Die deutsche Damen-Nationalmannschaft hat in der EM-Qualifikation ihr Auswärtsspiel in der Ukraine verloren. In Odessa musste sich die Mannschaft von DBB-Bundestrainer Bastian Wernthaler mit 61:85 (18:19, 9:24, 14:18, 20:24) geschlagen geben. Beste Werferin einer solide aufspielenden deutschen Mannschaft war Kapitänin Svenja Brunckhorst (Foto oben) mit 17 Punkten. Am Mittwoch findet in Luxemburg das finale Spiel der Qualifiationsrunde statt, eine Chance der Qualifikation besteht nicht mehr.

Mit Svenja Brunckhorst, Finja Schaake, Laura Hebecker, Sonja Greinacher und Katharina Fikiel startete die deutsche Mannschaft in die Begegnung und erlebte durch ein sehenswertes Dreipunktspiel ihrer Centerin einen perfekten Start. Brunckhorst legte nach, Fikiel war nochmals von der Freiwurflinie erfolgreich – Deutschland führte durch engagiertes Spiel mit 7:0 und zwang die favorisierten Gastgeberinnen zu einer ersten frühen Auszeit. Doch die ING-DiBa-Korbjägerinnen machten ihre Sache auch nach der Unterbrechung hervorragend, insbesondere die bärenstarke Brunckhorst wusste zu überzeugen (Dreipunktspiel zum 12:7, 5. Min). Im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts wurde die Ukraine stärker, knapp drei Minuten vor Ende des Viertels war die Partie erstmals ausgeglichen. Wieder war es Brunckhorst, die die Führung für Deutschland herstellte. Diese währte jedoch nicht lange, zur Viertelpause führte erstmals die Ukraine (18:19).

Im zweiten Spielabschnitt dann ein umgekehrtes Bild: die Ukraine traf und die deutsche Mannschaft tat sich nun deutlich schwerer. Punkt um Punkt zogen die Gastgeberinnen davon: nach fünf Minuten im zweiten Spielabschnitt stand es 23:29 (3:10 im zweiten Viertel). Bundestrainer Wernthaler versuchte seine Spielerinnen in einer Auszeit wieder auf Kurs zu bringen und defensiv klappte dies auch. Offensiv blieb Brunckhorst die treibende Kraft, doch auf der Gegenseite fielen nun immer wieder ukrainische Distanzwürfe. Zum Seitenwechsel fing sich Deutschland in den letzten Sekunden noch einen Dreipunktewurf und lag nach schwachen zweiten zehn Minuten mit 27:43 zurück.

HebeckerLaura2016-500Nach der Halbzeitpause agierten die DBB-Damen verbessert, Greinacher gelangen die ersten Punkte des zweiten Abschnitts und auch Brunckhorst und Schaake trafen. Das Spiel war nun ausgeglichen, dennoch blieb der zweistellige Rückstand für die Wernthaler-Schützlinge (37:52, 25. Min.). Doch die Ukrainerinnen spielten nun ihre ganze Erfahrung aus, Deutschland verlor nun mehrfach unter Druck den Ball und ließ so einfache Punkte zu. Die DBB-Damen setzten die Anweisungen der Coaches „Baseline attackieren“ gut um, doch vor Beginn der letzten zehn Minuten blieb der Rückstand bestehen (41:61).

Deutschland agierte nun mit unterschiedlichen Formationen, um allen Spielerinnen Spielzeit zu geben. Auch die junge Garde schlug sich durchaus wacker, wenn sie auch das ein oder andere Mal Lehrgeld bezahlen musste. Die Ukraine wurde ihrer Favoritenrolle nun durchgehend gerecht, aber man sah auch deutliche die Fortschritte der jungen deutschen Mannschaft, die auch in dieser Phase Vollgas gab. Steffi Wagner traf einen Distanzwurf zum 50:71 und auch Laura Hebecker (Foto unten) und Levke Brodersen trugen sich auf das Scoreboard ein. Am Ende musste sich die deutsche Damen-Nationalmannschaft in der Ukraine mit 61:85 geschlagen geben, den Schlusspunkt aus deutscher Sicht setzte Hebecker mit einem Vier-Punkt-Spiel.

„Man muss das realistisch sehen“, sagte Bundestrainer Bastian Wernthaler nach dem Spiel, „die Ukraine hat eine super Generation, die bei der EM mit Sicherheit um eine Medaille mitspielen wird. Wir haben das in diesem Rahmen, ohne Svenja Greunke(muskuläre Probleme, Einsatz gegen Luxemburg auch noch fraglich) heute gut gemacht, aber hatten keine echte Siegeschance, da wir heute auch einen nicht so guten Wurf-Tag hatten. Dennoch haben einzelne Spielerinnen ihre Klasse gezeigt und das ist sehr positiv hervorzuheben auf unserem Weg. Es freut mich für Laura Hebecker, die nach einem Jahr Pause ein super Spiel gemacht hat und ich möchte auch Sonja Greinacher hervorheben, die von einem Magen-Darm-Virus geplagt angereist ist und hier 30 Minuten abreisst und einfach alles gibt!“

Für Deutschland spielten:
Finja Schaake (BC pharmaserv Marburg, 4), Stephanie Wagner (Rutronik Stars Keltern, 8), Katharina Fikiel (TSV Wasserburg, 7), Laura Hebecker (SV Halle Lions, 14), Sonja Greinacher (Herner TC, 4), Ilka Hoffmann (Eisvögel USC Freiburg), Lena Bradaric (Fireballs Bad Aibling), Svenja Brunckhorst (Cadi La Seu d’Urgell/Spanien, 17), Levke Brodersen (TV Saarlouis Royals, 5), Alina Hartmann (SV Halle Lions, 2), Kimberly Pohlmann (SV Halle Lions).

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