Über fünf Stunden hinweg begleiteten unsere Hosts C-Bas und MaxxSportz am gestrigen Sonntag die Liveübertragung der deutschen eNationalmannschaft bei der eFIBA Season 1 auf Twitch. Nach zuletzt zwei Einzügen ins Finale sollte dieses Mal endlich der Titel her – so der ambitionierte Plan des DBB-Teams.

Den hochgesteckten Zielen konnte man dieses Mal allerdings nicht gerecht werden. Beim europäischen Kontinentalwettbewerb schied das Team um die Kapitäne Jannis „JLB“ Neumann und Marcel „MGoCrzy“ Stohl bereits in der Vorrunde aus. Dementsprechend niedergeschlagen gab sich „MGoCrzy“ über die knappe und entscheidende Niederlage gegen die Portugiesen.

„Das Spiel gegen Portugal hat uns das Genick gebrochen. Wir hatten das meiner Meinung nach gut im Griff, beide Teams haben offensiv sehr gut gespielt, aber zum Ende hin haben wir uns einen kleinen Vorsprung erarbeiten können. In den letzten eineinhalb Minuten haben wir es aber nicht hinbekommen, den über die Zeit zu bringen“, sagte Stohl nach dem Ausscheiden.

Positive Bilanz trotz Ausscheidens

Das Turnier begann für Deutschland mit einem 20:0-Sieg. Gegner Zypern war aufgrund von Internetproblemen nicht angetreten. Im von Stohl angesprochenen zweiten Spiel gegen Portugal sah es lange Zeit gut aus für das DBB eSports-Team. Am Ende waren es vor allem ärgerliche Ballverluste, die den Sieg verhinderten (50:53).

In der darauffolgenden Partie schüttelten Neumann, Stohl und Co allerdings erstmal ihren Frust ab. Der überzeugende 97:44-Erfolg gegen Litauen brachte das Team endlich auf Kurs.

Unmittelbar im Anschluss an diesen Sieg ging es dann gegen Spanien in die entscheidende Partie. Ein Sieg musste her, um die Gruppenphase mindestens als Zweiter abschließen und somit den Halbfinaleinzug sicherstellen zu können.

Die 40:76-Niederlage machte das jedoch unmöglich. Deutschland geriet früh in Rückstand, die Spanier bestraften konsequent Ballverluste und das DBB-Team verpasste offene Würfe. Auch das zwischenzeitliche Aufbäumen in der zweiten Halbzeit konnte daran nichts mehr ändern.

„Null reingekommen in unser Spiel“

„Im Spiel gegen Spanien hat von vorne bis hinten gar nichts geklappt. Das ist natürlich sehr frustrierend“, so Stohl. „In der zweiten Halbzeit haben wir gut mitgehalten, nur in dem Spiel ist es so – das geht so schnell –, wenn du zwei Viertel hast, wo du wirklich am Schlafen bist, da kommst du dann nicht mehr hinterher. Natürlich haben wir noch alles versucht, aber wir sind null reingekommen in unser Spiel.“

Frustriert und niedergeschlagen ging das DBB-Team dann ins letzte Gruppenspiel. Gegen Belgien wollte man das Turnier mit erhobenem Haupt und einem guten Sieg beenden. Dementsprechend fokussiert ging die eNationalmannschaft daher ans Werk und ließ von Beginn der Partie an keinen Zweifel an einem erfolgreichen Abschluss der eFIBA Season 1. Mit 74:47 fiel der Sieg auch in dieser Höhe verdient aus – das Triple-Double von Kapitän „JLB“ versüßte den bitteren Beigeschmack des Ausscheidens zumindest ein wenig.

Versöhnlicher Sieg zum Abschluss

„Wir wollten zum Abschluss nochmal ein bisschen Spaß haben und mit einem Sieg rausgehen. Trotzdem sind wir natürlich enttäuscht. Die letzten zwei Male sind wir Zweiter geworden und jetzt in der Gruppenphase ausgeschieden, das ist schon hart“, resümierte „JLB“ nach dem versöhnlichen Sieg zum Abschluss gegen Belgien. „Wir werden uns die Spiele auf jeden Fall nochmal anschauen und schauen, was wir als Team in der Zukunft besser machen können.“

Wie es für die eNationalmannschaft um die beiden Kapitäne Stohl und Neumann weiter geht, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten klären. Beim nächsten eFIBA-Event möchten die Jungs wieder angreifen und zu alter Stärke zurückkehren. Auch unabhängig von den Wettbewerben des Weltverbands FIBA wird das eSports-Team des DBB aktiv bleiben. Erst einmal in ihren jeweiligen Clubs und Ligen, dann bald aber auch wieder mit dem virtuellen Adler auf der Brust.