Die deutsche Herren-Nationalmannschaft befindet sich nach einem weiteren Erfolg bei der World Cup Qualifiers auf einem sehr guten Weg zum FIBA Basketball World Cup 2023 in Indonesien, Japan und auf den Philippinen. In Tallinn bezwang das Team von Bundestrainer Gordon Herbert den Gastgeber Estland heute mit 88:57 (18:11, 13:11, 36:16, 21:19). Mit nunmehr vier Siegen aus fünf Spielen wurde die Tabellenführung in Gruppe D verteidigt. Am kommenden Sonntag, 3. Juli 2022, folgt der nächste World Cup Qualifier in Bremen gegen Polen (ÖVB-Arena, 18.00 Uhr, Tickets sind über unseren Ticketshop erhältlich, live und kostenlos bei MagentaSport).

  1. 1. Halbzeit

Die deutsche Mannschaft spielte zu Ehren des jüngst im Alter von nur 46 Jahren verstorbenen Ex-Nationalspielers Ademola Okulaja mit Trauerflor. Unter den Augen von DBB-Präsident Ingo Weiss und DBB-Geschäftsführer Heinz Schoenwolf schickte Herbert Dennis Schröder, Kenneth Ogbe, Isaac Bonga, Johannes Voigtmann und Jonas Wohlfarth-Bottermann als Starting Five aufs Parkett.

Nach kaltem Start der Deutschen netzte Bonga einen Dreier zum 3:5 (2.), aber sonst fehlte in den ersten Angriffen der Rhythmus. Schröder checkte mit einem schnellen Anritt ein und traf auch zur 7:5-Führung, Bonga verwandelte einen Fastbreak per Dunking (9:5, 4.). Gavin Schilling führte sich bei seinem Debüt per Dunk bestens ein (11:5, 6.), „Deutschland ist da“ formulierte es Experte Alex Vogel am Mikrofon. Voigtmann besorgte das 13:5 und vollendete den deutschen 13:0-Lauf. Bonga überragte defensiv, die Esten ließen einige offene Dreier – ihre eigentliche Stärke – liegen und Center Maik Kotsar war noch kein Faktor. Auch Christian Sengfelder punktete (15:7, 7.). Bonga musste angeschlagen vom Feld, Deutschland verlor offensiv etwas den Rhythmus. Nach dem ersten Viertel sah es dennoch recht ordentlich aus für das DBB-Team (18:11).

Schröder begann das zweite Viertel humpelnd, aber er blieb auf dem Feld und ging zum Korb, wo er nur durch Foul gestoppt werden konnte. Nach einer weiteren Top-Aktion von ihm hieß es (23:12, 12.). Dass er auch ein großartiger Passgeber ist, zeigt er beim Anspiel auf Voigtmann, das zum 25:12 führte. Der Center zeigte seine individuelle Klasse (Dunk zum 27:12, 14.), die Esten flüchteten sich in eine Auszeit. Bis auf die Dreierquote (1/12) stimmte vieles im DBB-Team. Prompt netzte Justus Hollatz von „downtown“ zum 30:16 (15.). Estland hatte bereits einige Leistungsträger mit drei Fouls, aber Deutschland durfte sich nicht zu sicher sein. Das 31:22 (17.) von Kotsar wurde vom Publikum bejubelt, Herbert stoppte den kleinen estischen Lauf mit einer Auszeit. Bei beiden Teams fielen minutenlang keine Würfe. Zur Pause lagen die Deutschen weiter mit 31:22 in Front, hatte aber fünf Minuten lang nicht gescort. Sowohl Estland als auch Deutschland waren unter 30 Prozent Wurfquote geblieben.

Isaac Bonga beim Dunk.
Foto: FIBA
Dennis Schröder.
Foto: FIBA

2. Halbzeit

Zwei Punkte von Bonga eröffneten die zweite Hälfte, in der es nun zunächst darauf ankam, die Esten nicht zurück ins Spiel zu lassen. Nach einem „and one“ von Schröder und einem Freiwurftreffer von Wohlfarth-Bottermann hieß es 37:22 (22.), der Auftakt war gelungen. Sengfelders Dreier zum 40:24 führte zur Auszeit Estlands. Hellwach agierten die ING-Korbjäger, die jetzt klar überlegen waren. Bonga und Sengfelder übernahmen offensiv (46:27, 25.), es machte viel Spaß den Deutschen zuzusehen (51:27, Dreier Sengfelder, 26.). Sengfelder überragte in diesen Minuten (61:35, 18.). Nach drei Vierteln war mehr als eine Vorentscheidung gefallen (67:38).

Im Schlussviertel brannte nichts mehr an. Die Konzentration bei der DBB-Auswahl ließ angesichts des klaren Vorsprungs phasenweise etwas nach, aber im Resultat schlug sich das zunächst nicht wesentlich nieder. Estland versuchte zwar alles, kam auch gegen Ende noch etwas näher heran. Aber die DBB-Auswahl war ein zu starker Gegner, der nur wenig zuließ und überhaupt nicht mehr in Gefahr geriet. Kostja Mushidi kam kurz vor dem Ende noch zu seinem Debüt.

Stimmen

Dennis Schröder:
„Wir haben heute 40 Minuten lang sehr gute Defense gespielt und immer als Team zusammengehalten. Viele von uns hatten heute ein gutes Spiel. Im dritten Viertel wurde der Spielfluss besser, wir haben einfach unseren Würfen vertraut. Bei mir sah es noch nicht so gut aus, aber ich freue mich jetzt auf die Partie gegen Polen.“

Gordon Herbert:
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, es war insgesamt eine sehr gute Leistung. Wir sind im zweiten Viertel ein bisschen gestrauchelt, haben dann aber sieben, acht wirklich gute Minuten gespielt. Defensiv war ich sehr zufrieden.“

Für Deutschland spielten:
Isaac Bonga (Free Agent, 21), Justus Hollatz (CB Breogán/ESP, 6), Bennet Hundt (EWE Baskets Oldenburg, 0), David Krämer (Basketball Löwen Braunschweig, 11), Kostja Mushidi (SYNTAINICS MBC, 0), Kenneth Ogbe (EWE Baskets Oldenburg, 4), Gavin Schilling (FC Bayern München, 2), Dennis Schröder (Free Agent, 14), Christian Sengfelder (Brose Bamberg, 23), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 6), Lukas Wank (FRAPORT SKYLINERS, 0), Jonas Wohlfarth-Bottermann (Hamburg Towers, 1).

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