Genau wie in der vergangenen Woche blicken wir bei unserem heutigen Update zu unseren DBB-Nationalspielern im Ausland auf insgesamt 30 Spiele zurück. Wie gestern bei den Damen begonnen küren wir ab heute auch bei den Herren unseren MVP der Woche für besonders starke Leistungen. Die Entscheidung ist uns bereits zum Auftakt alles andere als leichtgefallen. Die kleine Auszeichnung hätten auch weitere DBB-Korbjäger verdient gehabt.

Unser MVP der Woche: Johannes Voigtmann
Es war wohl die endgültige Qualifikation von ZSKA Moskau für die Playoffs der EuroLeague. Mit dem 96:89-Erfolg bei Real Madrid machten die Moskowiter jedenfalls einen Riesenschritt in Richtung TOP 8 und stehen aktuell auf Platz zwei mit 19 Siegen und zehn Niederlagen. Der DBB-Center war in Spanien richtig gut drauf und gehörte beim Sieger zu den dominierenden Akteuren. 30 Minuten stand Voigtmann auf dem Parkett und nutzte seine Spielzeit zu 18 Punkten (6/10, 4/7 3er) und neun Rebounds. Das macht ihn nach diesem wichtigen Spiel für uns zum MVP der Woche. In der VTB League siegte ZSKA 94:72 bei Kalev (Voigtmann 20 Min., acht Pkte, 2/6, elf Reb.) und steht dort auf Platz 3 (14:5).

Moritz Wagner // Isaac Bonga
Nach wie vor weiß man vor einem Spiel der Washington Wizards nie auch nur ansatzweise, was man von den beiden Deutschen Moritz Wagner und Isaac Bonga bekommt. Sicher ist nur, dass beide immer mal wieder gute Leistungen zeigen, aber dennoch keinen festen Platz in der Rotation gefunden haben. So verfolgten sie die 119:121-Niederlage gegen Sacramento gemeinsam vom Spielfeldrand. Wagner kam auch beim 131:122 gegen Utah (Bonga 19 Min., vier Pkte, 2/5, vier Reb., zwei Ass.) sowie beim 106:113 bei den Brooklyn Nets (Bonga zwölf Min., zwei Pkte, 1/2) nicht zum Einsatz. Beide DBB-Akteure erhielten schließlich beim Spiel gegen die New York Knicks (113:131) Spielzeit. Wagner war die kleine Spielpause nicht anzumerken (23 Min., elf Pkte, 3/4, 1/2 3er, drei Ass.) und auch Bonga hatte gute Szenen (16 Min., vier Pkte, 2/3, fünf Reb.). Die Wizards stehen auf Platz 13 im Westen (15:27).

Daniel Theis
Es bleibt schwierig für die Boston Celtics mit Daniel Theis (re.). Derzeit ist das Traditionsteam nur noch Achter im Osten (21:22). Das liegt aber weniger am Deutschen, der zuletzt gute Vorstellung an gute Vorstellung reihte. Das 110:117 in Cleveland wird der DBB-Big Man aber wohl lieber schnell vergessen, denn in 26 Minuten blieb er ohne Punkte (vier Reb., fünf Ass.). Anschließend unterlagen die Celtics den Sacramento Kings mit 96:107 (Theis 25 Min., 14 Pkte, 6/12, acht Reb.) und bezwangen die Orlando Magic mit 112:96 (Theis 32 Min., 13 Pkte, 6/11, 1/4 3er, elf Reb., drei Ass.). Schließlich musste man sich zuletzt den Memphis Grizzlies nach Verlängerung beugen (126:132, Theis 25 Min., 13 Pkte., 5/12, 2/2 3er, sechs Reb., vier Ass.).

Maximilian Kleber
Eher auf dem Weg nach oben sind derzeit die Dallas Mavericks mit Maximilian Kleber, der zuletzt allerdings auch in einigen „trade rumours“ genannt wurde. Die Mavs belegen den achten Platz im Westen (22:19) und freuen sich immer wieder über einen spektakulären Luka Doncic. Kleber hingegen agiert grundsolide mit sehenswerten „Ausreißern“. Zum 105:89 gegen die Los Angeles Clippers legte er in 41 Minuten zwölf Punkte (4/8, 2/5 3er) und sechs Rebounds auf. Die erste Partie in Portland ging knapp mit 119:125 verloren, Kleber agierte überzeugend (34 Min., 16 Pkte, 6/9, 4/7 3er, vier Reb., vier Ass.). In Spiel zwei wendeten die Mavericks das Blatt komplett und siegten mit 132:92 (Kleber 25 Min., acht Pkte, 3/4, 2/3 3er, sieben Reb.).

Isaiah Hartenstein
Bei den insgesamt aufstrebenden Denver Nuggets ist Isaiah Hartenstein in diesen Wochen kein Faktor. Zweimal kam er nicht zum Einsatz (131:127 OT vs Chicago, 110:99 @ Orlando), einmal nur für vier Minuten (129:104 vs Charlotte, vier Reb.). Immerhin elf Minuten aufs Parkett durfte der Deutsche gegen die New Orleans Pelicans (108:113, vier Pkte, 1/2, drei Reb.). Denver steht im Westen auf Platz fünf (26:17).

Dennis Schröder
Nach der Verletzung von LeBron James im Spiel gegen Atlanta (94:99) trägt Dennis Schröder bei den Los Angeles Lakers derzeit einen Großteil der offensiven Last. Den 116:105-Erfolg gegen die Charlotte Hornets sicherten beide Spieler noch gemeinsam (Schröder 33 Min., 22 Pkte, 9/19, 2/7 3er, vier Reb., sieben Ass.). Gegen Atlanta kam der DBB-Point Guard in 35 Minuten auf 16 Punkte (4/15, 8/9 Fw.), sieben Rebounds, vier Assists und zwei Steals. Eine weitere starke individuelle Vorstellung des Deutschen in Phoenix genügte nicht zum Sieg (94:111, 30 Min., 22 Pkte, 8/14, 2/4, drei Ass.). Ebenso wenig wie die 15 Punkte (2/10, 1/2 3er, 10/12 Fw.) in 35 Minuten bei den New Orleans Pelicans (111:128). Die Lakers sind Vierter im Westen (28:16).

Danilo Barthel
Zwei Siege fuhr Danilo Barthel mit Fenerbahce Istanbul ein. Dabei gehört der 84:61 gegen Zalgiris Kaunas in der EuroLeague in die Kategorie „ganz wichtig“, denn er bringt Fenerbahce auf Platz sechs (18:12) und damit auf einen Playoffrang. Barthel wurde 23 Minuten eingesetzt, netzte zwei von drei Dreierversuchen für sechs Punkte und holte außerdem fünf Rebounds. Noch etwas besser lief es für ihn in der türkischen BSL, wo Fener sich mit 81:70 gegen Buyukcekmece durchsetzte. Für den deutschen Power Forward standen nach 29 Minuten zwölf Punkte (4/7, vier Rebounds, sechs Assists und zwei Blocks auf dem Statistikbogen. Fenerbahce ist Dritter in der BSL (19:6).

Tibor Pleiß
Kaum Zeit auf dem Spielfeld durfte Tibor Pleiß bei Efes Istanbul verbringen. In der EuroLeague unterlag man nach packender Schlussphase etwas überraschend beim FC Bayern München mit 79:80 (Pleiß fünf Min.) und belegt nun Platz vier (19:11). Nicht zum Einsatz kam der DBB-Center im BSL-Spiel bei Pinar Karsiyaka (98:89, Efes Tabellenführer, 24:1).

Robin Benzing
„Streich‘ die Woche“ würde Robin Benzing wohl antworten, wenn man ihn auf die beiden zurückliegenden Spiele mit Casademont Zaragoza ansprechen würde. 104:113 unterlagen die Nordost-Spanier in der ACB gegen Estudiantes Madrid und sind nun Zwölfter (10:16). Benzing mühte sich, fand aber keinen rechten Zugang zum Spiel (19 Min., fünf Pkte, 2/6). Das verstärkte sich bei der deftigen 76:117-Abfuhr in der Championsleague-Partie in Bamberg, als der DBB-Kapitän in elf Minuten ohne Punkte blieb (0/5, drei Reb.).

Ismet Akpinar
Nicht viel geht mehr bei Bahcesehir Istanbul, wo Ismet Akpinar unter Vertrag steht. In der türkischen BSL unterlag man mit 90:101 bei Galatasaray. Akpinar traf in 15 Minuten einen von zwei Dreiern für drei Punkte.

Franz Wagner
„Sweet 16“! Diesen speziellen Begriff für die besten 16 Teams im NCAA Tournament wird Franz Wagner (li.) gerne hören, denn seine Michigan Wolverines gehören dazu. Und das nicht zuletzt wegen des Deutschen. In der ersten Runde gewann Michigan gegen Texas Southern mit 82:66 (Wagner 33 Min., neun Pkte, 3/7, 1/4 3er, neun Reb., sechs Ass.). Spielentscheidenden Anteil am 86:78-Erfolg gegen LSU in Runde zwei hatte Wagner als „Closer“, als er in den letzten fünf Minuten des Spiels „übernahm“ und neun Punkte erzielte. Insgesamt kam er in 33 Minuten auf 15 Punkte (5/9, 1/4 3er), sieben Rebounds und zwei Assists. In den „Sweet 16“ wartet nun Florida State als nächster Gegner.

Foto Johannes Voigtmann: Euroleague
Foto Daniel Theis: picture alliance
Foto Franz Wagner: Michigan Photography