Drei Spiele in 40 Stunden bedeuten nicht gerade ein Wellnessprogramm für die A2-Herren, die in China um den Turniersieg spielen. Zum letzten Gruppenspiel wartete heute die Auswahl Nigerias auf das Team von Bundestrainer Mathias Fischer. Die Deutschen mussten den hohen Belastungen und dem unorthodoxen Spielstil der Westafrikaner Tribut zollen und unterlagen mit 70:77 (19:28, 10:15, 14:14, 27:20). Topscorer war Christian Sengfelder mit 22 Punkten.

Den Start in die Partie verpassten die deutschen Korbjäger. Nigeria startet hingegen sehr aufmerksam in die Partie und konnte durch zwei Dreier mit 10:4 in Führung gehen. Weitere Dreier bedeuteten das 5:18 aus deutscher Sicht. In einer Auszeit weckte Mathias Fischer seine Spieler auf, sodass man sich zum Viertelende etwas herankämpfte (19:28). Bei Nigeria war es vor allem die Dreierquote, die den Unterschied machte. 55 Prozent der Distanzwürfe fanden ihr Ziel.

Im zweiten Viertel stabilisierte sich die Defense der Mannschaft um Johannes Richer (Foto). Die athletische Spielweise der Westafrikaner machte der Mannschaft dennoch Probleme. Insgesamt gab man 17 Offensivrebounds ab und tat sich selber beim Abschluss in der Zone schwer. Auch die freien Würfe von außen fanden selten ihr Ziel. Am Ende der Partie stand eine Quote von 10 Prozent. Mit einem 29:43-Rückstand ging es in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die deutsche Fünf aggressiver und deutliche Verbesserungen in der Verteidigung waren zu beobachten. Am Rückstand konnte auch die verbesserte Leistung nichts ändern.

Das vierte Viertel eröffnete die deutsche Mannschaft stark. „Wir haben dann endlich unseren Rhythmus gefunden“, gab Bundestrainer Fischer nach dem Spiel an. Immer weiter kämpfte man sich heran und setzte die Nigerianer immer weiter unter Druck, um das Halbfinale des Turniers noch zu erreichen. Die Schlussphase gestaltete sich hektisch. Ein unsportliches Foul der Westafrikaner bedeuteten Freiwürfe, die die nötige Punktedifferenz für das Weiterkommen herstellten. Die Nigerianer punkteten erneut und Deutschland hatte im letzten Angriff die Chance, das Erreichen des Halbfinals durch einen Dreier perfekt zu machen. Leider verfehlte dieser das Ziel. 70:77 lautete der Endstand. Damit verliert Deutschland den Dreiervergleich gegen Nigeria und China. Am Samstag geht es in der Platzierungsrunde weiter. Um acht Uhr deutscher Zeit lautet der Gegner Polen.

„Das ist natürlich bitter für uns“, quittiert der Bundestrainer und fährt fort: „Von der physischen Spielweise haben wir uns zu Beginn beeindrucken lassen, dennoch haben wir im Schlussviertel eine unglaubliche Energieleistung gezeigt. Leider wurden wir dafür nicht belohnt.“

Für Deutschland spielten: Mahir Agva (GIESSEN 46ers, 9), Joschka Ferner (Crailsheim Merlins), Luis Figge (Löwen Braunschweig, 5), Jonas Grof (Phoenix Hagen, 1), Philipp Hartwich (Portland Pilots/USA), Haris Hujic (EWE Baskets Oldenburg), Kenneth Ogbe (Alba Berlin, 10), Johannes Richter (s.Oliver Würzburg, 4), Christian Sengfelder (Löwen Braunschweig, 22), Bazoumana Koné (Löwen Braunschweig), Till Gloger (Gladiators Trier, 6), Karim Jallow (FC Bayern Basketball, 13).

Das Team wird betreut von Bundestrainer Mathias Fischer, Assistenztrainer Stephen Arigbabu, Physiotherapeut Ulf Staudenmeyer, Teamarzt Dr. Daniel Hensler sowie Teambetreuer Bogdan Suciu. DBB-Vizepräsident Prof. Lothar Bösing ist der Delegationsleiter.

Spielplan (deutsche Zeiten)
Sa., 21 Juli 2018, 8.00 Uhr: Deutschland – Polen; Überkreuzspiel um die Plätze 5 bis 8
So., 22. Juli 2018: Platzierungsrunde