So klar sich die Sachlage seit dem vergangenen Wochenende und der damit einhergehenden, vorzeitigen Qualifikation zur Endrunde um die deutsche U17-Meisterschaft auch liest, so ungewiss gestalten sich gleichermaßen die Vorzeichen der (vorerst) letzten und zugleich längsten Auswärtsfahrt der diesjährigen Spielrunde am anstehenden Wochenende zu den Dragons Rhöndorf. In jedem Fall ohne Magdalena Landwehr (Schüleraustausch) und die verletzungsbedingt weiterhin pausierende Nationalspielerin Nina Kühhorn, aber auch ohne einen weiteren beträchtlichen Teil der eigentlichen Kern-Rotation, welcher zeitgleich mit der Regionalliga-Mannschaft des SC Kemmern in Deutschlands dritthöchster Spielklasse in Dresden im Einsatz sein wird, geht es für das Team der DJK Brose Bamberg am frühen Sonntag-Morgen auf den gut 400km weiten Weg ins „rheinische Nizza“ nach Bad Honnef.

Dabei treffen die Domstädterinnen durchaus auf Leidensgenossinnen, ereilt die gastgebenden Schützlinge – vom neuen Nationaltrainer der Damen-Rollstuhlmannschaft, Martin Otto, und seiner zusätzlich in Diensten des Zweitliga-Teams des BBZ Opladen stehenden Assistentin Nicola Happel betreut – momentan ein ähnliches Schicksal. Ohne das nicht nur im Hinspiel Ende Februar an der Regnitz kongenial-überzeugende Duo aus Aufbauspielerin Elisabeth Emrich und der aus Moskau an das Montessori-Internat Schloss Hagerhof gewechselten Daria Karabatova unterlagen die Rheinländerinnen im Duell zweier Basketball-Leistungszentren nach langer eigener Führung am vergangenen Spieltag schlussendlich knapp mit 51:63 in Würzburg und verzeichneten damit ihre bereits dritte Hauptrunden-Niederlage. Nach einem starken Auftritt vor dem Seitenwechsel (27:35) war es im ersten Aufeinandertreffen in der Gereuther BasKIDhall eben Elisabeth Emrich, die trotz früher Foulbelastung gegen die zunehmend anziehende Bamberger Verteidigung den Spielaufbau ihrer Farben strukturierte und letztlich fünf Assists zum damaligen Endstand von 68:54 beizutragen wusste. Demgegenüber spricht die statistische Einsatzbilanz Karabatovas für sich, verzeichnete die 1.91m große Russin seinerzeit gar 27 Punkte, 15 Rebounds und sieben geblockte Wurfversuche.

Nichts desto trotz musste sich die großgewachsene &  junge Mannschaft aus dem Siebengebirge – nur zwei Spielerinnen des ältesten Jahrgangs 2000 überhaupt kamen beispielsweise im Zuge des Vorrunden-Duells zum Einsatz – im Spitzenspiel ebenso der TS Jahn München beugen (53:103), sodass vor den beiden abschließenden Partien jedwede tabellarischen Eventualitäten geklärt sind und das aktuelle Tableau der Süd-Staffel bereits nahezu sein Endformat eingenommen hat. „Ganz egal, welche zehn Spielerinnen dann am Ende zum Sprungball auf dem Feld stehen, es ist trotzdem für beide Teams ein ganz normales Hauptrunden-Spiel. Natürlich sind im Moment alle happy und stolz, dass wir dieses Jahr Teil des TOP4-Turniers sein dürfen. Die Euphorie kommt erst langsam richtig zum Tragen, und genau deswegen müssen wir jetzt erst recht jede Partie mit umso mehr Motivation angehen und als Vorbereitung auf die entscheidenden Spiele Ende April nutzen. Obwohl wir eine lange Anfahrt vor uns haben und wieder viele Stunden im Auto sitzen, wollen wir uns als Ziel setzen, vor allem zu Beginn der Partie wach zu sein und unsere eigenen Fehler zu reduzieren. Ein Comeback wie im Hinspiel kann nicht immer klappen. Ich denke, es ist daher vor allem für die jüngeren Spielerinnen eine tolle Gelegenheit, nochmal wertvolle Erfahrung auf Bundesliga-Niveau zu sammeln und als mannschaftliche Einheit zusammen zu wachsen“, gewinnt Kim Siebert der Reise in die Höhle der Drachen bereits vorab viel Positives ab.

(Bericht DJK Brose Bamberg, Konstantin Hammerl, Fotomaterial Copyright Sebastian Hader: Jana Barth am Ball. Wer wird trotz jeweils angespannter Personaldecke letztlich den spielerisch besseren Überblick behalten?)