Man spürt, dass die Saison in allen Ligen so langsam auf die Zielgerade einbiegt. Das Rechnen hat vielerorts begonnen. Dabei geht es um das Erreichen der Playoffs, um möglichst gute Positionen vor den Playoffs, aber auch um das Vermeiden eines Abstiegs. Mittendrin in diesen Situationen befinden sich auch unsere A-Nationalspieler im Ausland, auf die wir Woche für Woche einen Blick werfen. Dabei sieht es für die NBA-Teams von Dirk Nowitzki, Paul Zipser und Dennis Schröder gerade nicht allzu rosig aus, bei den „Europäern“ gibt es ganz „gemischte Gefühle“.

Wohl keine Chance mehr auf die Playoffs haben die Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki in der laufenden NBA-Spielzeit. Elf Spieltage vor dem Ende der „regular season“ beträgt der Rückstand der Mavs (Zehnter mit 31 Siegen und 42 Niederlagen) schon vier Siege auf den letzten Playoff-Platz. Zuletzt gab es nur einen Sieg aus vier Spielen. Gegen die Golden State Warriors setzte es vor eigenem Publikum ein 87:112 (Nowitzki 27 Min., 16 Pkte, 6/13, neun Reb., ein Ass.), ehe die Los Angeles Clippers mit einer ganz starken Leistung mit 97:95 bezwungen wurden. Nowitzki lieferte mit 14 Punkten (7/12), vier Rebounds, vier Assists und zwei Ballverlusten ein solides Spiel ab. Beim 86:94 gegen die Toronto Raptors kam der Würzburger (28 Min., neun Pkte, 4/11, fünf Reb., ein Bv.) allerdings ebenso wenig in seinen Rhythmus wie beim ärgerlichen 91:92 gegen die Oklahoma City Thunder, als ein klarer Vorsprung in den Schlussminuten noch hergeschenkt wurde (Nowitzki 25 Min., acht Pkte, 3/9, acht Reb., zwei Ass., drei Bv.).

Dennis Schröder gerät nach mittlerweile sieben Niederlagen in Folge mit seinen Atlanta Hawks langsam in Gefahr die sicher geglaubte Playoff-Teilnahme zu verpassen. Noch sind die Hawks Fünfter im Osten (37:36), aber der Abstand nach unten ist erheblich geschrumpft. Der deutsche Pointguard musste zunächst eine 100:104-Niederlage in Washington hinnehmen (34 Min., 18 Pkte, 5/16, zwei Reb., sechs Ass., zehn Bv.). Bei den Milwaukee Bucks zeigte sich Schröder stark verbessert, konnte mit 28 Punkten (11/25), je sieben Rebounds und Assists und vier Ballverlusten in 37 Minuten das knappe 97:100 aber auch nicht verhindern. Auch gegen die Brooklyn Nets lag es nicht am Deutschen, dass man in eigener Halle enttäuschend mit 92:107 unterlag (Schröder 34 Min., 24 Pkte, 10/24, drei Reb., acht Ass., drei Bv.).

Mit aller Macht um die Playoff-Teilnahme kämpfen die Chicago Bulls mit Paul Zipser (Foto oben). Für den verletzten Dwyane Wade steht der Heidelberger regelmäßig in der Startformation, bekommt viele Minuten und zeigt überwiegend sehr ordentliche Vorstellungen. Ganz bitter war die 120:122-Niederlage nach Verlängerung in Toronto, als man schon wie der sichere Sieger ausgesehen hatte. Zipser stand 40 Minuten auf dem Feld und lieferte zwölf Punkte (5/9), fünf Rebounds und vier Assists bei drei Ballverlusten. Gegen die Detroit Pistons gab es dann nicht nur einen 117:95-Erfog, sondern auch ein „career high“ (siehe Video unten) des deutschen Forwards, der auf 15 Punkte kam (28 Min., 6/9, vier Reb., zwei Ass., ein Bv.). Das folgende Spiel gegen die Philadelphia 76ers (107:117) war dann allerdings überhaupt nicht das des Deutschen (23 Min., zwei Pkte, 1/5, drei Reb., ein Ass., zwei Bv.). Zuletzt steuerte Zipser zum 109:94-Erfolg bei den Milwaukee Bucks solide zehn Punkte (3/7), fünf Rebounds, zwei Assists und einen Ballverlust in 28 Minuten bei. Die Bulls stehen im Osten auf Platz neun mit einer Bilanz von 35:39 und einem „halben“ Sieg Rückstand auf den letzten Playoff-Platz.

 

 

In Europa läuft die Saison für Johannes Voigtmann (Foto unten rechts) und sein spanisches Team Baskonia Vitoria weiter gut. In der Euroleague ist das Viertelfinale auf aktuell Platz sieben mit 16 Siegen und zwölf Niederlagen so gut wie sicher erreicht. Dort setzte sich Baskonia zuletzt in Bamberg überdeutlich mit 96:71 durch (Voigtmann 21 Min., sieben Pkte, 2/5, vier Reb., zwei Ass., zwei Bv.), ehe es in Vitoria ein 63:72 gegen Panathinaikos Athen gab. Der deutsche Center spielte gut, traf in 26 Minuten fünf seiner neun Würfe für zwölf Punkte, holte sieben Rebounds, verteilte drei Assists und leistete sich einen Ballverlust. In der spanischen Liga ACB, in der die ersten sechs Teams nahezu gleichauf liegen, schaffte Baskonia einen 76:70-Auswärtssieg bei Estudiantes Madrid. Voigtmann wurde 16 Minuten lang auf das Parkett geschickt (Sieben Pkte, 3/5, fünf Reb., zwei Ass., ein Bv.). Vitoria steht auf Platz fünf mit 17 Siegen und sieben Niederlagen.

VoigtmannJoe2017vsBam-500Ohne Chance auf das Erreichen des Viertelfinales ist Tibor Pleiß mit Galatasaray Istanbul in der Euroleague schon seit längerer Zeit. Dennoch holte man sich einen 75:67-Erfolg gegen Unics Kazan, zu dem der 2,18 m Mann in 18 Minuten acht Punkte (3/5) und drei Rebounds zulieferte (ein Bv.). Im Lokalderby bei Darussafaka Istanbul musste man sich allerdings mit 67:73 geschlagen geben (Pleiß 22 Min., acht Pkte, 4/8, neun Reb., ein Ass.). Gala liegt mit zehn Siegen und 18 Niederlagen auf Platz 13. Auch in der türkischen Liga TBL läuft es nicht rund. Bei Besiktas Istanbul setzte es ein 84:90, der deutsche Center blieb in 14 Minuten gänzlich blass (0/1, vier Reb.). Galatasaray steht auf Platz acht (12:10).

Vor dem mit Spannung erwarteten Duell mit den Telekom Baskets Bonn im Halbfinale des FIBA Europe Cup ging die Generalprobe in der französischen Liga für Nanterre und Heiko Schaffartzik gründlich daneben. Der Playmaker war beim 67:88 gegen Gravelines Dunkerque allerdings bester Spieler seiner Mannschaft (29 Min., 17 Pkte, 6/12, zwei Reb., ein Ass., zwei Bv.). Nanterre ist auf den vierten Platz zurückgefallen (16:8).

In akuter Abstiegsgefahr befindet sich Tecnyconta Zaragoza mit Robin Benzing in der spanischen ACB. Nach dem desaströsen 57:102 gegen Gran Canaria liegen die Nordspanier mit acht Siegen und 17 Niederlagen auf Platz 15 und damit auf dem letzten sicheren Platz. Der deutsche Forward wurde zwar 33 Minuten lang eingesetzt, haderte aber mit seinem Wurf (2/11, 0/5 Dreier) und kam so „nur“ auf zehn Punkte und drei Rebounds bei zwei Ballverlusten.