DBB-Herren mit zweitem Sieg gegen Israel

Zweiter Erfolg gegen Israel binnen vier Tagen! Im Rahmen der World Cup Qualifiers ist der deutschen Herren-Nationalmannschaft erneut ein sehr wichtiger Erfolg gelungen. Im Heidelberger SNP dome gewann das Team von Bundestrainer Gordon Herbert nach dramatischem Verlauf mit 84:80 (20:20, 19:14, 15:31, 30:15) und übernahm damit die Tabellenführung in Gruppe D. Weiter geht es in der Qualifikation Ende Juni 2022 mit der Partie in Estland.

Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges in der Ukraine begann die Partie. Herbert baute wie auch schon in Tel Aviv auf die Starting Five mit Justus Hollatz, David Krämer, Dominic Lockhart, Robin Benzing, der vor dem Spiel von DBB-Präsident Ingo Weiss rückwirkend für sein 150. Länderspiel geehrt worden war, und Jonas Wohlfarth-Bottermann. Die drei zum Team gestoßenen EuroLeague-Spieler Maodo Lo, Johannes Thiemann (beide ALBA BERLIN) und Andreas Obst (FC Bayern München) saßen zunächst auf der Bank.

Deutschland begann nervös, die erste Würfe fielen nicht. Bis Kapitän Benzing nach über drei Minuten energisch zum Korb zog, vollstreckte und auch den Bonusfreiwurf versenkte (3:2, 4.). Die Partie kam insgesamt nur langsam in Gang, aber die DBB-Auswahl kämpfte sich hinein und lag nach einem „and one“ von Krämer mit 9:5 vorne (5.). Zwei Dreier der Israelis wendeten das Blatt, noch wollte keine rechte Stimmung unter den rund 2.400 Zuschauern aufkommen (10:12, 6.). Die deutsche Defense ließ zu viele einfache Punkte zu. Geburtstagskind Christian Sengfelder meldete sich per Dreier zum 15:14 (8.), dann tankte sich Max DiLeo geschickt durch und Maodo Lo traf einen Dreier (20:18, 10.). Nach dem ersten Viertel hieß es 20:20.

Lo lief langsam warm und brachte sein Team per Dreier mit 25:22 nach vorne (12.). Dann aber schlichen sich wieder einige Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel, die Israel sofort nutzte (25:27, 13.). Bei keinem der beiden Teams konnte man von einem Rhythmus sprechen, es war ein verbissener Kampf (27:29, 15.). Der Unterhand-Move von Benzing zum 31:29 war sehenswert (16.), Israel gab aber keinen Zentimeter nach. Lo glänzte gleich mehrmals mit seinem Antritt, Lockhart traf nach schönem Anspiel von Krämer zum 35:31 (18.). Zur Pause war noch nichts entschieden (39:34).

DBB-Präsident Ingo Weiss ehrt Kapitän Robin Benzing für sein 150. Länderspiel.
Foto: DBB /Camera 4

David Krämer in seinem Element. Blitzsauberer Wurf gegen Israels Yam Madar.
Foto: DBB/Camera 4

Israel übernahm zu Beginn des dritten Viertels wieder die Führung (41:42, 22.). Ein Dunking von Thiemann „weckte“ die Fans, aber ein Problem im deutschen Spiel blieben die Lücken in der Defense (45:46, 24.). Es bahnte sich ein ähnlich spannender Kampf an wie in der Partie vor vier Tagen in Tel Aviv. Beim 45:50 musste das DBB-Team aufpassen (26.). Die Defense fand einfach keinen Zugriff und nach 27 Minuten sah es nicht gut aus für die deutsche Mannschaft (47:56). Sengfelders „and one“ kam zwar zum richtigen Zeitpunkt, aber das Momentum war eindeutig auf der Seite der Israelis und nach 30 Minuten sprach vieles für den Gegner (54:65).

Nun brauchte es einen kräftigen Ruck und Sengfelder und Hollatz machten den Anfang zum 59:65 (31.), Auszeit Israel. Doch näher sollte es zunächst nicht an den Gegner herangehen (61:70, 33.). Fast schon mit dem Mute der Verzweiflung mobilisierte die DBB-Auswahl alle Kräfte, Israel konterte aber alle Bemühungen der ING-Korbjäger. Michael Kessens besorgte das 65:70 nach 34 Minuten, es keimte Hoffnung auf. Doch Israel fand immer wieder Antworten und war fünf Minuten vor dem Ende weiter recht klar vorne (65:73). Dann traf Obst eine schweren Dreier (72:75, 38.), Deutschland war wieder in Schlagdistanz. Die Halle kochte, als Thiemann das 74:75 besorgte und Obst die Führung zurückholte (76:75, 39.). Dramatisch ging es zu, um jeden Zentimeter wurde gerungen (78:76, Thiemann ´40). Ballgewinn Deutschland (´25), Lo an der Freiwurflinie: 80:76 (´19). Dreier Israel (´14), Foul Israel, Freiwürfe Krämer: 82:79 (´13), Foul Deutschland (´7), Freiwürfe Israel: 82:80, Auszeit Deutschland. Korb Benzing, Spiel gelaufen, Riesenjubel!!!

Stimmen

Chris Sengfelder:
„Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Das war ein echter ‚big win‘. Wir haben Charakter gezeigt und freuen uns über die zwei Siege gegen Israel!“

Gordon Herbert:
„Das war sicher nicht unser bester Basketball heute, aber wir haben einen Weg gefunden zu gewinnen. Die zwei Siege sind enorm wichtig. Es war nicht ganz einfach, die drei EuroLeague-Spieler mit nur einem Training zu integrieren, aber alle drei haben sich gut eingefunden und heute einen wichtigen Beitrag geleistet. Unser ‚fighting spirit‘ war heute wirklich großartig.“

Für Deutschland spielten:
Dominic Lockhart (brose Bamberg, 5), Maodo Lo (ALBA BERLIN, 18), Max DiLeo (Hamburg Towers, 2), Michael Kessens (Telekom Baskets Bonn, 8), Robin Benzing (Fortitudo Bologna/ITA, CAP, 7), Bastian Doreth (medi bayreuth, dnp), Jonas Wohlfarth-Bottermann (MHP RIESEN Ludwigsburg, 0), Justus Hollatz (Hamburg Towers, 8), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN, 10), Andreas Obst (FC Bayern München, 5), Christian Sengfelder (brose Bamberg, 14), David Krämer (Basketball Löwen Braunschweig, 7).

Boxscore

Alle Infos zu den World Cup Qualifiers

DBB spendet Einnahmen

Der Deutsche Basketball Bund spendet die Einnahmen des World Cup Qualifiers gegen Israel in Heidelberg an die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft Rhein Neckar e.V. mit Sitz in Heidelberg.

Die Spende in Höhe von 25.000 Euro geht an den Verein, der deutsche und ukrainische Mitglieder vereinigt. Die Hauptaufgabe der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft ist die Verbreitung von Informationen in der deutschen Bevölkerung zur ukrainischen Kultur und Geschichte sowie zu aktuellen Vorgängen in der Ukraine.

„Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine und sind in Gedanken bei Ihnen, Ihren Familien und Freunden. Die Spende soll mithelfen, das durch den Krieg verursachte Leid der Menschen in der Ukraine zu lindern. So möchten wir einen kleinen Teil dazu beitragen, dass dieser schreckliche Krieg so schnell wie möglich beendet wird“, sagt DBB-Präsident Ingo Weiss.