Es wird leider nichts mit dem Wiederaufstieg in die Division A für die U20-Damen. Im Viertelfinale der FIBA U20 Women’s European Championship – Division B scheiterte die Mannschaft von Stefan Mienack an der Türkei. Nach einer hart umkämpften Partie hieß es am Ende 62:68 aus deutscher Sicht. Für das Team ist diese Niederlage eine herbe Enttäuschung, nachdem das klar erklärte Ziel für diesen Sommer der Aufstieg war.

Jetzt haben die U20-Damen noch zwei Spiele um die Plätze 5-8 vor sich. Der nächste Gegner ist am Samstag der Verlierer der Partie Slowenien gegen Nordmazedonien (live und kostenlos im FIBA-Stream).

Fehler auf beiden Seiten

Die deutsche Mannschaft hatte von Beginn an Probleme mit den aggressiven Türkinnen. Erst nach dreieinhalb Minuten traf Luisa Nufer zum ersten Mal für Deutschland (2:6). Mit diesem Treffer starteten die deutschen Damen zwar erstmals einen Run (10:6 nach fünf Minuten), doch im Anschluss daran schlichen sich Ungenauigkeiten und Fehler auf beiden Seiten ein. Die Partie war geprägt von Fouls und Unterbrechungen, die den Spielfluss störten. Mit einigen guten Aktionen zum Ende des ersten Viertels konnte sich die deutsche Mannschaft zur Viertelpause eine 20:13-Führung erspielen.

Auch das zweite Viertel startete holprig: Viele Fouls und Freiwürfe unterbrachen das Spiel. Die Türkinnen konnten mit den Deutschen mithalten. Nach zwölfeinhalb gespielten Minuten hatten sie nur noch zwei Punkte Rückstand. Head Coach Stefan Mienack blieb zu diesem Zeitpunkt nichts anderes übrig als seine erste Auszeit zu nehmen.

Doch auch nach der Auszeit wurde es nicht besser: Nach vierzehn gespielten Minuten glich die Türkei aus (23:23) und ging eine Minute später in Führung. Mitte des zweiten Viertels die nächste Auszeit der Deutschen beim Stand von 25:28.

Die DBB-Auswahl vergab immer wieder Chancen, spielte schlechte Pässe und generierte Turnover. Kur vor der Pause konnten die Türkinnen die Oberhand gewinnen und gingen mit acht Punkten Vorsprung in die Halbzeitpause (29:37).

Keine Besserung in Sicht

Die zweite Halbzeit startete so wie die erste aufhörte: vergebene Chancen, individuelle Fehler, Probleme, den Ball zu halten. Zwischenzeitlich konnte Martha Pietsch zwar von der Freiwurflinie auf fünf Punkte Rückstand verkürzen, doch auch in dieser Phase machte die aggressive Verteidigung der Türkinnen den deutschen Damen zu schaffen, aber auch die Türkei machte Fehler und der Rückstand wurde nicht noch größer.

Mit noch drei Minuten auf der Uhr verkürzte Lotta Stach durch einen Korbleger auf 41:44. Doch wieder verhinderten individuelle Fehler den Ausgleich oder eine Führung. Mit sechs Sekunden auf der Uhr trafen die Türkinnen zum 44:50, was auch der Stand nach dem dritten Viertel war.

Zu Beginn des letzten Spielabschnitts gelang den deutschen Damen dann endlich ein kleiner Run: Dank zwei Dreiern von Martha Pietsch und Lina Sontag und eines Korblegers von Luisa Nufer verkürzten sie auf 52:53. Nach dem Timeout der Türkei gelang ihnen durch einen Dreier von Nufer dann der 55:55-Ausgleich. Doch im Anschluss zeigte sich wieder das alte Bild: Erneut schlichen sich bei der Mannschaft Fehler ein. Mit noch drei Minuten zu spielen ließen sie die Türkinnen wieder auf sieben Punkte wegziehen (57:64).

Die letzte zwei Minuten waren geprägt von viel Kampf auf beiden Seiten. Mit noch einer Minute auf der Uhr verkürzte Lotta Stach auf 61:64, doch nach zwei Treffern für die Türkei blieben den Deutschen nur noch 29 Sekunden Zeit, um sechs Punkte Rückstand aufzuholen. Nach zwei vergebenen Dreierversuchen und Ballbesitz Türkei war dann der Zug endgültig abgefahren. Am Ende verlor das Team mit 62:68.

„Niederlage sitzt tief“

Für Bundestrainer Stefan Mienack war die Niederlage eine große Enttäuschung: „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden nach so einem Spiel. Die Niederlage sitzt tief, es war ein typisches 50:50-Spiel und dann entscheiden am Ende Kleinigkeiten. Alle haben heute alles gegeben, was sie geben konnten. Wir können nur nüchtern nach vorne schauen. Wir haben jetzt 24 Stunden Zeit den Sommer für uns als Mannschaft zusammen erfolgreich zu Ende zu bringen.“

Für Deutschland spielten

Martha Pietsch (Oregon State University/USA, 9), Bianca Helmig (Acadia University Nova Scotia/Kanada), Luisa Nufer (Eisvögel USC Freiburg, 16), Maria Konstantinidou (TK Hannover Luchse, 3), Lotta Stach (GISA LIONS MBC, 6), Sarah Luise Polleros (Herner TC, 9), Lina Sontag (UCLA/USA, 6), Paula Wenemoser (QOOL SHARKS Würzburg), Lena Dziuba (BC pharmaserv Marburg, 2), Franka Wittenberg (Fresno State University/USA, 4), Helen Spaine (TuS Lichterfelde, DNP), Lilli Frölich (Inexio Royals Saarlouis, DNP)

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