Die deutsche Herren-Nationalmannschaft ist beim FIBA Basketball World Cup 2023 weiterhin ungeschlagen und auf einem sehr guten Weg. In Okinawa/JPN gewann das Team von Bundestrainer Gordon Herbert heute mit 85:82 (24:25, 25:19, 13:22, 23:16) gegen Australien und zeigte eine hervorragende Leistung. Am kommenden Dienstag, 29. August, 16.30 Uhr Ortszeit (9.30 Uhr dt. Zeit), hat die DBB-Auswahl die große Chance, mit einem Sieg gegen Finnland verlustpunktfrei die „obere“ Zwischenrunde zu erreichen. Dort würde man dann gegen die beiden erstplatzierten Teams der Gruppe F um den Einzug ins Viertelfinale spielen.

Hervorragender Start

Für den verletzten Franz Wagner, dessen Status weiter „day by day“ ist, rückte Isaac Bonga zu Dennis Schröder, Andreas Obst, Daniel Theis und Johannes Voigtmann in die Starting Five. Unter den Augen von Dirk Nowitzki, der aus Manila nach Okinawa gekommen war, legte das DBB-Team ganz stark los. Schröder, Theis, Bonga und Voigtmann per Dunk besorgten das 8:0 (3.), das Australien in eine frühe Auszeit zwang. Bonga netzte einen Dreier zum 11:2 und war kurz später am Brett erfolgreich (13:5, 4.). Schröder punktete aus neun Metern, direkt gekontert von Patty Mills auf australischer Seite. Der nun überragende Mills brachte sein Team von kurz hinter der Mittellinie auf 16:13 heran (6.). Australien hatte die schwache Anfangsphase überwunden und war beim 18:16 noch näher heran (7.). Deutschland beging erst nach mehr als sieben Minuten sein erstes Foul, Niels Giffey traf zum 22:18. Dann ging Australien in Führung (22:23, 9.) und lag auch nach zehn sehr unterhaltsamen Minuten knapp vorne (24:25).

Hochklassige Partie

Mit einem offenem Dreier war Maodo Lo zum 27:27 erfolgreich (12.). Kurz später zwang er Josh Giddey mehr als acht Sekunden in die eigene Hälfte und hatte gute Minuten. Schröder brachte die DBB-Auswahl per Distanzwurf wieder nach vorne (30:28, 13.). Der DBB-Point Guard lenkte, scorte und verteidigte und wurde von Lo perfekt unterstützt (34:30, 14.). Deutschland warf sich in jeden Ball und kämpfte um jeden Zentimeter auf dem Court. Eine sehenswerte und hochklassige Partie, die sich dem Publikum bot. Mit einer überzeugenden deutschen Mannschaft (41:33, 17.). Doch auch die Boomers waren jederzeit brandgefährlich und binnen weniger Sekunden wieder da (41:39, 18.). Mit einem 49:44 für Deutschland ging es in die Kabinen.

Fotos: DBB/Camera 4

Deutschland muss aufpassen

Etwas unglücklich startete Deutschland in das dritte Viertel, hatte ein, zwei Mal Pech, auch mit den Entscheidungen der Unparteiischen. Dennoch lag man auch nach 23 Minuten vorne (54:51). Ein überragender Mills war aber auf australischer Seite kaum zu kontrollieren. Da ließ sich auch Schröder nicht zweimal bitten und setzte das bisweilen sensationelle Duell der beiden Spielmacher fort (57:54, 25.). Dann wechselte die Führung erneut, Auszeit Deutschland (57:58). Es war atemberaubend, was beide Teams aufs Parkett brachten. Die ING-Korbjäger mussten jetzt aufpassen, dem Gegner keinen Lauf zu gestatten (59:63, 28.). Vorne wollten die Würfe nicht fallen, bis Lo von weit draußen erfolgreich war (62:65, 30.). Australien hatte nach 30 Minuten einen leichten Vorteil auf seiner Seite (62:66).

Nervenkitzel

Schröder eröffnete das letzte Viertel mit einem überragendem Step-Back-Dreier, woraufhin auch Lo im nächsten Angriff aus der Distanz einnetzte (68:66, 31.). Der 10:0-Lauf brachte die Führung zurück und zwang Australien zur Timeout. In der Folge gelang es den DBB-Herren, die enge und intensive Presse der Australier zu überspielen. Thiemann zog das Tempo an und schloss erfolgreich in der Zone ab (74:69, 33.). Auch in der Verteidigung setzte er mit einem athletischen Block gegen Green ein Zeichen. Dennoch blieb es weiterhin ein Spiel auf Augenhöhe (74:73, 35.). Beide Nationalmannschaften intensivierten den defensiven Druck und Körbe mussten hart erarbeitet werden. In die letzten drei Spielminuten ging es mit einem Vorteil für das deutsche Team. Lo elektrisierte die Halle mit seinem Dreier über das Brett (79:75, 38.). Doch die Boomers ließen sich nicht abschütteln und glichen das Spiel erneut aus. Es war ein ständiges Hin und Her. 60 Sekunden vor Schluss stand es 81:81. Schröders Drive in die Zone machte den Anfang (83:81, 39.). Nach einem kontroversen Ballverlust Deutschlands witterte wiederum Australien seine Chance auf den Last-Minute-Sieg (83:82). Doch das DBB-Team verteidigte konsequent, stahl den Ball und sicherte sich den Ballbesitz. Fünf Sekunden zu gehen – Deutscher Einwurf – Korbleger Lo (85:82, 40.). Damit schlug Deutschland Australien in einem unfassbar intensiven Kampf und kann den Gruppensieg gegen Finnland perfekt machen.

„Unser Finish war entscheidend“

Maodo Lo: „Alles in allem ein hart erkämpfter Sieg. Nach unserem tollen Start, kamen die Australier zurück und waren auf Augenhöhe. Danach war das Spiel ein offener Schlagabtausch. Für uns ist es ein großer Erfolg ein Team wie Australien zu schlagen. Ich denke das Spiel hat aus neutraler Perspektive sehr viel Spaß gemacht.“

Gordon Herbert: „Das war ein richtig gutes Basketballspiel mit zwei Kontrahenten die alles reingeworfen haben. Wir haben es heute geschafft stark zu starten und zu finishen Nachdem wir im dritten Viertel Momentum verloren haben, war es entscheidend gut ins vierte Viertel reinzukommen, was uns gelungen ist. Am Ende wurde das Spiel über den letzten Ballbesitz entschieden.“

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Isaac Bonga 9 FC Bayern München
Niels Giffey 2 FC Bayern München
Justus Hollatz 0 Anadolu Efes/TUR
David Krämer 0 Fundacion CB Granada/ESP
Maodo Lo 20 Olimpia Milano/ITA
Andreas Obst 2 FC Bayern München
Dennis Schröder 30 Toronto Raptors/NBA
Daniel Theis 9 Indiana Pacers/NBA
Johannes Thiemann 2 ALBA BERLIN
Johannes Voigtmann 7 Olimpia Milano/ITA
Moritz Wagner 4 Orlando Magic/NBA