der 31. Auflage des VTG Supercups blicken wir in einer dreiteiligen Serie zurück auf die Historie des Turniers.

Erste Schritte

„Wir sind davon überzeugt, dass Basketball auf dem Vormarsch ist!“

Die Organisatoren der Dortmunder Westfalenhalle und die DBB-Verantwortlichen hatten eine Vision für den ersten Supercup 1987: Der Grundstein für hochkarätigen Basketball in deutschen Hallen sollte gelegt und reichlich Fans des Sports auf die Tribünen gelockt werden. Das hat beim ersten Supercup schon ganz gut funktioniert – auch wenn sowohl die Leistungen der Nationalmannschaft als auch die Medienberichterstattung bei diesem ersten Turnier eher durchwachsen waren. Dennoch: Mit Griechenland und Jugoslawien nahmen zwei Top-Mannschaften an dem Turnier teil und das Finalspiel zwischen Jugoslawien und den US-All-Stars (eine Truppe aus US-Amerikanern, die in Europa spielten) wude von mehr als 4.000 Zuschauern bejubelt.

Auch für die deutsche Mannschaft gab es durchaus Grund zur Freude. Nach einer peinlichen Darbietung im Auftaktspiel gegen die All-Stars (87:105) behielt die Mannschaft von Bundestrainer Ralph Klein im Overtime-Thriller gegen die Griechen knapp die Überhand (102:98). Topscorer Mike Jackel (Foto) steuerte 34 Punkte bei und schulterte die DBB-Auswahl im Angriff fast im Alleingang. Das Team zeigte jedoch in keinem der Spiele konstant gute Leistungen über vier Viertel. So auch im Spiel um den fünften Platz gegen die Gäste aus China: erste Hälfte Top, zweite Hälfte Flop. Erneut benötigte die Mannschaft einen offensiv herausragenden Mike Jackel. Dank seiner 28 Punkte bei 17 Versuchen aus dem Feld sicherte sich die Nationalmannschaft am Ende Platz fünf und beendete den ersten Supercup mit einem deutlichen Sieg (97:72).

Bild und Ton? Fehlanzeige!

So durchwachsen wie die Leistungen der Deutschen war auch die Berichterstattung der Medien über das Turnier in Dortmund. Die ARD hielt sich hinsichtlich bewegter Bilder gänzlich zurück. Bereits Hans Schöttler, ehemaliger Generalsekretär des DBB und damaliger Schreiber für das Magazin „Basketball“, kritisierte diese Umstände in der zehnten Ausgabe des Blattes: ,,Leider lässt die Unterstützung des Fernsehens zu wünschen übrig. Offensichtlich tendieren die Verantwortlichen dazu, Tennis den Vorzug zu geben.“ Das ZDF übertrug teilweise die Finalspiele. Das spannende Match der Deutschen gegen Griechenland hingegen durften ausschließlich die Gäste in der Westfalenhalle bezeugen – für den deutschen Basketball eine verpasste Möglichkeit sich der breiten Masse zu empfehlen.

Ähnlich problematisch verhielt es sich mit den Live-Sendungen im Radio. Der Thriller gegen die Griechen konnte nicht vollständig übertragen werden, da das Spiel mit einer unerwarteten Verzögerung erst um 21:40 anlief – 50 Minuten vor Ende der Sendezeit. Der spontan eingeschobene Dunk-Contest war den Verantwortlichen scheinbar wichtiger als eine erfolgreiche Eigenwerbung.

Euphorie für Balkan-Basketball

Während die Berichterstattung für Fans außerhalb der Westfalenhalle dementsprechend dürftig ausfiel, konnten die Veranstalter zumindest mit den Zuschauerzahlen vor Ort zufrieden sein. 4.300 Menschen gastierten beim ersten Supercup-Finale zwischen Jugoslawien und den US-Amerikanern. Die Begegnung ging mit 107:92 eindeutig an die Crew vom Balkan. Deren Fans verwandelten die Begegnung regelrecht zu einem Fest: fahnenschwenkend und mit Anfeuerungsparolen freuten sich die Zuschauer auf den Rängen gemeinsam mit dem verdienten Sieger des ersten Supercups.

Für die Jugoslawen hielt der sportliche Erfolg auch in den nächsten drei Auflagen des Turniers an. Viermal in Folge sicherte sich das Team den Turniersieg und dominierte die Konkurrenz. So gesehen sorgte der Supercup in seinen ersten Jahren durchaus für attraktiven Basketball. Nur hinsichtlich der Zuschauerzahlen und der Aufmerksamkeit durch die Medien feierte der Supercup bei seinem Einstand keinen allzu großen Anklang. Leider sollte sich dieser Trend in den Folgejahren fortsetzen. Neben den ausbleibenden umfangreichen Medienberichten kamen auch weniger Menschen in die Halle, um dem Basketball in der Westfalenhalle zu frönen.

Das DBB-Team 1987 beim Supercup: oben v. li. DBB-Vizepräsident Jörg Trapp, Bundestrainer Ralph Klein, Co-Trainer Pit Callies, Chris Welp, Gunter Behnke, Sven Meyer, Jörg Kujawa, Hansi Gnad, Henning Harnisch, Mike Jackel; unten v. li. Lutz Wadehn, Armin Andres, Mike Koch, Christoph Körner, Michael Pappert, Physiotherapeut Klaus Breitung, XXX.

 

Alle Spiele des VTG Supercups live. Vom 16. bis 18. August 2019 kostenlos für alle bei MagentaSport.