Die deutsche U20-Nationalmannschaft weiblich ist bei der B-Europameisterschaft im israelischen Eilat auf dem angestrebten Weg ins Halbfinale auch nach dem dritten Spiel noch unbesiegt. Nach den beiden hauchdünnen Auftakterfolgen gegen die Ukraine und Griechenland setzte sich das Team von Bundestrainer Patrick Unger heute nach lange Zeit starker Leistung gegen die Tschechische Republik durch. 65:53 (16:7, 15:8, 12:19, 22:19) hieß es am Ende der 40 Spielminuten, Satou Sabally hatte für Deutschland am besten getroffen (13 Punkte). Am kommenden Mittwoch, 12. Juli 2017, heißt der nächste Gegner Slowakische Republik (17.15 Uhr).

Ganz zu Beginn bestimmten beide Defense-Formationen das Geschehen auf dem Feld. Offensiv wurde kaum etwas zugelassen. Dann explodierte die deutsche Mannschaft förmlich und kam durch ein „and one“ von Laura Zdravevska und zwei Dreier von Satou Sabally und Theresa Simon zum 11:3 nach fünf Minuten. Anschließend schlichen sich zwar erste kleine Fehler ins deutsche Spiel, aber die DBB-Auswahl blieb die eindeutig spielbestimmende Mannschaft, die besonders defensiv glänzte. Nach zehn Minuten hieß es nach einem Dreier von Patricia Broßmann 16:7.

Es lief alles für das DBB-Team. Leonie Schütter und Broßmann erhöhten aus der Distanz auf 22:7 (13.), Broßmann und Sabally punkteten weiter (26:7, 16.). Die Tschechinnen wurden über zehn Minuten ohne jeden Punkt gehalten, in der Zeit war der 13:0-Lauf der Deutschen eigentlich schon zu wenig. So spiegelte der Halbzeitstand von 31:15 nur unzulänglich die wahre Überlegenheit der DBB-Damen wider. Die Rebounds wurden mit 33:19 dominiert, einzig die zehn Ballverluste trübten die Bilanz.

Im dritten Viertel wurde es mühsam für die ING-DiBa-Korbjägerinnen. Die Ballverluste taten weh, aber noch hatte man immer eine passende Antwort auf die intensivierten Bemühungen des Gegners. So machte Sabally das 37:23 (24.) und Johanna Klug (Foto rechts) per Dreier das 40:26 (27.). Dann aber ging nicht mehr viel zusammen und urplötzlich stand es nur noch 41:34 (29.). Fine Böhmke schaffte noch vor Viertelende das 43:34.

Die Tschechische Republik hatte jetzt „Blut geleckt“, beim 43:37 musste man um die deutsche Mannschaft bangen. Aber Anna Lappenküper war zweimal in Folge zur Stelle und beruhigte die Nerven etwas (47:37, 33.). Es blieb die ganz große Qualität der Deutschen, immer zur rechten Zeit Antworten zu finden. Jetzt netzte Schütter zweimal von jenseits der Dreipunkte-Linie (53:39, 34.) und Lappenküper vollendete einen Fastbreak (55:42). Als Broßmann fünf Minuten vor dem Ende auf 57:42 erhöhte, schien das eine Vorentscheidung zu sein. Deutschland war jetzt wieder Herr des Geschehens und geriet trotz einer Resultatsverbesserung des Gegners (60:51, 38.) nicht mehr in Gefahr.

„Heute bin ich phasenweise sehr zufrieden. Die Zahl unserer Ballverluste ist aber immer noch zu hoch. Es kommt jetzt am Mittwoch zum Showdown gegen die Slowakische Republik. Um eine Dreierkonstellation zu vermeiden sollten wir gewinnen. Aber heute dürfen wir uns erst einmal freuen“, sagte der Bundestrainer.

Für Deutschland spielten:
Lucile Peroche (ChemCats Chemnitz/USV TU Dresden, 3), Theresa Simon (Wolfpack Wolfenbüttel, 5), Patricia Broßmann (University of San Diego – Toreros, USA, 9), Satou Sabally (University of Oregon/USA, 13/10 Rebounds), Flavia Behrendt (Wolfpack Wolfenbüttel), Luana Rodefeld (Eisvögel USC Freiburg), Leonie Schütter (BBZ Opladen, 9), Anna Lappenküper (Indiana University – Purdue/USA, 12),  Laura Zdravevska (BVUK Sharks Würzburg, 6), Anne Zipser (BVUK Sharks Würzburg), Fine Böhmke (ChemCats Chemnitz/USV TU Dresden, 2), Johanna Klug (TSV 1861 Nördlingen/BG Donau-Ries, 6/10).

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