Es ist noch gar nicht lange her, da wusste Ireti Amojo nicht, ob sie jemals wieder professionell Basketball spielen würde können. Nach zwei Kreuzbandrissen innerhalb kurzer Zeit stand die Karriere der heute 25-Jährigen auf der Kippe. Damals spielte sie gerade College-Basketball an der Washington State University. Während Mitstudenten und ihre Mitspielerinnen vier unbeschwerte Uni-Jahre genießen konnten, „war die Zeit für mich nicht immer einfach. Durch die Verletzungen wusste ich nicht, wie und ob es weitergehen würde, dazu kam in dieser Zeit die Entfernung zu meiner Familie in Berlin“, sagt die Nationalspielerin selber über die Zeit am College. Umso glücklicher wirkt Ireti heute. „Ich bin glücklich, dass ich auf diesem Niveau Basketball spielen kann und genieße es sehr!“

Nach der Zeit in den USA ging es für Ireti Amojo in die Damen Basketball Bundesliga, wo sie zunächst für die ChemCats Chemnitz auflief und in der höchsten deutschen Spielklasse debütierte. Nach einem Jahr wechselte sie zum Herner TC, für den sie jetzt in der zweiten Saison auf Korbjagd geht. Zusätzlich zum Basketball hat sie sich in diesem Jahr entschieden, ihren Master an der Uni in Duisburg zu machen und besucht seit ein paar Wochen wieder Vorlesungen. Der Umstieg von einem reinen Basketball- hin zu einem studentischen Profileben fällt ihr nicht ganz einfach. „Bisher hatte ich Zeit, die Dinge zu machen, die mir Spaß gemacht haben. Ich hatte Zeit für Freunde und Familie. Jetzt muss ich meinenn Zeitplan sehr viel besser strukturieren um neben dem Basketball die Uni unter einen Hut zu bekommen. Aber es macht mir sehr viel Spaß wieder in den Vorlesungen zu sitzen und den Professoren zuzuhören und mir Wissen anzueignen“, sagt Ireti über ihren neuen Alltag.

Pure Freude am Basketball

Dieser ist in der Tat ziemlich vollgepackt. Drei Mal in der Woche trainiert Ireti Amojo von 8-10 Uhr, bevor es in die Uni geht. Abends steht dann meistens wieder Training auf dem Programm, dazu kommen die Einheiten im Kraftraum. Sobald die Berlinerin aber den Platz betritt, ist von Stress oder Müdigkeit nichts zu sehen. Es ist die pure Freude am Spiel und der Spaß am Wettbewerb. Jedes Training geht Ireti Amojo voller Konzentration an, will immer Gewinnen und sich verbessern. „Mich mit Gegnern und zusammen mit meiner Mannschaft mit anderen Teams zu messen und deren Schwächen herauszufinden sind auf jeden Fall Dinge, die mich reizen“, sagt sie. Bisher läuft es dabei in der DBBL gut für Herne. Zwar kassierte man gegen den Klassenprimus Wasserburg eine deutliche Niederlage, doch mit Platz 4 steht die Mannschaft bisher im Soll.

Großes Potenzial im DBB-Team

Für Ireti Amojo geht es in dieser Woche von Herne zur Nationalmannschaft. Die erste beiden Spiele der EM-Qualifikation stehen an und mit Serbein (21.11.2015) und der Ukraine (25.11.2015 in Marburg) warten zwei harte Brocken auf das Team von Bundestrainer Bastian Wernthaler. Nach den positiven Erfahrungen und Ergebnissen im Sommer auf Tour durch China ist Ireti Amojo positiv, was die Qualifikation angeht: „Natürlich gehen wir als Underdog in die beiden Spiele. Aber als Underdog hat man eben nichts zu verlieren. Wir haben großes Potenzial in der Mannschaft und jetzt liegt es an uns, dieses Potenzial zu zeigen.“ Die eigene Rolle im Team lässt sie auf sich zukommen. „Mir fehlt auf internationaler Ebene noch die Erfahrung. Ich will mich verbessern, von den älteren Spielerinnen lernen und meine Stärken dem Team zur Verfügung stellen“, sagt sie und fügt hinzu. „Wenn alles passt, dann werden wir auf jeden Fall eine menge Spaß haben!“

Das Portrait von Ireti Amojo sehen Sie hier:

Die Spiele in der Übersicht:

17.11.2015: Polen – Deutschland (18:30 Uhr)
18.11.2015: Polen – Deutschland (11:00)

EM-Qualifikation:
21.11.2015: Serbien – Deutschland (19:00)
25.11.2015: Deutschland – Ukraine (in Marburg, 19:00)

Karten für das Heimspiel in Marburg erhalten Sie unter folgendem Link: www.basketball-bund.de/tickets