Sieg für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft gegen den Senegal. Beim FIBA Basketball World Cup 2019 in China hat das Team von Bundestrainer Henrik Rödl das erste Spiel der Runde um die Plätze 17-32 gewonnen. Nach 40 Minuten hieß es vor 14.300 Zuschauern in Shanghai 89:78 (14:11, 22:26, 30:23, 23:18) aus deutscher Sicht. Damit besteht weiterhin die gute Chance, eines der vier Olympischen Qualifikationsturniere im nächsten Jahr zu erreichen. Am kommenden Montag, 9. September 2019, steht zum Abschluss die Partie gegen Kanada auf dem Programm (14.00 Uhr dt. Zeit, live, kostenlos für alle und ohne Registrierung bei MagentaSport).

Zum siebten Mal in Folge schickte Rödl seine erste Fünf in der Besetzung Dennis Schröder (Foto), Ismet Akpinar, Paul Zipser, Daniel Theis und Maximilian Kleber aufs Feld. Deutschland kam ordentlich in die Partie, auch wenn die Senegalesen die ersten schwierigen Würfe trafen (6:7, 3.). Der Speed von Schröder und die Athletik am Brett von Kleber brachten das DBB-Team nach vorne (10:7, 5.). Offensiv war man im Spiel, spielte die Stärken aus und auch defensiv gelangen einige Stops (14:9, 6.). Die Körpersprache drückte Willen und Energie aus, aber die Physis der Afrikaner war nicht so einfach zu bekämpfen. Der deutsche Spielfluss stockte in den folgenden Minuten, auf die Defense war allerdings Verlass (14:11, 10.).

Der Dreier von Kapitän Robin Benzing war die erste Szene im zweiten Viertel, wurde aber umgehend von weit draußen gekontert, wiederum per Dreier beantwortet von Akpinar (20:14, 12.). Die Gangart wurde ruppiger, die DBB-Auswahl nutzte ein unsportliches Foul des Gegners zum 24:16 (Dreier Johannes Voigtmann, 13.). Der Senegal ließ sich aber nicht abschütteln und blieb ein unangenehmer Kontrahent, auch weil der deutschen Mannschaft jetzt einige Fehler zu viel unterliefen (24:22, 15.). Deutschland mühte sich den anfänglichen Rhythmus zurückzugewinnen, tat sich aber enorm schwer und musste den Ausgleich hinnehmen (28:28, 17.). Per Dreier ging der Senegal in Führung (31:33, 19.) und traf wieder ganz schwierige Würfe. Der Pausenstand von 36:37 war die logische Konsequenz.

Die Partie war schon wenige Sekunden nach Wiederbeginn wieder in voller Fahrt, als ein „alley oop“ von Schröder auf Theis (Foto re.) und ein anschließender Schröder-Dreier das 41:39 bedeuteten (22.). Schröder machte auch das 43:39, ehe der Senegal mit einem Dreier zum Erfolg kam und per Dunk die Führung zurückholte (43:44, 23.). Auch der nächste Dreier fiel in den deutschen Korb, aber Schröder war zur Stelle (46:47, 25.). Es war ein verbissener Kampf, bei dem sich die Afrikaner immer wieder unter dem Korb durchsetzen konnten, während Schröder sein Team am Leben hielt. Die deutschen Fans bangten um ihr Team, Benzing besorgte an der Freiwurflinie den Ausgleich, Voigtmann netzte einen ganz wichtigen Distanzwurf zum 53:50 (27.). Der nun überragende Schröder legte einen Dreier drauf, Auszeit Senegal (56:50). Die Afrikaner hatten wieder die für sie passende Antwort, Deutschland nahm den Kampf an und verteidigte den Vorsprung mit aller Kraft. Der Dreier von Lo war Balsam für die deutschen Nerven (61:53, 29.) und Schröder war nicht mehr zu bremsen (64:53, 30.). Bis zur Viertelpause war der Senegal dann plötzlich wieder nah dran (66:60).

Benzing per Dreier und Voigtmann trafen zum 71:60 (32.), der Senegal zeigte sich unbeeindruckt, aber Benzing netzte noch einmal von „downtown“, Auszeit Senegal (76:63, 34.). Die DBB-Anhängerschar jubelte begeistert, als der ganz starke Voigtmann (li.) zum 78:65 traf (35.). Wunderbar wurde der Ball jetzt geteilt und häufig der am besten postierte Mitspieler gefunden. Vorsicht war aber auch weiterhin geboten, denn der Senegal dachte nicht daran aufzugeben. Deutschland agierte in den letzten Spielminuten allerdings souverän und kam immer wieder zu guten Würfen (82:69, Theis nach Lo-Zuspiel). Den Schlußpunkt aus deutscher Sicht setzte Andi Obst, der kurz nach seiner Einwechselung aus der Distanz traf. Am Ende gewann das DBB-Team mit 89:78 und darf weiter auf ein Ticket für das vorolympische Qualifikationsturnier hoffen.

Stimmen:

Robin Benzing: „Das war hart heute, der Gegner hat uns das Leben richtig schwer gemacht. Der Lauf in der zweiten Halbzeit hat uns dann einen komfortablen Vorsprung gebracht. Dann haben auch wir schwierige Würfe getroffen und gute Defense gespielt. Dennis hat übernommen, aber alle Spieler waren involviert, es war eine echte Teamleistung. Es ist in dieser Phase des Turnieres egal, wie man die Spiele gewinnt, es zählen nur die Siege. Heute haben wir die wichtigen Würfe getroffen.“

Henrik Rödl: „Der Senegal hat gezeigt, dass er ein gutes Team hat. Die Senegalesen haben gut aus der Distanz geworfen (8/16), darunter viele schwierige Würfe mit der Hand im Gesicht. Wir sind gut in die zweite Halbzeit gekommen, als Dennis uns getragen hat. Auch die anderen Spieler haben Gas gegeben und ich bin stolz auf alle. Jetzt haben wir ein wichtiges Spiel gegen Kanada vor der Brust. Da werden wir uns so präsentieren, wie es sein soll.“

Für Deutschland spielten:
Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder/NBA, 24), Maodo Lo (FC Bayern München, 5), Ismet Akpinar (Besiktas Istanbul, 3), Andreas Obst (ratiopharm ulm, 3), Robin Benzing (Basket Zaragoza/ESP, 11) Paul Zipser (FC Bayern München), Niels Giffey (ALBA BERLIN), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN), Danilo Barthel (FC Bayern München, 3), Maximilian Kleber (Dallas Mavericks/NBA, 12), Daniel Theis (Boston Celtics/NBA, 14), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 14).

World Cup Website (Ergebnisse, Stats etc.)