Um die deutsche Damen-Nationalmannschaft muss einem bei der FIBA Women’s EuroBasket (15.-25. Juni 2023, Deutschland in Ljubljana gegen Frankreich, Slowenien und Großbritannien, live und kostenlos bei MagentaSport) nicht bange sein. Das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis gewann heute das letzte Vorbereitungsspiel im italienischen Pordenone nach guter Leistung gegen Italien mit 70:65 (17:12, 19:16, 13:20, 21:17). Am kommenden Donnerstag, 15. Juni 2023, geht die EM um 20.45 Uhr mit dem Spiel gegen Frankreich los.

Sehr homogen

Die deutsche Starting Five setzte sich aus Svenja Brunckhorst, Alexandra Wilke, Leonie Fiebich, Luisa Geiselsöder und Marie Gülich zusammen. Die deutsche Mannschaft fand in der mit 2.000 Zuschauern gut besuchten Arena sehr gut in die Partie, ließ den Ball gut laufen und legte durch Wilke und Brunckhorst auf 4:0 vor. Anschließend wechselte das Scoring auf die großen Positionen, wo Geiselsöder und Gülich erfolgreich waren. Das 12:6 nach sechs Minuten besorgte Leonie Fiebich, es lief richtig gut für die DBB-Auswahl. Man war auch in den folgenden Minuten die bessere Mannschaft und hatte die Gastgeberinnen gut unter Kontrolle. Über einen Dreier von Sonja Greinacher zum 15:9 (8.) ging es zur 17:12-Führung nach dem ersten Viertel. Sehr homogen war das DBB-Team aufgetreten. Das machte Hoffnung auf mehr. Thomaidis hatte bereits zehn Spielerinnen eingesetzt.

Zur Pause wieder vorne

Zunächst hielt der Vorsprung auch im zweiten Viertel. Gülich an der Freiwurflinie und die stark aufspielende Greinacher besorgten das 21:15 nach zwölf Minuten. Dann übernahm Italien das Kommando und brachte die Gäste in Bedrängnis. Das Heimteam übernahm nach 14 Minuten die Führung, weil die DBB-Korbjägerinnen kurzzeitig ihre Konzentration verloren hatten (21:24, 14.). Doch Geiselsöder, Fiebich und Greinacher waren schnell wieder zur Stelle und „reparierten“ zur 27:24-Führung (15.). Die Partie wogte hin und her. Insgesamt gestattete man dem Gegner jetzt zu viele einfache Punkte und es fehlte etwas am eigenen Finish. Ausgeglichen nahm die Partie ihren Lauf (27:28, 17.). Deutschland lag bei den Rebounds (21:14 nach 18 Min.) vorne, hatte sich jetzt aber auch einige Ballverluste geleistet. Gülich nach Block auf der einen und linkem Haken auf der anderen Seite und ein Steal plus anschließendem Korbleger von Fiebich wendeten das Blatt erneut (31:27, 20.). Fiebich übernahm jetzt und war mit Dreier und weiterem Korbleger erfolgreich (36:28 zur Pause).

Italien versuchte das Tempo und den defensiven Druck zu erhöhen. Die Thomaidis-Damen verpassten zum Auftakt des dritten Viertels ein paar Mal aus der Ferndistanz. Wilke musste nach einem Zusammenprall vom Feld, die Azzurri kamen an der Freiwurflinie zum 36:35 (23.). Der Spielfluss der Gäste war zunächst gestoppt. Emily Bessoir traf dann einen wichtigen Dreier zum 39:35 (24.). Der Ausgleich fiel, Italien kam jetzt mehrfach zu Abschlüssen im Fastbreak. Ein Dreier von Jasmine Keys zwang Thomaidis zu einer Auszeit (39:42, 26.). Die Zahl der Ballverluste hatte sich auf deutscher Seite mittlerweile auf 17 erhöht. Die DBB-Defense war in dieser Phase gegen die italienischen Werferinnen nicht immer auf der Höhe, aber Gülich und Fiebich hielten ihr Team im Spiel (47:48, 30.). Die Rebound-Hoheit (33:20) half aber und Greinacher warf Deutschland an der Linie mit 49:48 in Front.

Weitestgehend cool

Greinacher überzeugte in ihrem ersten Spiel nach der 3×3-„Pause“ und machte die ersten Punkte im Schlussabschnitt. Italien erhöhte noch einmal die Aggressivität, aber die DBB-Damen stemmten sich dagegen. Wer anders als Greinacher netzte einen Dreier und legte mit einem starken „spin move“ zum 56:48 (34.) nach. Italien wirkte konsterniert, als Geiselsöder kurz später den Vorsprung zweistellig machte. Noch einmal gaben die Hausherrinnen Gas, aber Deutschland wirkte jetzt weitestgehend cool und war mit fünf Punkten von Bessoir zur Stelle (65:54, 38.). Es wurde noch einmal enger, aber dann stand fest, dass es mit einem Sieg zur Women’s EuroBasket geht.

„Sunny war herausragend!“

Sonja Greinacher: „Das war ein super letzter Test für uns. Italien ist ein super ’scrappy‘ und physisches Team. Wir müssen auf jeden Fall an unseren Turnovers arbeiten, davon hatten wir viel zu viele. Aber es ist super, dass wir einen Vorsprung aufbauen und den am Ende auch durchziehen konnten.“

Lisa Thomaidis: „Das hat Spaß gemacht, bei diesem Spiel dabei zu sein. So eine gute Vorbereitung für uns auf dem Weg nach Slowenien. Lautes Publikum, die Führung herausgespielt, Italien kommt zurück und hat einen Lauf, wir waren recht gelassen am Ende. Sunny (Greinacher) war herausragend in ihrem ersten Spiel nach der Rückkehr. Wir haben dem Druck standgehalten und nehmen eine Menge aus dem Spiel mit.“

Boxscore

Fotos: DBB/Kröger

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Alexandra Wilke 2 Rutronik Stars Keltern
Jennifer Crowder 2 medical instinct Veilchen Göttingen
Svenja Brunckhorst 4 Team Bundeswehr
Marie Gülich 13 Valencia BC/ESP
Sonja Greinacher 16 Team Bundeswehr
Leonie Fiebich 17 Casademont Zaragoza/ESP
Luisa Geiselsöder 8 zuletzt: La Roche Vendee/FRA
Alina Hartmann 0 zuletzt: CD Zamarat/ESP
Emily Bessoir 8 UCLA/USA
Lina Sontag 0 UCLA/USA
Ama Degbeon 0 zuletzt: BKG Prima Akadamia/HUN
Emma Stach dnp zuletzt: AS NIKI Lefkadas/GRE