Die deutsche Nationalmannschaft trifft am 27. August 2017 in der Berliner Mercedes-Benz Arena auf die französische Auswahl (Tickets). Das geschichtsträchtige Duell führt die DBB-Auswahl wieder an den Ort der EuroBasket 2015 zurück und dient beiden Teams als letzte Standortbestimmung vor der am 31. August beginnenden EuroBasket 2017. Wir haben uns mit dem hochkarätigen Gegner beschäftigt.

Größte Erfolge
2. Platz Olympische Spiele 1948 und 2000
3. Platz Weltmeisterschaft 2014
1. Platz Europameisterschaft 2013

FIBA-Ranking: Platz 4
Trainer: Vincent Collet

Ewige DBB-Bilanz: 62 Spiele (21 Siege, 41 Niederlagen)
Höchster Sieg: 88:64 (15. September 1971)
Höchste Niederlage: 47:105 (23. Februar 2000)
Letztes Spiel: 63:68 (30. August 2015)

So lief’s in der Quali: Gar nicht. Frankreich marschierte bei der EuroBasket 2015 bis ins Halbfinale und wurde am Ende Dritter. Damit hatten die Franzosen automatisch das Ticket für die EuroBasket 2017 in der Tasche. Auch 2015 testete die deutsche Nationalmannschaft gegen den Nachbarn: In Straßburg verlor man deutlich mit 52:76, in Köln konnten die DBB-Korbjäger das Spiel enger gestalten (63:68).

Stats Watch: Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 war für die französische l‘Équipe im Viertelfinale Schluss. Im Schnitt scorte Frankreich 81,7 Punkte pro Spiel, im Teilnehmerfeld der Olympioniken ein durchschnittlicher Wert (Rang 7). Auch das Rebounding war solide (36,5 Reb. pro Spiel), aber eben nicht mehr. Dafür findet sich Frankreich bei den Assistzahlen unter den Top Vier: 21,2 direkte Korbvorlagen verteilen die Franzosen pro Spiel an ihre Teamkollegen, ein Beleg dafür, wie gut sich die französische Mannschaft, die über Jahre gewachsen ist, inzwischen kennt.

Key Player: Nando de Colo (ZSKA Moskau, RUS) zieht im französischen Backcourt die Fäden, muss aber 2017 den Wegfall seines kongenialen Partners Tony Parker kompensieren. Der NBA-Star hatte 2016 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. De Colo übernahm schon 2016 bei Olympia die Hauptverantwortung in der Offensive und war mit durchschnittlich 15,7 Punkten Topscorer des Teams. Seine Vielseitigkeit unterstreicht der Guard mit 3,4 Rebounds und 2,4 Assists im Schnitt. Wieder zurück bei „Les Beleus“ ist NBA-Spieler Evan Fournier. Für Orlando legte Fournier in der abgelaufenen Saison im Schnitt 17,2 Punkte auf, holte drei Rebounds und verteilte pro Spiel drei direkte Korbvorlagen.

Bekannte Gesichter: Bis 2016 war Tony Parker DAS Gesicht der französischen Nationalmannschaft. Der Aufbauspieler der San Antonio Spurs hängte jedoch nach den Olympischen Spielen 2016 sein französisches Jersey an den Nagel. Da der in Deutschland bestens bekannte Fabien Causeur (zuletzt Meister mit den Brose Baskets udn wertvollster Spieler der Finalserie) nicht mehr im französischen Kader steht, darf man an dieser Stelle sicher die drei NBA-Spieler Boris Diaw (zuletzt Utah Jazz), Joffrey Lauvergne (San Antonio Spurs) und Kevin Seraphin (zuletzt Indiana Pacers) nennen, die dem Gegner trotz des Fehlens einiger namhafter Akteure eine große Qualität geben.

Fun Fact: Vincent Collet berief nur sechs Spieler aus der Olympiamannschaft von 2016 in sein Aufgebot für die EuroBasket 2017. Der französische Basketball unterzieht sich derzeit einer radikalen Verjüngungskur.

Vorbereitung EuroBasket 2017: Holpriger Start mit einer 87:92-Niederlage vor eigenem Publikium gegen Kroatien. Evan Fournier (24) und Nando De Colo (15) waren von Beginn an die Säulen im französischen Spiel. So auch beim 98:77-Erfolg gegen Litauen (Fournier 17, De Colo 17). Nur wenige Tage später drehten die Balten vor eigenem Publikum das Blatt und triumphierten gegen schwache Franzosen mit 96:71 (De Colo 16, Heurtel 13, Jackson 12, Fournier 10). Anschließend gab es beim Turnier in Toulouse nur noch Siege für Frankreich: 85:60 gegen Belgien (Fournier 15, Lauvergne 13, De Colo 12), 100:70 gegen Montenegro (De Colo 24, Poirier 13, Heurtel 12) und 88:63 gegen Italien (Lauvergne 20, Fournier 17, Heurtel 11, De Colo 10).

Foto oben: Dennis Schröder im Jahr 2015 im Duell mit Joffrey Lauvergne.
Foto unten: Ebenfalls 2015: Karsten Tadda versucht an Nando De Colo vorbeizukommen.