Nach rund dreiwöchiger Pause in unserer Berichterstattung gibt es eine ganze Menge aufzuarbeiten bei unseren Nationalspielern im Ausland. Jeweils mindestens zehn Spiele haben Dennis Schröder (Foto rechts), Dirk Nowitzki, Maximilian Kleber (Foto links), Daniel Theis und Paul Zipser seitdem in der NBA absolviert, etwas weniger die übrigen DBB-Akteure in der G-League oder in Europa. Beginnen wir mit der NBA:

Es geht einfach nicht vorwärts mit den Atlanta Hawks und Dennis Schröder. Immerhin drei Siege gab es in den vergangenen zehn Spielen, die Hawks zieren mit der dürftigen Bilanz von zehn Siegen aus 40 Spielen aber weiterhin das Tabellenende in der Eastern Conference. Die Bezeichnung „dürftig“ passt allerdings zumeist nicht zu den Vorstellungen des 24-jährigen Playmakers, der nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt seines Teams ist. Nach dem 95:105 gegen die Indiana Pacers und dem 117:120 bei den Oklahoma City Thunder setzte Schröder ausgerechnet bei den Dallas Mavericks ein fettes Ausrufezeichen. Zum 112:107-Erfolg gegen Nowitzki, Kleber & Co. steuerte er in 35 Minuten 33 Punkte (13/22), drei Rebounds und sieben Assists bei zwei Ballverlusten bei, ein echter Matchwinner also. Es folgte der 113:99-Erfolg gegen die Washington Wizards, die 98:111-Niederlage bei den Toronto Raptors (Schröder neun Assists), das 104:89 gegen die Portland Trailblazers (22 Pkte, acht Ass.), die hauchdünne 103:104-Niederlage bei den Phoenix Suns und das ernüchternde 89:110 in Portland. Auch bei den Los Angeles Lakers gab es nichts zu holen (113:132, Schröder 27 Pkte) und das 107:108 bei den Los Angeles Clippers fiel wieder in die Kategorie „toll gekämpft, aber ohne Erfolg“.

Sportlich in einer anderen Welt bewegt sich Daniel Theis (re.) mit den Boston Celtics, die im Osten mit 33 Siegen aus 43 Spielen an der Spitze stehen. Trotz dreier Niederlagen in den zurückliegenden zehn Partien behauptet man die Topposition derzeit recht ungefährdet. Für den deutschen Powerforward ist anscheinend alles möglich, seine Einsatzzeiten schwanken zwischen vier und 24 Minuten, was sich natürlich auch auf den statistischen Output niederschlägt. Nach dem 89:90 gegen die Miami Heat und dem 93:102 bei den New York Knicks schaffte der deutsche Nationalspieler beim 117:92 gegen die Chicago Bulls in 24 Minuten ein „double double“ aus zehn Punkten und 15 Rebounds , die gleichzeitig ein „career high“ bedeuteten. Beim 103:111 in Washington war Theis bei den Punkten noch einmal zweistellig zur Stelle (zwölf), ehe er es bei den folgenden Siegen (102:91 @ Charlotte Hornets, 99:98 vs Houston Rockets, 108:105 vs Brooklyn Nets, 102:88 vs Cleveland Cavaliers) statistisch etwas „ruhiger“ angehen ließ. Zuletzt schaffte er beim 91:84 gegen die Minnesota Timberwolves (24 Min., acht Pkte, 3/8, zehn Reb., ein Ass., drei Bv.) und beim 87:85 bei den Brooklyn Nets (18 Min., acht Pkte, 4/6, zehn Reb.) wieder beeindruckende Statistiken. In dieser Woche geht es für Theis und die Celtics nach London. wo ein reguläres NBA-Spiel gegen die Philadelphia 76ers auf dem Programm steht.

Sogar zwölf Partien hat Paul Zipser (li.) mit den Chicago Bulls seit unserem letzten Update absolviert. Fünf davon wurden siegreich bestritten, die Bulls liegen mit 14 Siegen aus 41 Spielen auf Platz 13 im Osten. Zwischenzeitlich hatte es sogar einmal nach einem Sturm auf die Playoff-Plätze ausgesehen, aber einige knappe Niederlagen machten dieser Tendenz einen Strich durch die Rechnung. Als grundsolide darf man derzeit die Leistungen des deutschen Forwards beschreiben, der zwischen zehn und 20 Minuten aufs Feld geschickt wird, meist eine spezielle Aufgabe in der Defense erhält und wenige offene Würfe erhält. Einen statistischen Ausreißer nach oben gab es für Zipser in den vergangenen Wochen nicht, aber er ist ein fester Bestandteil der Bulls-Rotation mit einer klassischen Rollenfunktion. 112:94 siegte man gegen die Orlando Magic (Zipser sechs Pkte, zwei Reb.), ehe es das 112:115 bei den Cleveland Cavaliers setzte, gefolgt vom 92:117 bei den Boston Celtics und dem 115:106 bei den Milwaukee Bucks. Zum 92:87 gegen die New York Knicks steuerte der DBB-Akteur wichtige acht Punkte (3/3) bei. 119:107 hieß es am Ende gegen die Indiana Pacers, 110:114 in Washington und 120:124 nach Verlängerung gegen Portland. Nach dem 115:124 gegen die Toronto Raptors schafften die Bulls in Dallas noch einen 127:124-Erfolg, aber das 86:125 in Indiana und das 107:116 gegen die Houston Rockets ließen die Playoffs wieder in weite Ferne rücken.

Sechs Siege aus zehn Spielen. So lautet die jüngste Bilanz der Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki und Maximilian Kleber. Und es hätte durchaus noch besser kommen können, denn die drei Niederlagen zuletzt waren allesamt mehr als unnötig. Auf jeden Fall haben die Mavs das Image des Kanonenfutters mehr als abgelegt und sind mittlerweile gegen jeden Gegner ein ernstzunehmender Contender. Nowitzki und Kleber liefern die komplette Bandbreite, von zusammen fünf Punkten (1/10) und neun Rebounds beim 96:110 gegen die New York Knicks) bis hin zu gemeinsam 33 Punkten (10/16) und 15 Rebounds beim 98:93 gegen Toronto. Beide werden von Headcoach Carlisle nach wie vor in die erste Fünf der Mavs berufen. Nowitzki hat sich mittlerweile auf konstant sehr ordentlichen Niveau eingependelt, was Wurfquote und Rebounding angeht. Ausnahmen wie gegen die Knicks bestätigen die Regel. Auch Kleber setzt immer wieder wichtige Impulse auch in der Defense (fünf Blocks gegen Toronto). Doch noch steht Dallas im Westen im „Niemandsland“ auf Platz 13 mit 13 Siegen aus 41 Spielen. Hier in Kürze die noch fehlenden Resultate der vergangenen Wochen: 110:93 gegen die Detroit Pistons, 101:113 bei den Miami Heat (Nowitzki 20 Pkte), 107:112 bei den Atlanta Hawks (Nowitzki 18 Pkte, sechs Reb., vier Ass.), 98:94 bei den Indiana Pacers, 128:120 bei den New Orleans Pelicans (Nowitzki 13 Pkte, zwölf Reb.), 116:113 bei den Oklahoma City Thunder, 122:125 gegen die Golden State Warriors (Steph Curry mit dem entscheidenden Dreier), und 124:127 gegen die Chicago Bulls (Nowitzki 19 Pkte).

Isaiah Hartenstein (re.) hat es im Trikot seines Klubs Rio Grande Valley Vipers in der G-League zuletzt mehrfach ordentlich krachen lassen. Die 22 Punkte (8/9) beim 107:109 gegen Canton Charge bedeuteten Karrierebestleistung, blieben aber in den folgenden Partien nicht „allein“. Auch das 124:118 gegen die South Bay Lakers wurde wesentlich vom deutschen Powerforward mitbestimmt (19 Min., 18 Pkte, 9/9, sieben Reb., zwei Ass., zwei Bv.), ebenso wie der 157:134-Erfolg gegen die Memphis Hustle (24 Min., 20 Pkte, 8/16, elf Reb., drei Ass.). Zwischendrin gab es für den DBB-Korbjäger allerdings auch weniger erfolgreiche Partien (137:129 vs Texas Legends, 112:115 @ Santa Cruz Warriors, 130:152 vs Reno Bighorns, 108:113 vs Northern Arizona Suns. Die Vipers liegen in der Southwest Division mit 17 Siegen und neun Niederlagen an der Spitze.

Kommen wir nach Europa. Auch dort hat der Spielbetrieb über die Feiertage und den Jahreswechel keinesfalls geruht. Johannes Voigtmann kam mit Baskonia Vitoria in der spanischen ACB beim 69:81 gegen Real Madrid angeschlagen nicht zum Einsatz, wirkte dann aber beim 67:78 in Murcia (13 Min., elf Pkte, 4/6, fünf Reb.) und beim 78:74 gegen Valencia (15 Min., vier Pkte, 1/4, fünf Reb., drei Ass.) wieder mit. Vitoria ist Fünfter mit neun Siegen bei sechs Niederlagen. In der Euroleague gewannen die Basken zunächst gegen Barcelona (85:82, Voigtmann 15 Min., drei Pkte, 1/2, drei Reb., zwei Ass., ein Bv.), ehe es mit 81:90 gegen ZSKA Moskau (Voigtmann zehn Min., sieben Pkte, 2/3, drei Reb., zwei Bv.) und 74:79 bei Fenerbahce Istanbul (Voigtmann 21 Min., elf Pkte, 4/6, fünf Reb.) zwei Niederlagen setzte. Im dichten Mittelfeld der Euroleague steht Vitoria auf Platz neun bei sieben Siegen und neun Niederlagen.

„Kollege“ Tibor Pleiß liefert bei Valencia derzeit sehr ordentliche Stats. In der ACB musste er ein 67:74 gegen Malaga hinnehmen (15 Min., zwei Pkte., 1/4, drei Reb., zwei Bv.), es folgte ein 102:81-Erfolg gegen Badalona (Pleiß 16 Min., 5 Pkte, 2/4, vier Reb., ein Bv.). Das deutsche Centerduell gewann Pleiß (18 Min., zwölf Pkte, 5/9, sieben Reb., ein Ass. zwei Bv.) gegen Voigtmann, die Punkte aber blieben wie bereits geschrieben in Vitoria. Valencia belegt Platz vier (10:5). Nicht so gut sieht es trotz zweier Siege in der Euroleague aus. Gegen Zalgiris Kaunas musste man in eine 63:71-Niederlage einwilligen (Pleiß 20 Min., sechs Pkte, 6/6 Fw., acht Reb., ein Ass., zwei Bv.). Dann aber gab es beim 67:63 gegen Panathinaikos Athen (Pleiß 24 Min., 13 Pkte, 6/9, fünf Reb., vier Bv.) und beim 85:83 in Malaga (Pleiß 24 Min., zwölf Pkte, 6/9, acht Reb., drei Ass., ein Bv.) zwei Erfolgserlebnisse. Mit fünf Siegen aus 16 Spielen rangiert Valencia derzeit auf Platz 14.

Schließlich hat es Heiko Schaffartzik beim französischen Allstar Day bereits zum dritten Mal in Folge geschafft, sich als bester Dreipunkteschütze zu präsentieren. Mit seinem Team Nanterre setzte es in der französischen Liga zunächst ein heftiges 65:81 in Villeurbanne (Schaffartzik 37 Min., zwölf Pkte, 2/10, zwei Reb., drei Ass., ein Bv.), dann aber durfte das 84:72 gegen Dijon gefeiert werden (Schaffartzik 35 Min., 13 Pkte, 5/13, ein Reb., neun Ass., vier Bv.). Nanterre ist aktuell Vierter (9:6). International musste Nanterre in der Basketball Championsleague 50 Minuten lang zittern, ehe der 106:102-Erfolg nach zwei Verlängerungen in Avellino feststand. Dauerbrenner Schaffartzik stand satte 44 Minuten auf dem Feld und trug 19 Punkte (5/8), drei Rebounds und vier Assists bei zwei Ballverlusten zum Sieg bei. In Gruppe D liegt Nanterre auf Platz zwei (6:3).