Mit Johannes Voigtmann und Marie Gülich sind derzeit noch zwei deutsche Akteure im Ausland aktiv. Während Voigtmanns Mannschaft Baskonia Vitoria in den spanischen Playoffs zu ungeahnten Höhenflügen ansetzt, erkämpft sich Marie Gülich in der WNBA weitere Einsatzminuten.

Wer hätte das gedacht? Baskonia Vitoria dominiert in der spanischen ACB die Playoffs und kann sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Beide Viertelfinalpartien (Best-of-Three-Serie) wurden gegen Unicaja Malaga klar gewonnen. Dem deutlichen Hinspielsieg mit 17-Punkte-Differenz (87:70) folgte ein ungefährdeter 64:80 Auswärtserfolg. In beiden Spielen legte eine überzeugende Mannschaftsleistung den Grundstein für den Erfolg. Es wurden 22 bzw. 23 Assists verteilt. Ein weiterer wichtiger Faktor im Rückspiel: Baskonia erzielte ganze 54 Punkte in der Zone. Johannes Voigtmann reihte sich nahtlos in die überzeugenden Vorstellungen ein. Der 2,14m Center stand im Hinspiel 18 Minuten auf dem Parkett und lieferte fünf Punkte sowie vier Rebounds. Im Rückspiel kam er ganze 21 Minuten zum Einsatz und konnte seine gute Leistung mit sieben Punkten und sechs Rebounds sogar noch steigern. Das Halbfinale war erreicht.

Und dort wartete niemand Geringeres als der FC Barcelona, Schwergewicht des europäischen Spitzen-Basketballs. Baskonia ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und bestätigte die gezeigten Leistungen – und nicht nur das. Im ersten Spiel der Best-of-Five-Serie wurde Barcelona mehr als deutlich mit 86:61 besiegt, der höchste Sieg über Barcelona in der Vereinsgeschichte. Auch Voigtmann erwischte einen Sahnetag und kratzte mit neun Punkten und neun Rebounds an einem Double-Double, vier Assists rundeten seinen Auftritt ab.
Und auch das Rückspiel konnte Baskonia gestern mit 85:79 für sich entscheiden. Obwohl man zur Halbzeit noch mit zehn Punkten zurückgelegen hatte, sicherte eine starke zweite Halbzeit (47:31) den zweiten Erfolg in Serie. Voigtmann lieferte mit fünf Punkten und vier Rebounds eine überzeugende Vorstellung ab. Jetzt muss Baskonia nur noch ein Spiel gewinnen, um ins Finale einzuziehen. Dies könnte bereits am morgigen Freitag der Fall sein.

Marie Gülich erlebt indes in der WNBA die Höhen und Tiefen des Rookie-Daseins. Ihr Team Phoenix Mercury spielt eine immer stärkere Saison und belegt aktuell mit fünf Siegen und drei Niederlagen Platz drei in der Western Conference – die letzten drei Spiele konnten allesamt gewonnen werden. Doch der Reihe nach: Am 1. Juni setzte sich Phoenix überraschend mit 95:85 gegen die hoch gehandelten Minnesota Lynx durch. WNBA-Star Diana Taurasi war mit 29 Punkten, darunter fünf Dreier, maßgeblich am Erfolg beteiligt. Gülich kam auf drei Minuten Einsatzzeit und erzielte immerhin einen Punkt. Beim anschließenden 78:71 Sieg gegen Atlanta Dream ergatterte sie bereits zehn Minuten und dankte es mit einer starken Leistung: Zwei Punkte, drei Rebounds und ein Block standen am Ende für sie zu Buche. Im Spiel gegen New York Liberty am vergangenen Dienstag durfte Gülich dann nur eine Minute beim 80:74 Erfolg mitwirken.