Bei unserem wöchentlichen Blick zu den deutschen Nationalspielern im Ausland gibt es dieses Mal von ungewöhnlichen Siegesserien zu berichten. Mit drei Siegen in Folge haben die Chicago Bulls mit Paul Zipser das Tabellenende verlassen und an die Atlanta Hawks mit Dennis Schröder übergeben. Mittlerweile 13 Spiele dauert die Siegesserie der Rio Grande Valley Vipers mit Isaiah Hartenstein an. Aber schauen wir einfach mal hin:

Zwar ist die NBA-Bilanz mit sechs Siegen und 20 Niederlagen für die Bulls immer noch miserabel, aber die Tendenz zeigte zuletzt klar nach oben. Auch bei Paul Zipser (Foto) kommt der Aufwärtstrend so langsam an, auch wenn man seine Leistungen weiterhin als schwankend bezeichnen darf. Zunächst musste man sich den Indiana Pacers hauchdünn mit 96:98 beugen (Zipser 16 Min., sechs Pkte, 2/2, fünf Reb., ein Ass., ein Bv.), ehe es in der Verlängerung ein 119:111 bei den Charlotte Hornets zu feiern gab (Zipser zehn Min., 0/2, drei Reb., 2 Bv.). In 17 Minuten gegen die New York Knicks steuerte der deutsche Forward vier Punkte (2/6), einen Rebound und zwei Assists zum 104:102-Erfolg bei. Zum „Höhepunkt“ kam es dann beim zumindest in der Höhe überraschenden 108:85-Sieg gegen die Boston Celtics mit Daniel Theis. Auch Zipser zeigte eine ordentliche Vorstellung (20 Min., acht Pkte, 2/3, zwei Reb., ein Ass., ein Bv.).

Die Boston Celtics mit Daniel Theis stehen nach wie vor an der Spitze der Eastern Conference (23:6), gingen aber im Berichtszeitraum zweimal als Verlierer vom Platz. Der Deutsche ist nach wie vor fester Bestandteil der Rotation, musste sich aber zuletzt mit jeweils rund zehn Minuten Einsatzzeit begnügen. Seine enorme Vielseitigkeit demonstrierte Theis beim 97:90-Erfolg gegen die Dallas Mavericks, als er in 17 Minuten sieben Punkte erzielte (3/6), starke elf Rebounds holte und zwei Assists bei allerdings drei Ballverlusten verteilte. Bei den San Antonio Spurs setzte es anschließend eine 102:105-Niederlage (Theis zehn Min., drei Pkte, 1/4, zwei Reb., zwei Ass.), ehe bei den Detroit Pistons mit 91:81 gewonnen wurde (Theis elf Min., zwei Pkte, 1/5, zwei Reb., ein Bv.). Schließlich dürfte der DBB-Nationalspieler die Partie bei den Zipser-Bulls in nicht so guter Erinnerung behalten, denn weder das 85:108 noch die persönlichen Stats (elf Min., vier Pkte, 1/3, zwei Reb., ein Ass., ein Bv.) werden den ehrgeizigen Korbjäger zufrieden gestellt haben.

Nicht recht weg vom Fleck kommen die Atlanta Hawks mit Dennis Schröder in dieser Spielzeit. Der Deutsche hadert hin und wieder mit seiner Wurfquote, ist aber insgesamt der bestimmende Spieler bei den Hawks. 106:110 hieß es nach 53 Minuten inkl. einer Verlängerung bei den Orlanda Magic. Schröder stand 39 Minuten auf dem Parkett und kam auf 26 Punkte (10/26), fünf Rebounds und sieben Assists bei zwei Ballverlusten. Einen Sieg gab es beim 117:110 gegen die Orlando Magic (Schröder 35 Min., 18 Pkte, 6/19, zwei Reb., sieben Ass., ein Bv.), ehe der deutsche Pointguard nach einer bis dato starken Vorstellung (22 Min., 21 Pkte, 9/14, ein Reb., drei Ass., zwei BV.) in der Schlussphase bei den New York Knicks auf die Bank beordert wurde und das 107:111 von draußen mit ansehen musste. Atlanta ist 15. im Osten (6:20).

Eigentlich zeigt die Formkurve der Dallas Mavericks nach oben, aber in den entscheidenden Momenten fehlt es einfach an der nötigen Konsequenz um die Spiele für sich zu entscheiden. So mussten Dirk Nowitzki und Maximilian Kleber (Foto rechts) drei Niederlagen einstecken. Beide standen jeweils in der Startformation, so auch beim 90:87 bei den Boston Celtics. Nowitzki wurde 27 Minuten eingesetzt (16 Pkte, 6/15, sechs Reb.), während Kleber in 28 Minuten zu überzeugen wusste (13 Pkte, 5/8, fünf Reb., ein Ass., ein Bv.). Auch bei den Milwaukee Bucks (102:109) wäre mehr drin gewesen, aber beide Deutsche (Nowitzki 28 Min., elf Pkte, 3/10, fünf Reb., ein Ass., zwei Bv.; Kleber 23 Min. sieben Pkte, 3/6, fünf Reb.) konnten die Niederlage nicht verhindern. Satte 34 Minuten durfte Kleber beim 92:97 gegen Minnesota aufs Parkett und zahlte mit 16 Punkten (6/9), fünf Rebound und einem Assist zurück. Nowitzki kam in 25 Minuten auf zehn Punkte (4/8), fünf Rebounds und einen Assist bei einem Ballverlust.

Die Rio Grande Valley Vipers sind das Team der Stunde in der G-League der NBA. Nach drei Auftaktniederlagen hat die Truppe von Isaiah Hartenstein mittlerweile 13 Mal in Folge gewonnen und ziert die Tabellenspitze der Southwest Division. Dabei lief es für den jungen Deutschen eher mittelmäßig. 19 Minuten war der 213 Meter Mann beim 117:109 bei den Raptors auf dem Feld, machte fünf Punkte (2/2), holte drei Rebounds und verteilte einen Assist. Beim 111:94-Erfolg bei Long Island durfte der Power Forward zwölf Minuten „ran“ (ein Pkt, 0/1, vier Reb., ein Bv.), ehe er beim 122:112 bei Windy City fast die gesamte Partie als Zuschauer auf der Bank verbrachte (vier Min., 0/1, ein Ass.).

Ab nach Europa: Über zwei Siege durfte sich Johannes Voigtmann mit Baskonia Vitoria freuen. In der spanischen ACB findet man nach dem 94:71 gegen Bilbao weiter den Weg nach oben (Fünfter, 7:4). Der deutsche Center agierte mit einer grundsoliden Allround-Performance (22 Min., zehn Pkte, 3/6, neun Reb., vier Ass.). Auch in der Euroleague hat man mit einer Bilanz von fünf Siegen und sechs Niederlagen auf Platz neun noch alle Chancen. Zuletzt wurde Malaga mit 88:82 bezwungen, der DBB-Nationalspieler stellte vor allem seine hervorragenden Passqualitäten unter Beweis  (Voigtmann 23 Min., acht Pkte, 4/5, zwei Reb., sechs Ass., ein Bv.).

„Einen rausgehaun“ hat Tibor Pleiß (Foto links) im Trikot von Valencia in der ACB bei Estudiantes Madrid. Zwar ging die Partie mit 71:73 verloren, die Zahlen des 218 Meter Mannes konnten sich aber sehen lassen: 30 Min., 21 Pkte, 10/16, zwölf Reb., ein Ass.. Valencia ist Dritter (8:3). Auch in der Euroleague gab es bei Maccabi Tel Aviv eine knappe 91:94-Niederlage. Pleiß spielte ordentlich (23 Min., acht Pkte, 3/6, sieben Reb., ein Bv.), aber sein Team muss auf Platz 13 (3:8) um den Anschluss bangen.

Immer wieder bestätigt Heiko Schaffartzik bei Nanterre das Klischee „Oldie but Goldie“. So auch in dieser Woche mit zwei starken Vorstellungen. In der französischen Liga setzte man sich mit 87:83 in Le Mans durch und dies nicht zuletzt aufgrund des deutschen Guards (31 Min., 18 Pkte, 6/13, ein Reb., zwei Ass., zwei Bv.). Nanterre ist auf Platz sechs geklettert (7:5). Nicht so erfolgreich lief es in der Basketball Championsleague, aber die 74:79-Niederlage bei Besiktas Istanbul ist verschmerzbar. Schffartzik traf in 29 Minuten für 16 Punkte (5/11), holte vier Rebounds und verteilte vier Assists bei einem Ballverlust. In Gruppe D ist Nanterre mit fünf Siegen und zwei Niederlagen auf Platz zwei platziert.