Die deutsche U18-Nationalmannschaft der Mädchen hat bei der B-Europameisterschaft in Sarajevo/Bosnien und Herzegowina das Halbfinale verpasst. Im Viertelfinale unterlag das Team von Bundestrainer Stefan Mienack (Foto) dem favorisierten Griechenland mit 48:54 (13:8, 14:15, 13:16, 8:15) und hat damit keine Chance mehr auf den Aufstieg in die europäische A-Gruppe. Johanna Klug und Leonie Rosemeyer waren heute die besten deutschen Werferinnen (je zwölf Punkte). Jetzt geht es noch um die Plätze 5-8.

Wieder schickte Mienack zu Beginn Fine Böhmke, Leonie Schütter, Theresa Simon, Johanna Klug und Paula Kohl auf das Parkett. 4:0 hieß es durch Böhmke, ehe sich ein hektisches und temporeiches Spiel entwickelte. Mienack wechselte in hoher Frequenz, um den Druck in der Defense hochhalten zu können. Man kontrollierte die beiden bis dato im Turnier überragenden griechischen Guards Elena Tsineke und Evgenia Kollatou hervorragend und der Dreier sowie zwei Freiwürfe von Leonie Schütter brachten nach sechs Minute das 12:4. Bis zum Ende des ersten Viertels behielten die ING-DiBa-Korbjägerinnen trotz deutlich sinkender Wurfquote die Kontrolle über die Partie (13:8).

Beide Teams leisteten sich jetzt eine ganze Reihe Fehler, aber die selbstbewusst auftretende DBB-Auswahl blieb klar vorne (18:8, 13.). Griechenland, bis dato viermal siegreich, fiel nicht viel gegen die starke deutsche Verteidigung ein. Leonie Rosemeyer versenkte einen Dreier und die Führung war auf 21:8 angewachsen (14.). Deutschland hielt die Ballverluste gering und war Mitte des zweiten Viertels auch das bessere Reboundteam. Doch die Griechinnen fanden so langsam in die Partie, trafen zwei Dreier und verkürzten (23:17, 17.). Grund genug für Mienack eine Auszeit zu nehmen. Der Faden im deutschen Spiel war komplett gerissen (23:23, 19., 0:12-Lauf) und man durfte froh sein, dass Lucile Peroche und Klug bis zur Pause noch dafür sorgten, dass es mit einer Führung in die Kabinen ging.

20 Sekunden nach Wiederbeginn fasste sich Schütter ein Herz und versenkte einen Dreier zum 30:23. Böhmke legte kurz später nach und Rosemeyer machte den guten Start in die zweite Hälfte perfekt: 34:23, 23.. Griechenland schüttelte sich kurz und antwortete dann durch Tsineke: 34:28, 14.. Verbissen wurde jetzt um jeden Ball gekämpft, Tsineke zeigte erstmals in diesem Spiel ihre ganze Klasse und war nicht zu bremsen (34:32, 27.). Die aufopferungsvoll verteidigende Simon stoppte den griechischen Run und verschaffte Deutschland etwas Luft, ehe erneut Tsineke zur Stelle war. Das DBB-Team geriet durch ein „and one“ mit 36:37 in Rückstand und schien die Partie aus der Hand zu geben (29.). Doch die ganz starke Klug hatte etwas dagegen und schlug mit vier Punkten in Folge zurück. So konnte Deutschland mit einem kleinen Vorsprung in den Schlussabschnitt gehen (40:39).

Dort mobilisierten beide Mannschaften noch einmal ihre letzten Kräfte. Wer anders als Tsineke netzte einen Dreier und setzte das Mienack-Team gleich unter Druck. Dem widerstand Rosemeyer mit der passenden Dreier-Antwort, es bahnte sich ein Herzschlagfinale an. Um jeden Zentimeter auf dem Feld wurde gekämpft, der nächste Run würde wohl entscheidend sein. Hin und her wogte die Partie (45:44, 35.). Es ging ums pure Gewinnen. Ein griechischer Dreier tat der DBB-Auswahl richtig weh, Mienack nahm noch einmal eine Auszeit (45:47, 37.). Dann gestattete man den Griechinnen zwei Offensivrebounds. Wieder Tsineke versenkte einen Dreier zum 47:52 (1´10), erneute Auszeit Deutschland. Doch es half alles nichts mehr, Griechenland zog ins Halbfinale ein und hinterließ tief enttäuschte deutsche Korbjägerinnen.

„Das ist eine unglaublich bittere Niederlage für uns. Wir haben uns immer wieder Vosprünge erspielt, elf Punkte, neun Punkte, aber irgendwie haben wir immer den Moment verpasst den Sack zuzumachen. Viele, viele Kleinigkeiten haben die Griechen immer wieder stark gemacht. Am Ende war es ein offener Schlagabtausch, bei dem die Griechen zweimal kur vor der 24-Sekunden-Sirene punkten. Die Kräfte haben dann nicht mehr gereicht das Spiel zu drehen. Die Enttäuschung ist sehr groß, aber ich bin sehr sicher, dass wir auch die beiden folgenden Spiele mit voller Intensität angehen werden“, so Stefan Mienack.

Für Deutschland spielten:
Johanna Klug (TSV 1861 Nördlingen, 12), Theresa Simon (Wolfpack Wolfenbüttel, 4), Britta Daub (BG 74 Veilchen Ladies Göttingen), Leonie Schütter (BBZ Opladen, 9), Anna Lappenküper (Herner TC, 3), Lucile Peroche (ChemCats Chemnitz, 2), Kira Barra (Bender Baskets Grünberg), Anne Zipser (USC Heidelberg), Linn Schüler (Rutronik Stars Keltern), Fine Böhmke (ChemCats Chemnitz, 6), Leonie Rosemeyer (Wolfpack Wolfenbüttel, 12), Paula Kohl (TSV 1883 Grünberg/Team Mittelhessen).