Nach einem Lehrgang in Oberhausen testen die DBB-Damen um Bundestrainer Hermann Paar derzeit im niederländischen Amsterdam. Im Rahmen eines Turniers trafen die Adlerträgerinnen heute auf die Auswahl aus dem Senegal, morgen folgt ein Testspiel gegen die Gastgeberinnen. Im ersten Aufeinandertreffen mit den Afrikameisterinnen setzte sich das Paar-Team souverän mit 78:57 (23:9, 17:6, 14:27, 24:15) durch, beste Werferin war Marie Gülich mit 13 Zählern.

Deutschland startete mit Marie Gülich, Finja Schaake, Svenja Greunke (Foto oben), Laura Hebecker und Svenja Brunckhorst. Die DBB-Damen übernahmen von Beginn an das Kommando in der Partie: Brunckhorst und Gülich sorgten für die schnelle 7:0-Fürhung (2.). Schaake legte von außen nach, ehe die Senegalesinnen erstmals von der Freiwurflinie für Zählbares sorgen konnten (10:1, 4.). Schaake zwang den Gäste-Trainer mit dem nächsten Treffer von Downtown zur Auszeit (15:1, 5.). Die deutsche Auswahl leistete sich in der Folge mehr Ballverluste und gab die anfängliche Reboundüberlegenheit aus der Hand. Da die Gäste aus ihren Möglichkeiten jedoch zu wenig machten, blieb es bei der komfortablen Führung (18:3, 6.). Vier unbeantwortete Punkte der Afrikanerinnen ließen den Bundestrainer seine Schützlinge an der Seitenlinie zur Nachbesprechung zusammenrufen (18:7, 7.). Hebecker scorte in der Folge nach feinem Anspiel von Stefanie Grigoleit. Letztere legte von der Freiwurflinie nach und Nadjeschda Ilmberger markierte zum Viertelende das 23:9 (10.).

Der zweite Spielabschnitt startete weitaus zerfahrener als der erste. Die Testspielantmosphäre war beiden Teams anzumerken, die Ballverluste häuften sich hüben wie drüben. Das deutsche Team arbeitete weiter zu nachlässig im Rebound, profitierte jedoch von der schlechten Treferquote der Senegalesinnen. Diese markierten nach vier Minuten per Jumper die ersten Punkte des Viertels (23:11, 16.). Katharina Fikiel antwortete postwendend nach feinem Durchstecker von Ilmberger (25:11, 14.). Die Gäste scorten ihrerseits, aber Fikiel tankte sich am Korb durch und verwandelte ein „And One“ (28.13, 15.). Im Anschluss flaute das Spiel wieder etwas ab, Schaake blieb fehlerlos von der Linie, die Afrikanerinnen konterten ihrerseits (30:15, 18.). Es sollten allerdings die letzten Punkte der Senegalesinnen in der ersten Halbzeit bleiben, während das Paar-Team offensiv wieder Fahrt aufnahm. Hebecker traf von außen und Emma Stach schloss nach Steal per Leger ab (35:15, 18.). Der Gäste-Trainer versuchte, den deutschen Lauf mit einer Auszeit zu stoppen, doch bis zum Viertelende legte Stach einen weiteren Dreier nach und Ilmbeger sorgte für den 40:15-Halbzeitstand (20.).

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste mit mehr Biss aus der Kabine: Die ersten senegalesischen Punkte des Viertels konterte Greunke per Dreier, doch in der Folge leistete sich das deutsche Team wie zuvor zu viele Ballverluste. Die Afrikanerinnen schlugen daraus vermehrt Kapital. Zwar hielt Schaake den Vorsprung weiterhin im komfortablen Bereich, doch beim Stand von 45:25 sah Paar noch einmal Besprechungsbedarf (24.). Nach der Auszeit trafen die Gäste ihren ersten Dreier der Partie, Gülich traf auf der Gegenseite nur einen von zwei Freiwürfen (46:28, 25.). Freiwürfe der Senegalesinnen und zwei weitere Punkte nach einer 8-Sekunden-Regelübertretung der deutschen Mannschaft ließen den Vorsprung etwas schrumpfen, ehe Gülich nach Offensivrebound wieder für Zählbares sorgte (48:31, 26.). Die Gäste kamen jetzt offensiv besser ins Spiel und verkürzten auf 13 Punkte (48:35, 28.). Gülich hielt in dieser Phase ihre Farben im Spiel und sorgte mit einem erfolgreichen „And One“ für Entlastung (51:37, 29.). Defensive Nachlässigkeiten der DBB-Auswahl hielten die senegalesischen Hoffnungen auf ein Comeback jedoch am Leben. Die Gäste zeigten im dritten Spielabschnitt ansehnliches Fastbreak-Spiel und verkürzten per Dreier auf zwischenzeitlich neun (51:42, 30.). Brodersen konterte jedoch umgehend ebenfalls von „Downtown“ (54:42, 30.), sodass das Paar-Team mit einem zweistelligen Vorsprung in den Schlussabschnitt ging.

Dieser begann mit zwei erfolgreichen Frewiürfen von Brunckhorst, die die Gäste jedoch umgehend mit einem Dreier beantworteten (56:45, 31.). Fikiel scorte für das DBB-Team, doch die Afrikanerinnen konterten mit vier Zählern in Folge (61:47, 34.). Gülich für zwei, Senegal zwei von zwei von der Linie, das Spiel wogte hin und her. Brodersen traf eionen ganz schweren Dreier mit Ablauf der Sirene mitten ins Herz der afrikanischen COmeback-Hoffnungen (66:51, 36.). Ilmberger legte inside nach, die deutsche Führung wuchs wieder (70:51, 38.). Die Senegalesinnen zogen im vierten Spielabschnitt beherzt zum Korb, waren oftmals nur per Foul zu stoppen, aber trafen zuverlässig ihre Freiwürfe (70:53, 38.). Ilmberger und Wagner per Freiwürfe trafen wieder für Deutschland, das Spiel war entschieden (74:53, 39.). Letztlich ungefährdet setzten sich die Adlerträgerinnen mit 78:55 gegen die Gäste aus dem Senegal durch.

Entsprechen zufrieden zeigte sich nach dem Spiel der Bundestrainer: „Wir haben insbesondere in der ersten Halbzeit wirklich gut gespielt, gut verteidigt. Im dritten Viertel haben wir uns dann etwas aus dem Rhythmus bringen lassen, aber wir haben die Härte der Senegalesinnen angenommen und dagegen gehalten. Insgesamt war das Spiel ein Schritt nach vorne, alle Spielerinnen haben heute ihren Beitrag geleistet.“

Für Deutschland spielten:
Levke Brodersen (TV Saarlouis Royals, 7), Svenja Brunckhorst (Cavigal Nice Basket 06/FRA, 5), Katharina Fikiel (Rutronik Stars Keltern, 7), Svenja Greunke (BC pharmaserv Marburg, 5), Stefanie Grigoleit (TK Hannover, 2), Marie Gülich (Oregon State University/USA, 13), Laura Hebecker (TSV Wasserburg, 10), Nadjeschda Ilmberger (TV Saarlouis Royals, 12), Finja Schaake (BC pharmaserv Marburg, 10), Emma Stach (Gonzaga University/USA, 5), Stephanie Wagner (BC pharmaserv Marburg, 2).