Die Teilnahme am FIBA World Cup 2023 (Indonesien, Japan, Philippinen) ist für die deutsche Herren-Nationalmannschaft ganz nah. Nach dem 67:50 (25:9, 21:20, 8:13, 13:7)-Erfolg heute in Stockholm gegen Schweden könnte sogar nur ein weiterer Sieg für eine erfolgreiche Qualifikation sorgen. Am kommenden Sonntag, 28. August 2022, steht für das Team von Bundestrainer Gordon Herbert der nächste World Cup Qualifier vor eigenem Publikum in München gegen Slowenien an (AUDI Dome, 15.00 Uhr, Tickets).

Dennis Schröder ist mit von der Partie! Das war DIE Nachricht vor dem Spiel. Der Point Guard stand auch gleich wieder in der Startformation, gemeinsam mit Andreas Obst, Franz Wagner, Johannes Voigtmann und Jonas Wohlfarth-Bottermann. Unter den Augen von DBB-Präsident Ingo Weiss startete Deutschland gut, war nach Dreiern von Obst und Wagner nach zwei Minuten mit 8:2 vorne. Wagner zauberte einen Euro Step zum 10:2 in den Korb (3.), der überall zu findende Wohlfart-Bottermann war per „and one“ zur Stelle (13:4, 4.). Auch die Defense passte, Schweden wirkte stark beeindruckt, als Voigtmann das 15:4 erzielte (6.). Die Skandinavier waren offensiv völlig außer Tritt, Deutschland musste das noch mehr ausnutzen. Und tat es wieder durch den starken Wagner (17:4, 8.). Nick Weiler-Babb netzte einen Freiwurf (20:5), Lo besorgte abgezockt fünf Punkte zum Viertelendstand von 25:9, darunter einen Dreier mit der Sirene.

Deutschland dominiert

Zu Beginn des zweiten Viertels schlichen sich erstmals kleinere Fehler ins deutsche Spiel, da tat der Dreier von Johannes Thiemann richtig gut (30:15, 13.). Schweden kam aber jetzt besser in Fahrt, Herbert nahnm beim 30:19 eine Auszeit, um diese Tendenz zu stoppen (14.). Dann trug sich auch Schröder mit einem Distanztreffer in die Punkteliste ein. Die 5.682 Zuschauer*innen in der gut gefüllten Arena machten enorm Alarm und pushten ihr Team nach vorne. Wagner „beruhigte“ die Arena kurzfristig mit einem 9-Meter-Dreier, aber Schweden konterte umgehend, wieder beantwortet vom nächsten Schröder-Dreier (39:23, 17.). Wagner überragte offensiv und Obst ließ es wieder „regnen“: 44:25 (19.). Nach zwei Vierteln sah es sehr gut aus für die deutsche Mannschaft: 46:29.

Foto oben: DBB/Sevastos, Fotos Galerie: FIBA | DBB/Sevastos

Wildes Spiel

„Wild“ begann das dritte Viertel, die DBB-Auswahl behielt aber die Kontrolle (48:32, 23.). Schweden war offensiv doch recht limitiert, aber die ING-Korbjäger ließen die letzte Spur Konzentration bei einigen Szenen vermissen. Dennoch blieb es beim deutlichen Vorsprung (52:34, Freiwürfe Schröder, 25.). Auf beiden Seiten ging jetzt viel daneben, die Unparteiischen pfiffen ein technisches Foul gegen Voigtmann, es war in diesen Minuten sehr hektisch. Davon profitierten die Gastgeber, die ihre Chance witterten (52:39, 28.). Bei Deutschland wollte nichts fallen, während die Schweden per Dreier auf 52:42 herankamen (29.). Die Punkte von Weiler-Babb nach wildem Gewühl kamen da genau zum richtigen Zeitpunkt.

Technische Probleme

Rund zehn Minuten lang war das Spiel Ende des dritten Viertels unterbrochen, es gab größere Probleme mit dem Scoreboard. Bis dort wieder alles in Ordnung gebracht war, dauerte es noch einmal. Dann ging es endlich weiter, ohne Fouls auf der Anzeige. Wohlfarth-Bottermann hatte die Zwangspause offenbar bekommen, denn er punktete am offensiven Brett und sicherte sich hinten den Rebound (56:42, 32.). Ein Rhythmus war nicht mehr wirklich im Spiel, für das DBB-Team galt es jetzt, die wichtigen Punkte ins Ziel zu bringen. „WoBo“ hatte extrem starke Minuten, war bei enem „double double“ angekommen (60:46, 35.). Aber Schweden steckte nicht auf und war mehrfach drauf und dran, den Rückstand in den einstelligen Bereich  zu verkürzen. Wagners Zweier zum 62:48 (37.) brachte zwar keine Ruhe ins Spiel, hielt den Gegner aber auf Distanz. Der Dreier von Voigtmann war dann der berühmte „Deckel drauf“ (65:50, 38.). Das Spiel war entschieden!

„Sehr gute erste Halbzeit“

Bundestrainer Gordie Herbert: „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, offensiv und defensiv. Im dritten Viertel haben wir offensiv etwas getrauchelt. Respekt an Schweden, das nie aufgegeben hat. Ich bin stolz auf meine Spieler und deren defensiven Einsatz. Wir haben Schweden auf deren eigenen Feld bei 50 Punkten gehalten.“

Jonas Wohlfarth-Bottermann: „Es war wichtig, dass wir einen Gegner wie Schweden sehr ernst genommen und uns gut vorbereitet haben. Wir haben gekämpft und unser Tempo immer beibehalten. Letztlich haben wir die Schweden mit unserer Defense bezwungen.“

Für Deutschland spielten:

Niels Giffey (letzter Verein: Zalgiris Kaunas/LTU, 2), Justus Hollatz (CB Breogán/ESP, 2), Maodo Lô (ALBA BERLIN, 5), Andreas Obst (FC Bayern München, 6), Gavin Schilling (CSP Limoges/FRA, 0), Dennis Schröder (Free Agent, 12), Christian Sengfelder (Brose Bamberg, 0), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN, 3), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 5), Franz Wagner (Orlando Magic/USA, 16), Nick Weiler-Babb (FC Bayern München, 5), Jonas Wohlfarth-Bottermann (Hamburg Towers, 11).

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