Die DBB-Herren haben das Turnier im portugiesischen Coimbra für sich entschieden. Im Endspiel gegen Portugal setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Chris Fleming mit 79:74 (20:15, 26:22, 16:14, 17:23) durch. Im deutschen Team trafen Tibor Pleiß und Maodo Lo am besten (je 16 Punkte). Am kommenden Freitag geht es mit dem ERGO Supercup in Ulm/Neu-Ulm weiter.

Einen Tag nach dem ordentlichen 78:61-Erfolg gegen Großbritannien trat Deutschland ohne Danilo Barthel und Alex King an, die beide geschont wurden. Maodo Lo (Foto oben), Paul Zipser, Patrick Heckmann, Daniel Theis und Tibor Pleiß nahmen die Partie auf deutscher Seite in Angriff. Das DBB-Team war zu Beginn nicht bereit und geriet nach knapp zwei Minuten 0:7 in Rückstand, Fleming versuchte den portugiesischen Lauf durch eine frühe Auszeit zu stoppen. Pleiß traf nach drei Minuten endlich, Theis verwandelte zwei Freiwürfe und nach Zipsers „and one“ war der Ausgleich geschafft (7:7, 4.). Aber die quierligen Portugiesen stellten die deutsche Defense weiter vor größere Probleme. Den berühmten Schritt zu spät kamen die ING-DiBa-Korbjäger gleich mehrmals (10:12, Dreier Benzing, 6.). Lo brachte seine Mannschaft mit 14:12 in Führung, Makai Mason (Foto unten) setzte Johannes Voigtmann glänzend ein: 16:13, (7.). Mason traf nach einigen Fahrkarten auf beiden Seiten zum 20:15 nach dem ersten Viertel.

MasonMakai2016vsFIN-250Das Scouting war völlig fehlerhaft, aber die DBB-Auswahl kontrollierte das Spiel jetzt und behauptete eine knappe Führung (27:20, 13.).  Pleiß´ Dreier zum 30:21 wurde allerdings prompt aus der Distanz beantwortet. Deutschland war jetzt wacher und vor allem bei den Rebounds voll da (33:24, ´and one´ Voigtmann, 16.). Zipser machte den Vorsprung zweistellig, das DBB-Team variierte erfolgreich in der Defense (38:24, Dreier Lo, 17.). Das Zusammenspiel war jetzt deutlich flüssiger, Pleiß stopfte zum 40:27 (18.). Portugal blieb aber gefährlich und holte bis zum Seitenwechsel durch einige deutsche Nachlässigkeiten noch etwas auf (46:37).

Giffey und Pleiß zeichneten für das 50:37 zu Beginn der zweiten Halbzeit verantwortlich. Doch die nächsten Szenen gehörten wieder den Gastgebern, denen Deutschland wie aus dem Nichts einen 9:0-Lauf gestattete. Wieder musste Fleming eine frühe Auszeit nehmen (50:46, 26.). Los Dreier war Balsam für die deutsche Mannschaft, aber die Partie war jetzt hektisch und emotional (5. Foul Giffey). Mason zeigte seine bisher beste Vorstellung im DBB-Trikot, Deutschland blieb vorne (57:49, 28.). Theis spielte bei einem spektakulären „put back“ seine ganze Athletik aus und netzte auch den Bonus-Freiwurf: 60:49 (29.). Portugal versuchte es auf die sehr ruppige Art, konnte die DBB-Auswahl damit aber nicht wirklich beeindrucken. Bastian Doreth machte mit dem Buzzer das 62:51.

Portugal gab nicht auf, kam sofort zu Viertelbeginn wieder heran (62:56). Die deutsche Mannschaft leistete sich eine weitere Schwächephase, die Fleming mit einer Auszeit beenden wollte (62:59, 32.). Deutschland war von der Rolle und Portugal voll da: 62:62 (33.). Das Fleming-Team drohte die Partie aus der Hand zu geben (65:66, 34.), aber da war noch Maodo Lo: Dreier zum 68:66 (36.). Portugal war „on fire“ und traf plötzlich Würfe, die zuvor noch klar daneben gegangen waren. Das DBB-Team wehrte sich energisch (71:69, „and one“ Theis, 37.), wollte den Sieg unbedingt. Wieder ging Portugal per Dreier in Führung, wieder antwortete Theis. Es wurde dramatisch. Mason traf zwei Freiwürfe zum 75:74 knapp zwei Minuten vor dem Ende. Es folgten ein Ballgewinn und zwei Rebounds von Pleiß, ehe Theis 26 Sekunden vor dem Ende an die Linie schritt: 77:74. Portugal verwarf und Benzing machte an der Freiwurflinie alles klar.

„Das war ein sehr guter Test heute. Wir haben schlecht angefangen, danach aber die Partie weitgehend kontrolliert. Im vierten Viertel sind wir durch einige Verletzungen (Heckmann: Schlag auf die Nase; Zipser: Wadenkrämpfe) aus dem Rhythmus gekommen, haben Fehler gemacht und dem Gegner so Energie gegeben. Das hätten wir uns leichter machen können, aber Daniel und Maodo haben das Spiel mit wichtigen Aktionen gerettet“, so Chris Fleming.

Für Deutschland spielten:
Makai Mason (Yale University/USA, 10), Akeem Vargas (ALBA Berlin, 2), Maodo Lo (Brose Bamberg, 16), Niels Giffey (ALBA BERLIN, 4), Daniel Theis (Brose Baskets, 14), Tibor Pleiß (Utah Jazz/USA, 16), Robin Benzing (CAI Saragossa/ESP, 6), Bastian Doreth (medi Bayreuth, 2), Paul Zipser (Chicago Bulls/USA, 5), Patrick Heckmann (Brose Bamberg),  Johannes Voigtmann (Kutxa Laboral Vitoria/ESP, 4).

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Fotos: Matthias Stickel